Erster weiblicher Wolf heuer im Unterland nachgewiesen

Erneut mehrere Wolfsnachweise in Tirol

  • Risse in Hopfgarten/Kelchsau sind weiblichem Wolf mit der Bezeichnung 126FATK zuzuordnen
  • Schwer verletzte Mutterkuh in Jerzens wurde von Wolf angegriffen
  • Mehrere tote Kälber gemeldet
  • Stumpfes Polytrauma Todesursache für den auf der A 12 Inntalautobahn überfahrener Wolf

Erneut mehrere Wolfsnachweise in Tirol erbringen die neuesten Ergebnisse der genetischen Untersuchungen. Erstmals im heurigen Jahr wurde bei Rissen in Hopfgarten i. B./Kelchsau (Bezirk Kitzbühel) vom 24. Juli ein weiblicher Wolf aus der italienischen Population nachgewiesen. Die Wölfin trägt die Bezeichnung 126FATK.

Geklärt ist auch, welcher Tierart die Übergriffe auf Rinder im Riegetal in Jerzens (Bezirk Imst) zuzuschreiben sind. Bei der schwerverletzten Mutterkuh wurde ein Wolf aus der italienischen Population nachgewiesen. Im Pitztal wurde bei Rissen im heurigen Jahr auch schon ein Bär bestätigt.

Nachdem der Behörde vergangenen Freitag ein totes neugeborenes Kalb im Gemeindegebiet von Mieders (Bezirk Innsbruck-Land) gemeldet wurde, gab es diese Woche eine weitere Meldung aus Assling (Bezirk Lienz) über ein wenige Tage altes Kalb, das ebenfalls tot aufgefunden wurde. Beide Kälber wurden amtstierärztlich begutachtet. Es besteht der Verdacht auf Beteiligung eines Wolfes. Im Gemeindegebiet von Assling wurde bereits im Juli mehrfach eine Wolf der italienischen Population nachgewiesen. Auch aus Außervillgraten (Bezirk Lienz) wurde ein totes Kalb gemeldet, das allerdings nur noch anhand von Fotos beurteilt werden konnte. Auch hier gab es bereits Schafsrisse, die einem Wolf zuzuordnen sind.

Bei Rissen vom 18. August 2021 in Hochoetz (Bezirk Imst) wurde ebenfalls ein Wolf aus der italienischen Population bestätigt. In den benachbarten Almgebieten wurde heuer bei zahlreichen Rissen bereits mehrfach ein Wolf genetisch nachgewiesen.

Ein Zwischenbericht liegt nunmehr auch von der pathologischen Untersuchung des auf der A 12 Inntalautobahn überfahrenen Wolfs vor. Der männliche Jungwolf war 30,5 kg schwer. Todesursache war ein stumpfes Polytrauma infolge des Zusammenstoßes mit dem Pkw. Ansonsten wurden keine Auffälligkeiten festgestellt.

Nach Kenntnisstand der Behörde wurden im heurigen Jahr rund 300 Schafe und vereinzelt auch Rinder von großen Beutegreifern gerissen. Die Mehrzahl der Risse ist Wölfen zuzurechnen. Rund 50 Risse sind Bären zuzuordnen. Bislang wurden neun Wölfe aus der italienischen Quellpopulation, darunter eine Wölfin, genetisch identifiziert. Zudem wurde ein Wolf aus der nördlichen Population nachgewiesen. Das Ergebnis der genetischen Untersuchungen zur Bestimmung des Individuums des auf der A 12 überfahrenen Wolf liegt nicht vor. In einigen anderen Fällen kann das Individuum aufgrund des Probenmaterials nicht bestimmt werden. 

Weitere Informationen:  www.tirol.gv.at/baer_wolf_luchs