LH Platter: „Sicherheitsgefühl der Tiroler Bevölkerung weiter stärken!“

Dank an Einsatzkräfte für herausragendes Engagement und Zusammenarbeit.

Das Forum 2 der Messe Innsbruck war beim schon traditionellen Sicherheitsempfang des Landes Tirol bis auf den letzten Platz gefüllt: Auf Einladung von LH Günther Platter fanden sich Hunderte Einsatzkräfte der Polizei, Rettung, Bundesheer, Feuerwehr, Berg- und Wasserrettung ein, um gemeinsam das vergangene Jahr Revue passieren zu lassen, gemeisterte Herausforderungen zu analysieren und vor allem, um den wichtigen persönlichen Kontakt zwischen den Einsatzkräften zu stärken.

Im Fokus des Abends stand auch das Sicherheitsgefühl der Tiroler Bevölkerung: In seiner Ansprache betonte der Landeshauptmann, man müsse das vorhandene Unsicherheitsgefühl der Menschen ernst nehmen und an der Verbesserung des Sicherheitsgefühls weiter arbeiten: „Mit dem Sicherheitsempfang wollen wir einmal mehr den besonderen Stellenwert unserer Einsatzkräfte betonen und ihnen ein herzliches Dankeschön für ihr hervorragendes Engagement und die ausgezeichnete Zusammenarbeit aussprechen - bei Naturereignissen genauso wie bei Großveranstaltungen oder anderen kleinen und großen Ereignissen im ganzen Land“, erklärte LH Platter, dass Tirol in Anbetracht der Statistik als sehr sicheres Land gelte. Das sei nicht zuletzt auf „die unverzichtbare Arbeit der Einsatzorganisationen zurückzuführen.“

Um die Sicherheit in Tirol auch künftig bestmöglich zu gewährleisten, fordert LH Platter: „Es ist mein großes Anliegen in der Politik, an der generellen Sicherheitslage und besonders an einem stabilen Sicherheitsgefühl weiter zu arbeiten. Ich werde alles in meiner Macht stehende tun, um von den von der neuen Bundesregierung angekündigten 4.300 zusätzlichen Planstellen bei der Polizei möglichst viele nach Tirol zu bringen.“

Integration für ein Miteinander in Tirol

Im weiteren Sinne betonte LH Platter: „Ein respektvoller Umgang ist Basis jedes guten Miteinanders. Das gilt auch für die Integration. Wer die Möglichkeit hat, zu einer Gemeinschaft zu gehören, der trägt zu ihrer Sicherheit automatisch bei“, stellte der Landeshauptmann weiters fest. „Wer sich dagegen ausgegrenzt fühlt oder wird, kann zum Sicherheitsrisiko werden. Deshalb müssen großzügige Angebote zur Integration gemacht werden. Sie müssen aber auch genutzt werden, denn es kann nie eine Einbahnstraße sein!“

In ähnlicher Weise äußerte sich Bischof Hermann Glettler: „Die Sicherheit eines Dorfes oder eines Stadtteils lässt sich nicht allein durch äußere Faktoren (Verbotszonen, Polizeipräsenz, Strafandrohungen, etc.) erhöhen, sondern hängt wesentlich auch vom sozialen Zusammenhalt der Gesellschaft ab.“ Der Innsbrucker Diözesanbischof stellt damit klar, dass die notwendige Sicherheit für die Bevölkerung nicht nur ein „konsumierbares Service“ sein kann, sondern wesentlich auch vom Engagement jedes einzelnen abhängt: „Entscheidend ist, dass sich Menschen miteinander verbunden fühlen und von belastbaren Beziehungsnetzen getragen sind. Damit lassen sich Konflikte und Stresssituationen in einer gewaltfreien Weise lösen. Integrationsmaßnahmen sind in diesem Sinne die besten Sicherheitsinvestitionen.“ Für den Bischof besteht somit die „dringlichste Aufgabe darin, möglichst niederschwellige Begegnungs- und Kommunikationsräume für Menschen unterschiedlicher Kulturen, Generationen und sozialer Herkunft zu schaffen.“

Naturereignisse dominierten 2019: 290 Flugstunden für den Landeshubschrauber

Neben den Sicherheitsschwerpunkten des Jahres 2020 war es auch der Rückblick auf Naturereignisse und den damit einhergehenden Herausforderungen, die die Anwesenden ins Auge fassten. Das Jahr 2019 hat im Jänner mit anhaltenden Starkschneefällen, Straßensperren, Stromausfällen und großer Lawinengefahr begonnen. Im Juni gab es eine kritische Hochwassersituation wegen der großen Mengen an Schmelzwasser und des hohen Grundwasserspiegels. Und im November hat ein Wintereinbruch in Osttirol die Einsatzkräfte und auch die Bevölkerung gefordert.

„Unser Katastrophenmanagement funktioniert“, bedankte sich Sicherheitsreferent LHStv Josef Geisler bei allen Einsatzkräften und beteiligten Organisationen. „Auch wenn wir immer wieder mit Naturereignissen konfrontiert sind: Tirol ist ein sicheres Land“, ist LHStv Geisler überzeugt. Besonders wichtig ist für den Sicherheitsreferenten, dass es viele junge Menschen gibt, die bereit sind, sich in den Einsatzorganisationen zu engagieren und einen Beitrag zu einem sicheren Tirol zu leisten.

„Besonders bewährt hat sich einmal mehr der Landeshubschrauber, der im Jahr 2019 in Summe für 289 Flugstunden und 35 Flugminuten für das Land Tirol im Einsatz stand. Das zeigt die große Bedeutung dieses Fluggeräts für den Zivil- und Katastrophenschutz in Tirol. Besonders häufig genutzt wurde der Landeshubschrauber im Jänner 2019 bei den intensiven Schneefällen in Tirol sowie bei den heftigen Niederschlägen im Oktober 2019 im Bezirk Lienz“, resümiert Herbert Walter, Vorstand der Abteilung Zivil- und Katastrophenschutz des Landes Tirol, das vergangene Einsatzjahr.

Marcel Innerkofler, Leiter der Landeswarnzentrale, weist dahingehend auf die Fortsetzung des Schulungsprogramms für Einsatzleitungsmitglieder hin: „Ab März 2020 werden wir Planspiele mit Gemeindeeinsatzleitungen im ganzen Land durchführen und beginnen nach den intensiven Herausforderungen für die Osttiroler Gemeinden im Jänner und Oktober 2019 deshalb bei den Gemeinden im Bezirk Lienz.“