Noch bessere Betreuung von Frühgeborenen

... an der Neonatologie der Innsbrucker Kinderklinik

Viele Aspekte einer zeitgemäßen entwicklungs- und familienorientierten Pflege werden an der Innsbrucker Neonatologie bereits berücksichtigt. Hier werden jährlich 450 Frühgeborene und kranke Neugeborene aufgenommen. „Im Rahmen eines vom Tiroler Gesundheitsfonds mit 28.000 Euro geförderten Projektes wird jetzt ein ganzheitliches Betreuungskonzept umgesetzt, das sowohl die bestmögliche Reifung und Entwicklung des Frühgeborenen als auch eine verstärkte Eltern-Kind-Bindung unterstützt. Die Eltern werden frühzeitig einbezogen und in ihrer durch die Frühgeburt belasteten Mutter- und Vaterrolle mittels Beratung gestärkt. Gleichzeitig wird auf eine maximale Reduzierung der Belastung des Kindes bei der Intensivpflege hingewirkt. Auch der Tagesablauf wird den individuellen Bedürfnissen des Frühgeborenen soweit wie möglich angepasst“, berichtet Gesundheitslandesrat Bernhard Tilg als Vorsitzender des Tiroler Gesundheitsfonds.

Ein wesentlicher Abschnitt der Gehirnentwicklung findet zwischen der 22. und 40. Schwangerschaftswoche statt. 90 der 450 jährlich am Landeskrankenhaus-Kinderklinik Innsbruck aufgenommenen Früh- und Termingeborenen sind jünger als 32 Schwangerschaftswochen. „Eine Frühgeburt bedeutet in dieser wichtigen Entwicklungsphase Stress für das Kind. Statt im dunklen warmen Mutterbauch in Ruhe ausreifen zu können, liegt das Neugeborene in einem Inkubator, der Schutz vor Infektionen und belastenden Umwelteinflüssen bietet. Auch für die Mütter und Väter ist die Zeit nach der Geburt eine sorgenvolle Phase. Außerdem erschwert die durch die Behandlung notwendige Trennung den Eltern den Aufbau einer körperlichen und emotionalen Nähe zu ihrem Kind. Dieses Projekt hilft uns, Langzeitfolgen bei einem frühgeborenen Kind noch besser zu vermeiden“, erläutert LR Tilg, und weiter: „Außerdem wird ein eigenes Schulungsprogramm für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter entwickelt, die in der Versorgung dieser kleinen Patientinnen und Patienten tätig sind.“

Auch die Leiterin der Neonatologie der Innsbrucker Kinderklinik freut sich: „Unsere Frühgeborenen können dank diesem neuen Projekt noch besser betreut werden, was Ihnen einen bestmöglichen Start ins Leben ermöglicht. Im Rahmen dieses Projekts wird vor allem die Pflegerische Kompetenz weiterentwickelt“, so Univ.-Prof. Ursula Kiechl-Kohlendorfer.