Coronavirus: Höchstwert an IntensivpatientInnen in Tirol seit Beginn der Pandemie

Deutliche Steigerung bei Spitalsbelegungen durch Corona-PatientInnen.

Aus den aktuellen Erhebungen des Einsatzstabes bei den Tiroler Krankenanstalten und Spitälern am heutigen Montagvormittag geht hervor, dass die Zahl der medizinisch behandelten Personen mit einer Coronavirusinfektion weiter ansteigt: 408 positiv getestete Corona-PatientInnen befinden sich mit Stand heute, Montagvormittag, in Tirol in Spitalsbehandlung. Davon werden 70 PatientInnen auf einer Intensivstation behandelt. Damit hat sich sowohl die Anzahl an Covid-PatientInnen auf Normalstationen als auch jene mit intensivmedizinischer Behandlung in den vergangenen zwei Wochen nahezu verdoppelt. Auf den Intensivstationen ist der bisherige Höchstwert an PatientInnen von Anfang April – damals waren es 65 Personen – damit erstmals überschritten.

LH Günther Platter spricht von einer zunehmend ernster werdenden Lage und ruft einmal mehr zur Eigenverantwortung auf: „In Tirol sind aktuell so viele Intensivbetten wie noch nie mit Corona-Patientinnen und -Patienten belegt. Diese Entwicklung ist überaus besorgniserregend, da sich die Infektionszahlen erfahrungsgemäß mit zweiwöchiger Verzögerung auf den Spitalsbereich auswirken. Es ist somit davon auszugehen, dass die Bettenbelegung noch mindestens zwei Wochen zunimmt. Wir dürfen nicht zulassen, dass unser hervorragendes Gesundheitssystem an seine Leistungsgrenze kommt und die Ärzteschaft eine Entscheidung über Leben und Tod treffen muss. Daher bitte ich die Tirolerinnen und Tiroler eindringlich: Schränken wir uns alle ein, halten wir uns an die Vorgaben und Regeln und helfen wir mit, die zerstörerische Ausbreitung des Virus einzudämmen. Damit können wir Leben retten.“

Auch Alexandra Kofler, ärztliche Direktorin am Landeskrankenhaus Innsbruck, appelliert: „Es gibt derzeit einen deutlich steigenden Trend bei den Coronavirus-Patientinnen und -Patienten, die im Krankenhaus behandelt werden bzw. intensivmedizinisch betreut werden müssen. Jeder von uns kann dazu beitragen, dass es nicht zu einer Gefährdung unserer Gesundheitsversorgung und unserer Lebensgrundlagen kommt. Wir werden uns auch in Zukunft noch intensiver darauf vorbereiten müssen, die elektiven Eingriffe sukzessive weiter zu reduzieren.“

Hospitalisierungszahlen im Detail

Die 338 PatientInnen auf Normalstationen verteilen sich wie folgt: 90 PatientInnen in Innsbruck, 34 in Hall, 51 in Schwaz, 54 in Kufstein, 32 in Zams, 33 in St. Johann, sechs in Reutte, 28 in Lienz und zehn in Natters. Von den 70 IntensivpatientInnen werden 38 an der Innsbrucker Klinik, fünf in Hall, drei in Schwaz, acht in Kufstein, zehn in Zams, zwei in St. Johann, eine/r in Reutte sowie drei in Lienz behandelt. Die Zahlen gehen aus der aktuellen Erhebung des Einsatzstabes am heutigen Montagvormittag bei den Tiroler Krankenanstalten und Spitälern hervor.