Erziehung ist kein Kinderspiel

Erziehungsberatung Kufstein an neuem Standort in der Maderspergerstraße 8 barrierefrei erreichbar

Seit mehr als einem Vierteljahrhundert ist Gewalt in der Erziehung per Gesetz verboten: Im Jahr 1989 wurde im Allgemeinen Bürgerlichen Gesetzbuch (ABGB) und 2011 auch im Bundesverfassungsgesetz über die Rechte von Kindern ein Gewaltverbot festgeschrieben.

„Es ist das Recht der Kinder, als eigenständige Persönlichkeiten wahrgenommen zu werden. Sie müssen vor körperlichem Schaden, aber vor allem auch vor Schaden an ihren Seelen bewahrt und geschützt werden. So selbstverständlich es klingt, stellt dieser Anspruch viele Eltern oft vor große Herausforderungen“, betont LRin Christine Baur, zuständig für die Kinder- und Jugendhilfe.

Um Eltern in ihrer Erziehungsarbeit zu unterstützen und ein möglichst niederschwelliges Beratungsangebot zu gewährleisten, ist die Erziehungsberatung neben der Zentrale in Innsbruck in allen Bezirken vertreten. In Kufstein übersiedelte die Erziehungsberatung in neue Räumlichkeiten, die nun auch barrierefrei erreichbar sind. „Wir sehen uns als Anlaufstelle für Eltern, Kinder, Jugendliche, aber auch für alle Personen, die mit Kindern, Jugendlichen und Eltern zu tun haben wie Kindergärtnerinnen und Kindergärtner, Lehrerinnen und Lehrer sowie und Ärztinnen und Ärzten“, stellt René Gruber, Mitarbeiter der Erziehungsberatung Kufstein, klar.

Rat und Tat bei Erziehungsfragen – kostenlos und vertraulich

„Mache ich bei der Erziehung meines Kindes alles richtig?“, „Wie kann ich ein respektvolles und wertschätzendes Miteinander innerhalb der Familie erreichen?“, „Wie kann ich Konflikte konstruktiv lösen?“ oder „Wie vermeide ich Autorität, die auf Distanz, Furcht und Bestrafung basiert?“ – diese Fragen stellen sich Eltern Tag für Tag aufs Neue. Doch Hemmungen, sich bei familiären Problemen an eine Beratungsstelle zu wenden, bestehen nach wie vor.

„Ich hätte mir nie gedacht, dass ich das einmal brauchen werde“ – diesen Satz hören die BeraterInnen der Erziehungsberatung häufig, wenn sich Eltern hilfesuchend an sie wenden. Im Gegensatz zu medizinischen oder wirtschaftlichen Problemen, bei denen Menschen aktiv Beratung suchen, ist im Bereich der Lebensführung – und vor allem das Familienleben betreffend – die Hemmschwelle weitaus höher. Denn bei Problemen in der Erziehung haben Eltern oft das Gefühl, versagt zu haben. Gleichzeitig stellt sich für viele Eltern die Frage: „Woher soll jemand in der Erziehungsberatung wissen, was für mich und meine Kinder gut ist?“

„In der Beratung geht es nicht darum, Eltern Tipps und Tricks zu vermitteln. Wir sagen Eltern auch nicht, was sie zu tun oder zu lassen haben“, entkräftet Christian Hiltpolt, Leiter der Erziehungsberatung Tirol mögliche Vorurteile gegen die Beratungseinrichtung. Denn: „Die Eltern sind die Expertinnen und Experten für ihre Kinder“. Im Beratungsgespräch werden daher gemeinsam mit den Betroffenen individuelle Lösungen für die unterschiedlichsten Konfliktsituationen und Problemstellungen gesucht und erarbeitet. Es wird das Augenmerk darauf gelegt, den Erziehungs- und Beziehungsalltag innerhalb der Familie zu verbessern. Die Beratungen sind kostenlos und vertraulich.

Vielfältige Probleme und Anliegen

Die Probleme und Anliegen, mit denen sich Familien an die Erziehungsberatung wenden, sind vielfältig: Es geht um Fragen zur Erziehung und Entwicklung des Kindes, aber auch um Themen der Pubertät. Wie Eltern am besten auf ihre Kinder eingehen, wie sie Erziehung und Partnerschaft unter einen Hut bringen oder wie sie ihre Kinder in Trennungs- und Scheidungssituationen am besten unterstützen, sind ebenso zentrale Themen in der Beratung wie Probleme in der Schule oder der richtige Umgang mit Unsicherheiten und Ängsten. Die Eltern und ihre Kinder zu begleiten und neue Formen des Zusammenlebens zu erlernen ist ein Ziel der Erziehungsberatung.

Erziehungsberatungsstellen gibt es in jeder Bezirkshauptstadt sowie in Steinach und Telfs.
<link internen link im aktuellen>www.tirol.gv.at/erziehungsberatung