Bodennahe Gülleausbringung – mehr Nährstoffe bei weniger Geruch

Land Tirol unterstützt Umweltinitiative des Maschinenrings

Um bis zu 60 Prozent können Geruchsbelästigung und Nährstoffverluste reduziert werden, wird Gülle möglichst direkt auf den Boden ausgebracht. Doch die erforderliche Technik ist teuer, und sie kann auch nicht in jedem Gelände eingesetzt werden. Damit bäuerliche Betriebe in geeigneten Lagen die Gülle wirtschaftlich, umweltfreundlich und möglichst geruchsarm ausbringen können, hat der Maschinenring mit Unterstützung des Landes Tirol zwei Güllefässer mit so genannten Schleppschuhverteilern zur gemeinschaftlichen Nutzung angeschafft. Das Leihmaschinenprogramm zur bodennahen Gülleausbringung wird von den Landwirten gut angenommen. AnrainerInnen freuen sich über deutlich weniger Geruchsbelästigung.

„Die klein strukturierte Tiroler Landwirtschaft setzt seit jeher auf Kreislaufwirtschaft. Mit diesem Angebot wollen wir diese umweltfreundliche Technik auch Betrieben zur Verfügung stellen, für die sich die Eigenanschaffung nicht rentiert. Das Land Tirol unterstützt diese Initiative des Maschinenrings im Sinne der Bäuerinnen und Bauern, der Bevölkerung und der Umwelt“, freut sich Agrarreferent LHStv Josef Geisler über den gelungenen Projektstart.

Gülle ist ein wertvoller und vor allem natürlicher Wirtschaftsdünger aus der Tierhaltung, der zur Nährstoffversorgung von landwirtschaftlich genutzten Grünland- und Ackerflächen eingesetzt wird. Gülle hat einen gravierenden Nachteil – sie stinkt, und beim Ausbringen gehen Nährstoffe verloren und klimaschädliche Gase werden frei. „Der Maschinenring beschäftigt sich aktiv mit dieser Thematik und entwickelt innovative Lösungsansätze für die heimische Landwirtschaft. Unser Ziel ist es, mit diesem Projekt auch kleinen und mittleren Viehhaltungsbetrieben in Tallagen einen möglichst kostengünstigen Einsatz dieser modernen, Technik zu ermöglichen. Damit wollen wir neben der Umweltthematik auch einen Beitrag zur Reduktion von Konflikten leisten und für mehr Akzeptanz in der Bevölkerung sorgen“, erklärt Maschinenring-Landesgeschäftsführer Hermann Gahr.

Über spezielle Schleppschuhverteiler wird der Wirtschaftsdünger über Kufen direkt auf dem Boden abgelegt. Durch die bodennahe Ausbringung entstehen dabei deutlich weniger Emissionen. Gute Erfahrungen mit dieser Technik hat Robert Hauser aus Mils bei Hall gemacht. „Ein Großteil der Flächen auf unserem Hof grenzt direkt an das Wohngebiet. Mit der bodennahen Ausbringung können wir den Geruch und damit auch die Belastung für die Nachbarschaft reduzieren.“ Familie Hauser fungiert außerdem als Stationsbetrieb für eines der zwei neuen Güllefässer und übernimmt dabei neben der Instandhaltung die Einschulung von Nutzern. Das zweite Güllefass ist in Kirchbichl stationiert. Interessierte Landwirte melden sich beim Maschinenring Innsbruck-Land oder beim Maschinenring Kufstein.