Land Tirol setzt auf intensive Vernetzung von Wirtschaft und Bildung

Tiroler Wirtschafts- und Innovationsstrategie mit fünf zentralen Handlungsfeldern

  • Über 80 Maßnahmen sollen bis Ende 2024 eingeleitet werden
  • Leuchtturmprojekt „Data Science Bootcamps“ unterstützt zukunftsorientierte Weiterbildung
  • MINT-Koordinationsstelle setzt zahlreiche Maßnahmen in Aus- und Weiterbildung

Im Rahmen der Ausarbeitung der „Strategie für den Arbeitsmarkt Tirol 2030“ hat sich das Land Tirol gemeinsam mit allen arbeitsmarktpolitisch relevanten Akteuren zahlreiche Ziele für einen zukunftsfitten Tiroler Arbeitsmarkt gesetzt. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf einer zukunftsorientierten Aus- und Weiterbildung sowie Kompetenzentwicklung für alle in Tirol lebenden Menschen. Im Rahmen der Tiroler Wirtschafts- und Innovationsstrategie sollen nun unter anderem technisch-naturwissenschaftliche Aus- und Weiterbildungen vorangetrieben, internationale Bildungsangebote ausgebaut und attraktive Rahmenbedingungen für Fachkräfte in Tirol geschaffen werden. Einige Maßnahmen – wie das Leuchtturmprojekt „Data Science Bootcamps“ – wurden bereits umgesetzt.

„Mit zukunftsorientierten Ausbildungen für den Nachwuchs und berufsbegleitenden Weiterbildungsmöglichkeiten für Berufstätige – vor allem im technisch-naturwissenschaftlichen Bereich – soll die Tiroler Wirtschaft und das Tiroler Bildungssystem noch stärker miteinander vernetzt werden. Damit schaffen wir beste Voraussetzungen für einen zukunftsfitten Arbeitsmarkt und legen den Grundstein für eine optimale Qualifikation der Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen“, betont LH Anton Mattle.

Wirtschaftslandesrat Mario Gerber ergänzt: „Mit umfassenden Maßnahmen rund um die Aus- und Weiterbildung sowie Kooperationen zwischen verschiedenen Forschungs- und Entwicklungseinrichtungen und Tiroler Unternehmen wie beim Projekt ‚Data Science Bootcamps‘ setzen wir einen Fokus auf zukunftsrelevante Themen wie Digitalisierung. Damit wollen wir vonseiten des Landes den Fachkräftebedarf vorausschauend und gezielt sichern.“

„Vor allem im MINT-Bereich konnten bereits zahlreiche Fördermaßnahmen in der Ausbildung von Kindern und Jugendlichen erreicht werden – sei es in der Elementarpädagogik durch das Experimentierkonzept ‚Spürnasenecke‘ oder die Förderung von innovativen Schulprojekten durch die MINT-Förderschecks. Durch Initiativen wie diese schaffen wir es, das Interesse von Kindern und Jugendlichen möglichst früh für die Themen ‚Forschung und Innovation‘ zu wecken“, erläutert Bildungslandesrätin Cornelia Hagele.

Tiroler Data Science Bootcamps bilden DatenspezialistInnen aus

Um die Verfügbarkeit von IT-Fachkräften zu fördern, wurde vonseiten des Landes in Kooperation mit der Universität Innsbruck das Ausbildungsformat „Data Science Bootcamps“ in den letzten zwei Jahren umgesetzt. Dabei wurden insgesamt 23 MitarbeiterInnen aus 17 Tiroler Unternehmen zu DatenspezialistInnen in einem Weiterbildungskurs des Instituts für Mathematik ausgebildet. „Es sind keineswegs nur große Unternehmen, die derzeit händeringend nach IT-Fachkräften Ausschau halten. Vor allem kleinere und mittlere Unternehmen (KMU) suchen vermehrt innovative und kreative Mitarbeitende in diesem Bereich. Mit der Weiterbildungsmaßnahme, die nun mit Dezember endet, können wir den Bedarf künftig weiter abdecken“, so LR Gerber.

Koordinationsstelle sichert Ausbildung von MINT-Nachwuchs

Mit der MINT-Koordinationsstelle wurde eine zentrale Drehscheibe für alle MINT-Aktivitäten in Tirol geschaffen. Auf der neuen Website www.mint-tirol.at werden alle Bildungsangebote in ganz Tirol übersichtlich dargestellt. Darüber hinaus können sich Schulen und Kindergärten noch bis Ende Mai 2024 sogenannte MINT-Förderschecks abholen: Dabei erhalten sie bis zu 1.000 Euro zur Förderung von außerschulischen Bildungsangeboten sowie zur Anschaffungen von MINT-Materialien. Um Kinder bereits früh für den technisch-naturwissenschaftlichen Bereich zu begeistern, sollen im Jahr 2024 zudem erste „Spürnasenecken“ – sogenannte Experimentierlabore – an den Kinderbildungseinrichtungen der Bundesbildungsanstalten der Elementarpädagogik (BAfEP) und der Pädagogischen Hochschule Tirol (PHT) etabliert werden.

Das Land Tirol investiert bereits seit 2018 in den Ausbau von FabLabs und die IT-Ausstattung von Schulen. Dieses Jahr konnte beispielsweise ein eigenes MINT-Lab für alle Schulen des Tiroler Oberlandes am Gymnasium Landeck in Perjen umgesetzt werden. „Durch Initiativen wie den Ausbau von FabLabs und außerschulischen MINT-Projekten können Schülerinnen und Schüler ihre Kenntnisse in den Bereichen Digitalisierung und Technologie erweitern. Dadurch erlernen sie wichtige Kompetenzen und werden bestmöglich auf die Arbeitswelt von morgen vorbereitet“, betont LRin Hagele.

Über die Tiroler Wirtschafts- und Innovationsstrategie

Die Tiroler Wirtschafts- und Innovationsstrategie wurde im Jahr 2021 von mehr als 100 Stakeholdern, PraktikerInnen und ExpertInnen erarbeitet. Ziel ist es, Tirol bis 2030 noch stärker als attraktiven Wirtschaftsstandort für Industrie, Gewerbe und Tourismus mit weltweit führenden Unternehmen, moderner Infrastruktur und anerkannten Bildungs- und Forschungseinrichtungen zu positionieren. Das darauf aufbauende erste Maßnahmenprogramm fußt auf den fünf Handlungsfeldern Wirtschaftsstandort, Fachkräfte und berufliche Qualifizierung, Wissenschaft, Forschung und Innovation, Digitalisierung sowie Nachhaltigkeit und Ökologisierung und soll bis Ende 2024 umfassend auf Schiene gebracht worden sein.

Alle Infos zur Tiroler Wirtschafts- und Innovationsstrategie und zum Maßnahmenprogramm finden sich unter www.tirol.gv.at/wirtschafts-und-innovationsstrategie.