Assistenzeinsatz des Bundesheeres angefordert

LH Platter: „Nachhaltige Sicherung der Erreichbarkeit im hinteren Valsertal hat Priorität!“

Das Bundesheer wird unter Verwendung von Panzerigeln zur Sicherung von derzeit zwei evakuierten Wohnhäusern sowie zur Sicherung eines Teilabschnitts der Valser Landesstraße L 230 heute, Freitag, einen Assistenzeinsatz im Valser Tal beginnen:

Das ergab eine Begehung und Besprechung in der Gemeinde Vals mit Marcel Innerkofler (Leiter Landeswarnzentrale), Bgm Klaus Ungerank, den Landesgeologen Gunther Heißel und Petra Nittel-Gärtner sowie Vertretern des Militärkommandos Tirol. Seit gestern, Donnerstag, wird der Hang in Vals zudem von der Abteilung Geoinformation des Landes Tirol mit so genannten Reflektoren vermessen.

„Für uns steht jetzt einmal die nachhaltige Sicherung der Erreichbarkeit des hinteren Valsertales sowie die Herstellung der Sicherheit für die zwei evakuierten Wohnhäuser im Vordergrund, damit die Menschen hier bald wieder zurückkehren können“, betonte LH Günther Platter. „Wie immer dürfen wir uns da auf den Schutz und die Hilfe des Bundesheeres in Tirol verlassen, wofür ich ein herzliches Dankeschön sage.“

Zukunftsmaßnahmen in Planung

LHStv Josef Geisler blickt in die Zukunft und verspricht: „Wir werden demnächst weitere Maßnahmen zur Sicherung des Lebensraumes hinteres Valsertal vorstellen. Der ländliche Raum muss die gleich guten Bedingungen zum Leben und Wirtschaften bieten wie die Ballungszentren. Nur so können wir die Pflege und Bewirtschaftung unserer Landschaft sowie den damit verbundenen Katastrophenschutz sicherstellen sowie auch der Bevölkerung und den Gästen weiterhin einen lebens- und erholungswerten Raum anbieten.“

160 Panzerigel als Steinschlagschutz

Die Gemeinde Vals hat über die Landeswarnzentrale Tirol jetzt einen Assistenzeinsatz des Bundesheeres beantragt, der noch heute, Freitag, starten wird. Dabei werden bis zum Montag mit Lkw rund 60 Panzerigel von der Pontlatzkaserne in Landeck nach Vals transportiert und dort gelagert. “Am Montag wird dann noch zusätzliches schweres Gerät wie Spezial-Lkw, ein Tiefladesystem und ein Bagger vom Pionierbataillon 2 in Salzburg nach Tirol verlegt, um dann insgesamt 160 Panzerigel vor Ort zu bringen“, informiert Marcel Innerkofler. „Diese Geräte und Mannschaften unterstützen den Transport der Panzerigel und werden auch die Verlegung bzw. den Einbau der Panzerigel durchführen.“

Nach Erkundungsflug beginnt Panzerigel-Einbau

Die Sicherheitsfreigabe für den Beginn der Verlegungsarbeiten durch die SoldatInnen am Montag erteilt Landesgeologe Gunther Heißel nach einem weiteren Erkundungsflug mit dem Landeshubschrauber gleich früh am Morgen: „Die Situation am Berg ist nach wie vor unverändert und es gibt immer wieder kleinere Nachbrüche. Mit der Sofortmaßnahme durch Panzersperren sollte aber soweit ein hinreichender Schutz für die zwei noch evakuierten Häuser und die Landesstraße herstellbar sein, dass die Menschen wieder in ihre Häuser zurückkehren können und die Zufahrt nach Padaun wieder geöffnet werden kann. Damit würde zumindest der äußere Notweg entfallen.“

Heißel zeigt sich zudem äußerst froh über den neuen Landeshubschrauber: „Die Vielzahl der Naturereignisse gerade in den vergangenen Wochen hat viele Erkundungsflüge nötig gemacht. Mit dem Landeshubschrauber gibt es dafür mehr Zeit und er stellt einen schnelleren Einsatzablauf sicher. Außerdem verfügt das neue Modell auch über größere Fensterscheiben, was einen besseren Ausblick ermöglicht.“

Neuer Film von Vals im Internet

Zum Felssturz in Vals gibt es jetzt ein aktuelles Video der Abteilung Öffentlichkeitsarbeit des Landes Tirol unter <link https: www.youtube.com>www.youtube.com/watch