LH Mattle: „Hoffnung für Frieden, Vorbereitungen für Wiederaufbau in der Ukraine“

Land Tirol beteiligt sich am Wiederaufbau der Ukraine: Region Transkarpatien und Stadt Charkiw sollen unterstützt werden

  • „Recovery Program Ukraine Tirol“ (RPUT) bereitet Rahmenvereinbarung mit Handlungsfeldern vor
  • Europäische Strategie: Tiroler Know-how in der Ukraine einbringen, langfristige unternehmerische Verbindungen

„Seit mehr als über einem Jahr herrscht Krieg in der Ukraine. Das menschliche Leid ist nicht in Worte zu fassen und erschüttert uns nach wie vor. Die Infrastruktur in der Ukraine ist zum Teil komplett zerstört – Schätzungen beziffern die Schäden in dreistelliger Milliardenhöhe. Auch wenn das Ende des russischen Angriffskrieges noch nicht absehbar ist, ist es auch wichtig, Zeichen für die Hoffnung auf einen baldigen Frieden zu setzen. Die Tiroler Landesregierung bekennt sich zur Unterstützung des Wiederaufbaus in der Region Transkarpatien im äußersten Westen und in der Stadt Charkiw im Nordosten des Landes“, sagt LH Anton Mattle. Auf seinen gemeinsam mit LHStv Georg Dornauer gestellten Antrag hin beschloss die Tiroler Landesregierung in ihrer heutigen Sitzung damit, sich aktiv am Wiederaufbau der Ukraine zu beteiligen.

„Humanitäre Verantwortung als europäischer Nachbar zu übernehmen heißt, schutzsuchenden Menschen zu helfen. Andererseits wollen wir uns auch am Wiederaufbau beteiligen, um den vielen Millionen Vertriebenen eine Perspektive im eigenen Land – ihrer Heimat – zu geben. Nur so ist es möglich, dass die Ukrainerinnen und Ukrainer – sobald Frieden einkehrt – wieder Fuß fassen können“, sagt LH Mattle und verweist dabei auf Tirols bereits bestehenden Unterstützungen: Bis zu 300 Kinder aus ukrainischen Waisenhäusern wurden bislang in Tirol aufgenommen, rund 3.900 UkrainerInnen befinden sich laut dem Zentralen Melderegister derzeit in Tirol.  

Austausch mit Botschaft und Honorarkonsul

Für die Region Transkarpatien und für die Stadt Charkiw liegen Angebote für eine Zusammenarbeit in den Bereichen Bildung, Landwirtschaft, Wirtschaft und Industrie, Jugendpolitik und Sport, Gesundheitsfürsorge sowie Information und Medien vor – Tirol befindet sich dazu im Austausch mit dem Gouverneur Transkarpatiens bzw. dem Oberbürgermeister von Charkiw. Die Stadt Innsbruck unterhält außerdem eine Partnerschaft im universitären Bereich mit der Stadt Charkiw. Die Rahmenvereinbarung mit Handlungsfeldern und konkreten Wiederaufbauprojekten wird nun in weiterer Folge ausgearbeitet. „Dazu werden wir das ‚Recovery Program Ukraine Tirol‘ (RPUT) einrichten. Dieses soll sich aus erfahrenen und qualifizierten Persönlichkeiten zusammensetzen und konkrete Projektvorschläge und Maßnahmen ausarbeiten“, erklärt LHStv Dornauer, dass es „richtig und wichtig ist, parallel zu laufenden Hilfsmaßnahmen Überlegungen und Vorbereitungshandlungen für den Wiederaufbau zu treffen. Wir werden mit der ukrainischen Botschaft sowie dem ukrainischen Honorarkonsul in Österreich ebenso eng zusammenarbeiten, wie mit den lokalen Regierungen, Behörden und Organisationen vor Ort.“

So soll Tiroler Know-how eingesetzt werden, um den Wiederaufbau in der Region Transkarpatien bzw. der Stadt Charkiw voranzutreiben. „Wir wollen eine nachhaltig orientierte Partnerschaft und den Wiederaufbau der Ukraine nach Kräften fördern“, sieht LH Mattle auch viel Potential für Know-how aus Tirol.