Naturschutzpaket wird weiter umgesetzt

Umbau Naturparkhaus in Ginzling, Natur im Garten-Förderung, Leitfaden für neue Naturparke

Die Umsetzung von drei weiteren Meilensteinen aus dem insgesamt neun Millionen Euro schweren Naturschutzschwerpunkt, den die Tiroler Landesregierung im vergangenen Herbst im Grundsatz beschlossen hatte, wurde gestern, Dienstag, in der Regierung freigegeben, wie Naturschutzlandesrätin LHStvinIngrid Felipe berichtet: „Laufend werden die einzelnen Vorhaben unter Einbindung der einzelnen Projektträger durch Umsetzungsbeschlüsse in der Regierung auf den Weg gebracht. Mit dem Umbau des Naturparkhauses im Zillertal zusammen mit der Installierung einer neuen Ausstellung im Hochgebirgs-Naturpark, einer Fördererhöhung für das so beliebte ‚Natur im Garten‘-Projekt und die Erarbeitung eines Leitfadens für neue Naturparke gehen drei weitere Naturschutzvorhaben in die konkrete Umsetzung. Dafür ist insgesamt rund eine Million Euro vorgesehen.“

Naturparkhaus und Neugestaltung der Ausstellung im Hochgebirgs-Naturpark Zillertaler Alpen

„Die Erweiterung des Naturparkhauses im Bergsteigerdorf Ginzling mit der Schaffung einer neuen Ausstellung als Kern des Projekts wird vom Land mit 800.000 Euro unterstützt“, gibt LHStvin Felipe bekannt und ergänzt, „nach dem Umbau werden dort neben neuen attraktiven Verweilmöglichkeiten für Besucherinnen und Besucher im Außenbereich auch eine einzigartige Ausstellung zum Thema ‚Geologie und Mineralienschätze der Zillertaler Alpen‘ im erweiterten und modernisierten Ausstellungsbereich angeboten werden.“ Dass diese Modernisierungsmaßnahmen im Gesamtwert von circa 2,4 Millionen Euro nicht nur architektonisch einen Mehrwert bringen, bestätigt auch der Obmann des Naturparkvereins, Heinz Ebenbichler: „Die Erweiterung des Naturparkhauses ist ein weiterer Meilenstein in der Entwicklung und Verankerung unseres Naturparks. Wir wollen die Welt der Gesteine und Kristalle professionell aufbereiten und damit ein überregional bedeutsames Umweltbildungsangebot etablieren. Die finanzielle Unterstützung des Landes Tirol war für uns die Grundlage, um das Projekt überhaupt in Angriff nehmen zu können.“

Natur im Garten wird aufgestockt

Das vom Tiroler Bildungsforum 2015 ins Leben gerufene und vom Land Tirol unterstützte Projekt „Natur im Garten Tirol“ wird im heurigen Jahr neben der Basisförderung mit einem Zuschuss aus der Konjunkturoffensive 2021 bedacht, erläutert LHStvin Felipe: „Das Interesse von Gemeinden, Vereinen und Hobbygärtnerinnen und Hobbygärtnern an ökologischer Garten- und Wiesenpflege wurde nicht nur aufgrund der Mobilitätseinschränkungen im vergangenen Jahr immer größer. Viele Menschen wollen naturnahe Räume schaffen, diese ohne Einsatz von Pestiziden, Kunstdünger oder Torf erhalten und somit auch Lebensräume für Insekten und Kleintiere bieten.“ Das Ziel von Natur im Garten besteht darin, Naturbegeisterte für den bewussten Umgang mit den natürlichen Ressourcen und eine artenreiche Gartenraumgestaltung zu sensibilisieren. „Die Förderung des Landes zur Weiterführung von Natur im Garten sichert vor allem ein umfassendes Bildungsangebot für Private und Gemeinden zur naturnahen Gestaltung“, so die Geschäftsführerin des Tiroler Bildungsforums, Margarete Ringler. „Ab sofort startet auch die Anmeldung für Begehungen von Privatgärten, Flächen bei Unternehmen und Gemeinden, die sich um die Natur im Garten-Plakette bewerben. Interessierte bekommen so Information vor Ort und setzen mit der Plakette ein sichtbares Zeichen nach außen.“

Neuer Leitfaden für neue Naturparke

Die fünf Tiroler Naturparke repräsentieren die wichtigsten Landschafts- und Lebensräume Tirols. „Unsere Naturparke sind Vorzeigemodellregionen in Sachen Umweltbildung, BesucherInnenlenkung und zugleich ein wichtiges regionales Bindeglied zwischen Tourismus, Freizeiterholung und Landwirtschaft. Mit dem in Auftrag gegebenen Leitfaden soll der mögliche Mehrwert von neu angedachten Gebieten für das gesamte Schutzgebietsnetzwerk und deren Eignung für eine Prädikatisierung zum Naturpark sichergestellt werden. Der Leitfaden soll dabei als Entscheidungshilfe neben den Standards und Leitbildern des Verbands der österreichischen Naturparke und der Abteilung Umweltschutz dienen“, so LHStvin Felipe.