- Herausforderungen: Abfall, Lärm und bauliche Beschädigungen durch Zweckentfremdung
- Ideen- und Meinungsaustausch aus Sport- und Jugendsicht
- Kompromisslösungen werden angestrebt – Arbeitsgruppe wird eingesetzt
Rund 80 TeilnehmerInnen – von SkaterInnen über AnrainerInnen des Landhausplatzes bis hin zu politischen VertreterInnen der Stadt Innsbruck und der Architektin des Landhausplatzes – nahmen gestern, Dienstagabend, im Großen Saal des Landhauses Platz: Das Land Tirol lud anlässlich der Nutzung des Landhausplatzes zur Podiumsdiskussion. Im Zentrum der Gespräche: Wie kann eine künftige, rücksichtsvolle Nutzungsmöglichkeit des Landhausplatzes aussehen? Am Podium saßen Landesamtsdirektor Herbert Forster, Vorstand der Abteilung Liegenschaftsverwaltung des Landes Thomas Huter, Geschäftsführerin der Drogenarbeit Z6 Maria Gstrein und Stefan Ebner und Simon Meister vom Verein Skateboard Club Innsbruck. Neben einem grundsätzlichen gegenseitigen Verständnis der Interessensgruppen, sind neben Lärm und Abfall auch Beschädigungen am Landhausplatz Herausforderungen für Behörde, AnrainerInnen und NutzerInnen. Eingebrachte Vorschläge reichten von baulichen Adaptierungen über Kontrollen der Nachtruhe bis hin zur verstärkten Dezentralisierung von Skatemöglichkeiten.
„Während wir als Land Tirol für die Instandhaltung des Landhausplatzes verantwortlich sind, ist es uns auch ein Anliegen, eine Art Mediatorrolle einzunehmen. Denn dort, wo so vielfältiges Leben wie am Landhausplatz herrscht, besteht auch verstärkt das Risiko von Nutzungskonflikten. Nach der gestrigen Diskussion zeigt sich, dass die Interessensgruppen grundsätzlich Verständnis füreinander haben, jedoch an der ein oder anderen Schraube gedreht werden muss, um auch künftig ein harmonisches Miteinander zu gewährleisten“, fasst der Landesamtsdirektor zusammen. Grundsätzlich werde das Miteinander am Landhausplatz jedoch größtenteils als freundlich oder neutral eingestuft. Das bestätigt auch eine schriftliche Umfrage, an der über 1.400 Personen teilnahmen.
Landhausplatz für Jugend und Sport
„Pro Jahr entstehen dem Land Tirol allein für Sanierungsmaßnahmen infolge von Zweckentfremdung von baulichen Gegenständen – unter anderem beim Skaten – Kosten in Höhe von bis zu 30.000 Euro“, erklärte Thomas Huter und plädierte dafür, Beschädigungen auch zu melden. Architektin Kathrin Aste betonte, dass Stadtleben Sozialität und Toleranz bedeute und die Idee für den Platz entstand, um einen öffentlichen Raum vor allem für junge Menschen zu bauen. Diese nutzen den Platz in vielfältiger Weise. „Die Zweckentfremdungen, die Teil des Skatesports sind, sind eine Herausforderung. Bauliche Adaptierungen, um dies weiterhin ohne gröbere Schäden zu ermöglichen, sind jedoch stets auch vor dem Hintergrund des geistigen Eigentums der Architektinnen und Architekten zu betrachten“, sagte LAD Forster.
Weiters stellt in den Abend- und Nachstunden Lärm vor allem für die AnrainerInnen eine Herausforderung dar. „Es braucht hier eine verstärkte Sensibilität. Wie auch an anderen Plätzen oder zuhause muss eine Nachtruhe ab 22 Uhr eingehalten werden. Ansonsten braucht es eine Überwachung in den späten Abend- und Nachtstunden, deren Kosten schlussendlich die Steuerzahlerinnen und Steuerzahler tragen müssen“, so LAD Forster. Man werde dies weiter beobachten.
Dass all die Problemfelder – auch jenes des Abfalls – jedoch nicht nur von den SkaterInnen, sondern auch von weiteren NutzerInnen des Platzes verursacht werden, darüber waren sich die Diskutierenden einig.
Arbeitsgruppe wird Vorschläge aufarbeiten
„Umso wichtiger ist es, dass wir eine Lösung für alle finden“, sagt LAD Forster. Junge Menschen wegzudrängen sei keine Lösung, wie auch vonseiten der Jugendarbeit betont wurde. „Da werden wir – auch gemeinsam mit der Stadt Innsbruck – weiter daran arbeiten. Es muss aber auch offen darüber diskutiert werden können, dass es gewisse Regeln gibt – unter anderem die Nachtruhe ab 22 Uhr, die einzuhalten und gegebenenfalls auch zu kontrollieren ist. Es zeichnete sich ab, dass alle Beteiligten willens sind, hier eine gemeinsame Lösung zu erarbeiten. Das freut mich. Gleichzeitig gibt es auch noch viel zu diskutieren.“ In weiterer Folge soll eine Arbeitsgruppe eingesetzt werden, die auf Basis der gestrigen Diskussion und bislang eingebrachten Ideen konkrete Lösungsvorschläge ausarbeiten.