Zuflucht und Beratung in familiären Notsituationen

Kriseninterventionszentrum KIZ: Rund um die Uhr 365 Tage im Jahr erreichbar

„Das Kriseninterventionszentrum KIZ ist eine wichtige Anlaufstelle für Kinder und Jugendliche in akuten Notlagen – immer dann wenn schnelle, unbürokratische Aufnahme vonnöten ist“, betont LRin Gabriele Fischer, zuständig für die Kinder- und Jugendhilfe des Landes, die anlässlich des Geschäftsführer-Wechsels die Einrichtung besuchte. „Bei uns finden Kinder und Jugendliche von 12 bis 18 Jahren Zuflucht und Beratung“, berichtet Stefanie Wolf, die vor kurzem die Geschäftsführung des Kriseninterventionszentrums übernommen hat. Bis zu acht Wochen können junge Menschen in Not im KIZ unterkommen. Im Jahr 2019 wurden 128 Kinder und Jugendliche im KIZ aufgenommen, insgesamt wandten sich 429 junge Menschen mit ihren Anliegen und Problemen an die Einrichtung. „Sie fliehen vorwiegend vor Gewalt in der Familie – meist ist es physische Gewalt, aber auch psychische Gewalt, Scheidung der Eltern oder Vernachlässigung sind Gründe, das Zuhause zu verlassen, um Abstand zu gewinnen und neue Perspektiven zu finden“, führt Wolf weiter aus. „Das KIZ ist bestens vernetzt und hat einen hohen Bekanntheitsgrad – auch unter Kindern und Jugendlichen. Betroffene wenden sich von sich aus und freiwillig an die Einrichtung, das heißt ohne Zuweisung durch eine Stelle oder Behörde. Gerade die Freiwilligkeit ohne Zuweisung ist Teil des Erfolges von KIZ“, weiß LRin Fischer.

Das Kriseninterventionszentrum ist in zwei Bereiche gegliedert: Zum einen den Wohnbereich, der Kinder und Jugendliche in einer Notsituation 24 Stunden täglich, 365 Tage im Jahr aufnehmen kann. Dieser umfasst sechs Plätze sowie einen Platz, der durchgehend für akute Fälle und Krisensituationen genutzt werden kann. Zum anderen sind im KIZ Beratungsräumlichkeiten eingerichtet, in denen Gespräche mit den Kindern und Jugendlichen, aber auch gemeinsam mit deren Eltern durchgeführt werden. „Es geht darum, die Kinder und Jugendlichen zu schützen, sie zu unterstützen und handlungsfähig zu machen, damit sie die Krisensituation in ihrer Familie überwinden können. Dafür ist es auch wichtig, den Dialog mit den Eltern zu suchen. Ziel ist es, gemeinsam mit dem betroffenen jungen Menschen zu klären, wo und wie sie zukünftig leben wollen“, berichtet Wolf.