Fachberufsschule in Hall erweitert und modernisiert

Nachhaltigkeit im Fokus

  • Feierliche Eröffnung des neuen Zubaus an der Tiroler Fachberufsschule für Fotografie, Optik und Hörakustik
  • Bauprojekt glänzt durch Nachhaltigkeit: PV-Anlage, Fernwärme und Massivholzbauweise

Die Tiroler Fachberufsschule (TFBS) für Fotografie, Optik und Hörakustik in Hall in Tirol ist die österreichweit einzige Fachberufsschule für die Lehrberufe Augenoptik und Hörgeräteakustik. Um der stetig wachsenden Zahl an SchülerInnen aus allen neun Bundesländern und Südtirol eine moderne Unterrichtsmöglichkeit zu bieten, wurde das Schulgebäude um einen Zubau erweitert und das Bestandsgebäude modernisiert. Nach dem Baubeginn im Mai 2022 fand heute, Freitag, im Beisein von Hochbaureferent LHStv Georg Dornauer und Bildungslandesrätin Cornelia Hagele die feierliche Eröffnung des Zubaus statt. Die Gesamtkosten für das Projekt belaufen sich auf insgesamt 7,8 Millionen Euro.

„Zunächst ist das neue Gebäude natürlich ein Funktionsbau: In dieser Hinsicht bietet der Zubau genug Platz und vor allem eine moderne Unterrichtsmöglichkeit für Schülerinnen und Schüler aus ganz Österreich und Südtirol. Gleichzeitig besticht das Projekt jedoch auch durch seine zeitgenössische und moderne Optik sowie in puncto Nachhaltigkeit. Sowohl die gewählte Massivbauweise aus Holz, die Wärmeversorgung über das Fernwärmenetz als auch die Installation einer großflächigen Photovoltaik-Anlage auf dem Dach sind Zeichen der Vorbildfunktion, welche das Land bei Landesbauprojekten wie hier einnimmt“, erklärt LHStv Dornauer.

LRin Hagele ergänzt: „Die Fachberufsschule für Fotografie, Optik und Hörakustik in Hall ist ein Aushängeschild in der Tiroler Bildungslandschaft. Hier werden über 900 Schülerinnen und Schüler unter anderem auch für anspruchsvolle Gesundheitsberufe ausgebildet. Diese jungen Menschen sind die zukünftigen Experten, die eine Vielzahl von wichtigen Aufgaben am österreichischen Arbeitsmarkt übernehmen werden. Der kürzlich abgeschlossene Um- und Zubau stärkt diesen einzigartigen Standort und ermöglicht somit weiterhin eine erstklassige Ausbildung in den Gesundheitsberufen.“

Ein Ort zum Wohlfühlen

Neben der Tiroler Fachberufsschule für Fotografie, Optik und Hörakustik findet sich am Schulstandort auch die private höhere technische Lehranstalt (HTL) für Optometrie. Im Schuljahr 2023/24 werden insgesamt 17 SchülerInnen am Standort ausgebildet. „Mit dem bisherigen Bestand sind wir an die Grenzen der Platzkapazitäten gestoßen“, berichtet die Direktorin der TFBS Hall und HTL, Michaela Vogl. „Mit Beginn dieses Schuljahres haben wir nun endlich genug Platz für alle Schülerinnen und Schüler. Gleichzeitig wurde ein Ort geschaffen, an dem sich die Jugendlichen wohl fühlen können und bestmöglich für ihr künftiges Leben vorbereitet werden.“

Der Zubau wurde auf einer bisher ungenutzten Fläche im Süden der Schule realisiert. Der dreigeschossige Bau besticht durch eine großflächige, zurückgesetzte Glasfassade im Erdgeschoss sowie ausladende Fensterfronten in den oberen Geschossen. Im Inneren finden sich sechs neue Klassenräume, vier Labors, zwei EDV-Räume und ein LehrerInnenzimmer. Die tageslichtdurchfluteten und offenen Räume wurden dabei mit vielen Holzoberflächen verwirklicht, was sich nicht zuletzt positiv auf die Raumakustik auswirkt. Zur optimalen Anbindung der neuen Räumlichkeiten wurde der Zubau auf mehreren Geschossen mit dem Bestandsgebäude verbunden.

Um auch im Bestandsgebäude eine optimale Lernumgebung zu schaffen, wurden auch in diesem Bereich Modernisierungsarbeiten vorgenommen. So wurde das Dachgeschoß teilweise abgebrochen und neu errichtet. Dadurch konnten zwei neue Klassenräume geschaffen und der sommerlichen Überhitzung entgegengewirkt werden. Gleichzeitig wurden mehrere Räumlichkeiten neu geordnet, um die Belichtung und Belüftung zu optimieren. Darüber hinaus wurde ein bestehendes Hörakustiklabor erweitert und saniert. Im Foyer des Obergeschosses wurden offen gestaltete Lern- und Aufenthaltsmöglichkeiten für die SchülerInnen geschaffen. Für den Aufenthalt während der Pausen an der frischen Luft wurde zudem ein Freibereich auf dem Dach realisiert.

Vorzeigeprojekt in Sachen Nachhaltigkeit

Besonderes Augenmerk bei der Planung und Umsetzung des Bauprojekts wurde auf Nachhaltigkeit gelegt. Dies beginnt bei dem gewählten Baumaterial: Neben der Massivbauweise aus Holz wurden an der Südfassade weiße Faserzement-Formteile genutzt, welche sowohl für eine natürliche Klima-Regulation im Gebäude als auch eine optimale Lichtdurchflutung der Räume bewirkt. Um auch bei hoher Raumbelegung eine optimale Luftqualität mit minimalem Energieeinsatz zu gewährleisten, wurde zudem eine spezielle Belüftungstechnik installiert. Die Wärmeversorgung im Zubau der Schule erfolgt über Fernwärme. Zur weiteren Energieversorgung wurde zudem eine Photovoltaik-Anlage auf den Dächern des Bestandgebäudes als auch Zubau umgesetzt. Auf rund 600 Quadratmeter Dachfläche erzeugt die Anlage bis zu 80 Kilowattpeak an Leistung. Damit können umgerechnet rund 20 durchschnittliche österreichische Haushalte mit Strom versorgt werden.