- Neues Netzwerk bündelt Kräfte im Bezirk
- E-Carsharing in neun Gemeinden im Bezirk Landeck ab Mitte des Jahres
Großer Bahnhof heute, Freitag, im Innovationszentrum Lantech in Landeck: LH Anton Mattle und Klimaschutzlandesrat René Zumtobel präsentierten gemeinsam mit Elisabeth Steinlechner, KEM-Managerin des Bezirks, die vielfältigen Maßnahmen, Initiativen und Projekte zum Schutz des Klimas im Bezirk. Landeck nimmt dabei eine Vorreiterrolle in Tirol ein. Ebenfalls anwesend waren Regionalmanager Gerald Jochum, BürgermeisterInnen aus dem Bezirk sowie die KLAR!-ManagerInnen. Im Jänner wurde mit EU-Mitteln aus dem LEADER-Programm das Netzwerk „Nachhaltigkeit – Klimawandel – Klimaschutz“ unter Federführung der RegioL ins Leben gerufen, um alle Maßnahmen und Initiativen zu bündeln und wertvolles Wissen weiterzugegeben. „Die Region Landeck ist ein Vorzeigebeispiel dafür, was in Sachen Klimaschutz möglich ist, wenn alle an einem Strang ziehen. Es gibt zahlreiche zukunftsweisende Initiativen in Sachen Energiewende, Klimaschutz, Dorferneuerung, Mobilität und vieles mehr. Das neue Netzwerk trägt dazu bei, noch koordinierter und gemeinschaftlicher vorzugehen“, sagte LH Mattle, der sich bei allen Beteiligten in der Region für ihr großes Engagement bedankte.
KLAR, KEM und Tourismusverbände vernetzen sich künftig noch stärker
Seit vielen Jahren treibt das Regionalmanagement Landeck RegioL mit regionalen KoordinatorInnen Initiativen im Bereich erneuerbare Energien, Klimawandelanpassung und Klimaschutz voran. Bereits seit 2017 gibt es die Klimawandelanpassungsmodellregion (KLAR) Kaunergrat und nun kommen zwei weitere KLAR-Regionen im Bezirk dazu: Seit 2022 befindet sich die neue KLAR Arlberg-Stanzertal in der Umsetzungsphase und im Jänner 2023 hat die neue KLAR Landeck-Umgebung die Konzeptphase eingereicht, die vom Klimafonds nun genehmigt wurde. Das KLAR-Programm wird aus Bundesmitteln gefördert und hat zum Ziel, Regionen für die Zukunft fit zu machen und Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel umzusetzen.
Neben den KLAR-Regionen ist seit dem Jahr 2021 die Klima- und Energiemodellregion Landeck unter der Leitung von Elisabeth Steinlechner aktiv und setzt in ihrem Programm bis 2024 weitere Schwerpunkte beim Ausbau von erneuerbarer Energie und klimafreundlicher Mobilität.
„Mit diesen starken Netzwerken im Klimaschutz und der Klimawandelanpassung setzt Landeck ein weiteres Ausrufezeichen in Sachen Klimaschutz“, freut sich Landesrat Zumtobel. „Je mehr Menschen sich dieses Themas bewusst werden und sich aktiv einbringen, um unseren Lebensraum für künftige Generationen zu erhalten, desto besser. Die Energie- und Mobilitätswende kann nur gemeinsam gelingen.“
Ob KLAR, KEM, Gemeinde oder Nachhaltigkeitsbeauftrage von Tourismusverbänden – alle AkteurInnen tauschen sich nun im neu gegründeten Netzwerk aus und lernen voneinander. Auch künftige Projektinhalte und Einreichungen für Förderprogramme werden im Netzwerk koordiniert. „Als RegioL verstehen wir den Klimawandel und seine Folgen nicht nur als Herausforderung, sondern auch als Chance, die Wirtschaft in unserer Region zukunftsfähig auszurichten. Das Engagement aller Beteiligten trägt dazu bei, dass wir uns für die Natur und die Menschen in der Region stark machen und uns mit den Expertinnen und Experten im Netzwerk eine fachkundige Meinung bilden. RegioL bleibt damit auch künftig die zentrale Anlaufstelle für alle Themengebiete“, erklärt Gerald Jochum.
Neues Vorzeigeprojekt der KEM Landeck: E-Carsharing an neun Standorten
Ein wesentlicher Baustein für das Gelingen der Energie- und Mobilitätswende ist auch die Reduktion des Pkw-Verkehrs und des Flächenverbrauchs für Pkw-Abstellplätze. Mit Unterstützung der KEM Landeck wurde auf Initiative der Raiffeisenbanken und Gemeinden ein einzigartiges Kooperationsprojekt entwickelt, das künftig flächendeckend im ganzen Bezirk E-Carsharing anbietet. In den neun Gemeinden Serfaus, Fiss, Ried i.O., Ischgl, Kappl, St. Anton a. A., Landeck, Zams und Schönwies werden ab Sommer 2023 Elektroautos der Firma floMOBIL zum Verleih zur Verfügung stehen. „Die Bedeutung eines solchen E-Carsharingmodells kann gar nicht hoch genug eingeschätzt werden“, ist KEM-Managerin Elisabeth Steinlechner überzeugt. „Dadurch kann so mancher Pkw beziehungsweise so manches Zweitauto ersetzt werden. Das Carsharing ist sicher für viele Menschen, die den Pkw nur unregelmäßig benötigen, eine attraktive Alternative und birgt auch großes finanzielles Einsparungspotenzial für jeden Haushalt. Aber E-Carsharing hat noch weitere Vorteile: Damit wird das Angebot des öffentlichen Personennahverkehrs erweitert und nicht zuletzt werden auch teilweise noch bestehende Vorurteile gegenüber E-Autos abgebaut.“
„In Tirol tut sich viel in Sachen Klimaschutz. Zahlreiche Maßnahmen, Initiativen und Projekte werden von engagierten Bürgerinnen und Bürgern vorangetrieben, die sich der Bedeutung einer nachhaltigen und ressourcenschonenden Ausrichtung unseres Landes bewusst sind. Der Bezirk Landeck ist ein Vorzeigebeispiel dafür, was alles möglich ist“, sind sich LH Mattle und LR Zumtobel einig.
Projektbeispiele KLAR Landeck und Umgebung:
- Kühler und grüner öffentlicher Raum: Ortsplanerische Maßnahmen wie Begrünungen, schattenspendende Bäume und Verringerung der Versiegelung zur Anpassung von Innenstädten und Gemeinden an vermehrte Hitzeperioden
- Waale, Pietzen und regionale Bewässerung: Möglichkeiten und Notwendigkeiten von Bewässerung in der Region erheben; Wissen und Stellenwert von historischen Bewässerungssystemen erhalten
Projektbeispiele KLAR Arlberg-Stanzertal
- Tandem-Projekt mit KLAR Kaunergrat Beweidung im alpinen Raum: Studie zum Vergleich von bewirtschafteten und nicht bewirtschafteten alpinen Landschaften und ihre Auswirkungen auf Naturgefahren und Biodiversität ab 2023
- Revitalisierung des Egger Weihers in Strengen zum Erhalt des Lebensraums und zur Vergrößerung des Erholungsraums
Projektbeispiele KLAR Kaunergrat
- Ernte auf regionalen Flächen „aus der Region für die Region“
- 14 öffentliche Trinkwasserbrunnen und Förderung von Regenwasserspeichern für Privathaushalte in Gemeinden der KLAR Kaunergrat: Fließ, Faggen, Kauns, Kaunerberg, Kaunertal und Prutz