LH Mattle und LHStv Dornauer: „Gemeinnützige Wohnbauträger federn Mietsteigerungen ab“

Geforderte Abfederung von Mieten durch Einsatz von Eigenmittel

  • NHT schnürt neues Paket in Höhe von zusätzlich 5 Millionen Euro, TIGEWOSI und NHT entlasten im Jahr 2023 damit mit über 38 Millionen Euro durch Eigenmitteleinsatz
  • 7-Punkte-Wohnpaket und Wohnbeihilfe entlasten

Landeshauptmann Anton Mattle hat in Anbetracht der steigenden Mieten bei den gemeinnützigen Wohnbauträgern eine Abfederung durch ebendiese gefordert und Beteiligungslandesrat Mario Gerber als Eigentümervertreter beauftragt, eine entsprechende Lösung zu erarbeiten. Besonders betroffen waren Objekte der Neuen Heimat Tirol (NHT). Nun steht ein Entlastungspaket im gemeinnützigen Wohnbau. „Gemeinnützigkeit bedeutet, das Gemeinwohl im Blick zu haben. Deshalb können sich Wohnbauträger nicht allein auf steigende Zinsen oder andere Faktoren herausreden, sondern müssen alle Möglichkeiten nützen, um die Preissprünge im Sinne ihrer Mieterinnen und Mieter abzufedern. Deshalb habe ich die gemeinnützigen Wohnbauträger in die Pflicht genommen. Mein Dank gilt LR Mario Gerber, der das Paket federführend ausgearbeitet hat und den gemeinnützigen Wohnbauträgern für die konstruktiven Gespräche. Die NHT wird zusätzliche Eigenmittel in der Höhe von rund fünf Millionen unmittelbar zur Abfederung der gestiegenen Mietkosten bei besonders betroffenen Objekten bereitstellen. Die TIGEWOSI hat entsprechende Schritte bereits gesetzt. Insgesamt werden die NHT und die TIGEWOSI im heurigen Jahr über 38 Millionen Euro an Eigenmittel aufwenden, um Steigerungen abzufedern. Dieses Geld kommt bei besonders belasteten Mieterinnen und Mietern direkt in Form von Mietpreisreduktionen an“, freut sich LH Mattle, fordert aber alle gemeinnützigen Wohnbauträger auf, weiterhin am Ball zu bleiben.

Wohnbaulandesrat LHStv Georg Dornauer sieht in den gemeinnützigen Wohnbauträgern auch für die Zukunft wichtige Partner: „Die NHT und die TIGEWOSI übernehmen Verantwortung, um neuen leistbaren Wohnbau zu realisieren, aber auch bei bereits bestehenden, in den letzten Jahren errichteten, Wohnungen, die Mieten zu dämpfen und diese aus der Bankenfinanzierung herauszunehmen. Die NHT baut jährlich zwischen 500 bis 600 neue Wohnungen. Mehr sozialer Wohnbau macht das Leben in Tirol leistbarer, auch im Privatsektor. Wir lassen die Menschen nicht im Stich und nutzen alle Spielräume, um laufend für eine höchstmögliche Entlastung im Wohnbereich zu sorgen. Das klar formulierte Ziel des leistbaren Wohnraums und Eigentums für unsere jungen Tiroler Familien zählt zu den großen Gemeinsamkeiten unserer koalitionären Zusammenarbeit.“

Die Vorgehensweise zur Abfederung der enorm gestiegenen Mehrkosten aufgrund des Zinsanstieges muss laufend evaluiert werden. „Im heurigen Jahr hat die TIGEWOSI bisher über 12 Millionen Euro an Eigenmitteln für die außerordentliche Tilgung von Bankdarlehen und die Finanzierung neuer Bauvorhaben eingesetzt, um die drastischsten Erhöhungen von Mieten abzufedern. Die NHT hat 2023 bisher bereits über 21 Millionen Euro an Eigenmittel eingesetzt und erhöht ihren Eigenmittelanteil zur Entlastung nun um weitere rund 5 Millionen Euro zur Abfederung der Mehrbelastungen bei den besonders betroffenen Objekten,“ erklärt LR Gerber, der sich bei den Vertretern der gemeinnützigen Wohnbauträgern für die bisherigen und die künftigen Entlastungmaßnahmen bedankt.

Wohnbauförderung, 7-Punkte-Wohnpaket und erhöhte Wohnbeihilfe

LHStv Dornauer hat mit dem 7-Punkte-Wohnpaket auf die Preissteigerungen im Wohnsektor bereits reagiert und will in diesem Bereich weiter proaktive Schritte setzen. Unterstützung bei der Miete oder der Rückzahlung des Bankkredits – seit 1. Juni 2023 bringt die verbesserte Wohnbeihilfe des 7-Punkte-Wohnpakets höhere Zuschüsse zum Wohnungsaufwand einer wohnbaugeförderten Wohnung oder eines wohnbaugeförderten Reihenhauses. „Das 7-Punkte-Wohnpaket wirkt sozial treffsicher, schnell und unbürokratisch. Das bestätigen uns auch die aktuellen Zahlen und Daten. Unser oberstes Ziel ist, dass keine Tirolerin und kein Tiroler in Existenznöte kommt, und die klare Botschaft ist: Wir lassen niemanden im Stich“, erklärt Wohnbaureferent LHStv Dornauer.

Mit 1. Juni 2023 wurde bereits der BezieherInnenkreis der höchstmöglichen Wohnbeihilfe erweitert: Bisher erhielten Ein-Personen-Haushalte mit einem monatlichen Netto-Haushalteinkommen von unter 1.200 Euro die höchstmögliche Wohnbeihilfe. Diese Grenze wurde mit 1. Juni 2023 auf 1.300 Euro Netto-Haushalteinkommen angehoben. Gleichzeitig wurde die sogenannte Begünstigungsregelung verbessert: Hier steigt die Einkommensgrenze von bisher 2.400 Euro auf 2.800 Euro: Familien, Personen mit Minderung der Erwerbsfähigkeit und Haushalte mit einem behinderten Kind erhalten somit eine höhere Beihilfe.

„Ich bedanke mich bei Georg Dornauer, der in Absprache mit mir ein Paket im Umfang von über 50 Millionen Euro für leistbares Wohnen aufgesetzt hat. Nun gilt es, die deutliche Erhöhung und Erweiterung der Wohnbauförderung wirken zu lassen und im nächsten Jahr zu evaluieren. Es muss darauf geachtet werden, dass Landesmaßnahmen treffsicher sind und nicht die Inflation anheizen oder gar die Überhitzung des Wohnungsmarktes verstärken. Deshalb wird die Landesregierung weiterhin besonnen agieren und lädt alle Tirolerinnen und Tiroler ein, auf das wirksame Mittel der Wohnbauförderung zurückzugreifen“, so Mattle abschließend.