Aktuelle Niederschlags- und Hochwasserwarnung

Besonders betroffen: Inn und Zubringer im Tiroler Oberland, Sill und hinteres Zillertal, rote Regenwarnung für Ötztal, Stubaital, Wipptal, hinteres Zillertal

Aktuelle Meldung, Montag 28.8.2023, 8.11 Uhr

  • GeoSphere: „Rote“ Regenwarnung für das Ötztal, Stubaital, Wipptal und das hintere Zillertal
  • Hochwasserwarnung entlang des Inns und seiner Zubringer im Tiroler Oberland, an der Sill und der Ziller weiterhin aufrecht
  • B 186 Ötztal Straße: Sperre wischen Längenfeld und Sölden
  • Wasserstände online beobachten unter www.tirol.gv.at/hydro-online
  • Laufende Updates vonseiten des Landes

Heute, Montagfrüh, gab die GeoSphere auf Basis der aktuellen Informationen und Prognosemodelle die Regenwarnung „rot“ (Stufe 4 von 4) für die Regionen Ötztal, Stubaital, Wipptal und das hintere Zillertal aus. Bei einer Stufe 4 ist von einer großen Gefahr von Muren und Hangrutschungen sowie Überschwemmungen auszugehen. Auch Beeinträchtigungen im Schienen- und Straßenverkehr sind möglich. „Umso mehr appellieren wir an die Bevölkerung, Verhaltensempfehlungen und gegebenenfalls Anweisungen der Behörde zu beachten. Vor allem gilt: Abstand von Gewässern und überfluteten Flächen halten“, betont Elmar Rizzoli, Leiter des Zentrums für Krisen- und Katastrophenmanagement des Landes. Die vonseiten des Landes gestern ausgegebene Hochwasserwarnung – betroffen sind vor allem der gesamte Innverlauf (vom Ober- bis in das Unterland) sowie seine Zubringer im Tiroler Oberland, die Sill und die Ziller – ist nach wie vor aufrecht. „Derzeit haben beispielsweise die Pegelstände der Ötztaler Ache bei Tumpen, der Krössbach und der Valserbach bei in St. Jodok am Brenner Marken erreicht, die alle 30 Jahre auftreten. In Huben im Ötztal wurde an der Ötztaler Ache bereits ein HQ100 verzeichnet. Die Niederschläge setzen sich auch im Laufe des Tages fort, die Schneefallgrenzen liegen höher als in ersten Modell angenommen, wodurch weniger Wasser als Schnee in hohen Lagen gespeichert werden kann. Es ist daher größte Vorsicht geboten ist“, sagt Elmar Rizzoli. So ist die Ötztaler Ache bereits über ihre Ufer getreten und die B 186 Ötztal Straße zwischen Längenfeld und Sölden aufgrund dessen gesperrt. Die Dauer der Sperre ist nicht absehbar.

Laut derzeitiger Information der GeoSphere soll sich die Situation erst am Dienstag beruhigen. Elmar Rizzoli empfiehlt, „die Wettersituation laufend im Blick zu haben – vor allem in den betroffenen Gebieten – und die Pegelstände zu verfolgen“. Diese können auf Hydro Online unter www.tirol.gv.at/hydro-online mitverfolgt werden.


Erstmeldung, Sonntag, 27.8.2023, 15 Uhr

  • Ergiebige Niederschläge in weiten Teilen Tirols
  • Steigende Wasserstände an betroffenen Gewässern
  • Aufruf, sich von Gewässern fern zu halten und Anweisungen der Behörde gegebenenfalls zu beachten
  • Wasserstände online beobachten unter www.tirol.gv.at/hydro-online

Bereits am Freitag wurde vonseiten des Landes nach Vorliegen der Prognosen der GeoSphere und der Einschätzung des Hydrographischen Dienstes eine erste Warnung vor Niederschlag und Hochwasser ausgegeben. Die heute, Sonntag, prognostizierten Niederschlagsmengen liegen zwischen 70 und 100 mm im Großteil Tirols. Am Alpenhauptkamm vom Reschen bis in das hintere Zillertal sind stellenweise bis zu 150 mm möglich. Zudem bleibt die Schneefallgrenze nach aktuellen Informationen in höheren Lagen, Regen wird damit nicht als Schnee gespeichert, sondern wird schneller abflusswirksam. Es besteht aus aktueller Sicht große Hochwassergefahr am Inn (vom Ober- bis in das Unterland) und seinen Zubringern im Tiroler Oberland (beispielsweise Sanna, Pitze und Ötztaler Ache) und an der Sill.

Laut Hydrographischem Dienst des Landes Tirol sind mit den intensiven Niederschlägen heute, Sonntagabends, bereits deutliche Anstiege der Wasserstände an den betroffenen Gewässern zu erwarten. Auf Grund der am Alpenhauptkamm nunmehr höher prognostizierten Schneefallgrenze muss mit Abflussspitzen im Hochwasserbereich gerechnet werden. „Wir appellieren an die Bevölkerung, die Verhaltensempfehlungen zu beachten, sich von Gewässern fern zu halten und gegebenenfalls die Anweisungen der Behörde zu beachten“, sagt Elmar Rizzoli, Leiter des Zentrums für Krisen- und Katastrophenmanagement des Landes, dass in den betroffenen Bereichen Wasserstände auftreten können, die alle 30 Jahre oder seltener vorkommen können. Auf Grund der Niederschlagsprognose ist auch im hinteren Zillertal eine erhebliche Zunahme der Abflüsse möglich. Die Abflussspitzen werden an den Zubringern Montagmittags und am Inn bis Montagabends erwartet. Am Lech, der Isar, den Innzubringern im Tiroler Unterland, der Großache und der Drau einschließlich der Isel ist aus derzeitiger Sicht mit moderateren Abflussspitzen zu rechnen.

Vorkehrungen und Abstimmungen mit Einsatzorganisationen

Nicht nur zu erhöhten Wasserständen, sondern auch zu lokalen Vermurungen kann es infolge der Niederschläge kommen, wie Elmar Rizzoli nach Gesprächen mit den ExpertInnen und Einsatzorganisationen berichtet: „Die tatsächliche Schneefallgrenze wird ausschlaggebend dafür sein, in welchem Ausmaß die Niederschläge abflusswirksam sein werden. Treffen die aktuellen Prognosen ein, ist von teils hohen Wasserständen auszugehen. Es werden daher bereits jetzt Vorkehrungen getroffen: Es finden sowohl enge Abstimmungen mit den Einsatzorganisationen wie Feuerwehr, Polizei und Rettung, der Stadt Innsbruck, den Bezirkshauptmannschaften als auch mit Kraftwerksbetreibern in den betroffenen Regionen statt. Wir stehen auch im laufenden und engen Austausch mit den Expertinnen und Experten und beobachten die Situation und die Abflussentwicklung an den Pegeln genauestens“, sagt Elmar Rizzoli und ergänzt, dass der Abflussscheitel nach aktuellen Prognosen morgen, Montagmittag, erreicht werden sollte, in Kufstein voraussichtlich am Montagabend.

Aktuelle Informationen zu den Pegelständen aller Gewässer in Tirol stehen in der Anwendung „Hydro Online“ – ein Angebot des Hydrographischen Dienstes des Landes Tirol – unter folgendem Link zur Verfügung: www.tirol.gv.at/hydro-online.

Verhaltensempfehlungen für die Bevölkerung bei Hochwasser

  • Informieren Sie sich über die Hochwasserlage www.tirol.gv.at/hydro-online.
  • Beachten Sie die Anweisungen der Behörden.
  • Behindern Sie nicht die Sicherheitskräfte.
  • Halten Sie sich von Flussufern fern.
  • Benützen Sie keine Uferbegleitwege.
  • Halten Sie sich nicht auf Brücken auf, hoher Wellenschlag stellt einen zusätzlichen Gefahrenmoment dar.
  • Vermeiden Sie den Aufenthalt in Unterführungen.
  • Vermeiden Sie Freizeitaktivitäten im Freien.
  • Unternehmen Sie keine nicht notwendigen Fahrten, besonders nicht in der Nacht.