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Kulturförderungen: Von Sanierungen bis zur Erinnerungskultur

Land Tirol stellt rund 1,2 Millionen Euro zur Verfügung

Das Benediktinerkloster St. Georgenberg und das Kapuzinerkloster in Ried im Oberinntal werden generalsaniert und mit einer Kulturförderung des Landes in Höhe von insgesamt 1,13 Millionen Euro unterstützt. Das Projekt „Tiroler Abend“ wird mit rund 100.000 Euro gefördert.

Nachdem das Stift Fiecht aufgelassen wird, übersiedeln die Benediktiner in das Kloster St. Georgenberg, das damit nach 310 Jahren erneut zum Sitz des Konvents wird. Das Kloster soll ganzjährig bewohnt und als kulturhistorisch bedeutender Wallfahrtsort aufgewertet werden. „Die baulichen Maßnahmen sind notwendig, damit St. Georgenberg als Wirkungsort für die Mönche und Wallfahrtsort für die zahlreichen Pilgerinnen und Pilger langfristig bewahrt werden kann“, betont Kulturlandesrätin Beate Palfrader. Durch die Sanierung wird auch der Erhalt der in den Ursprüngen auf die erste Jahrtausendwende zurückgehenden Klosteranlage und des Wallfahrtsortes gesichert. Die bestehende Anlage und Wallfahrtskirche wurden in der heutigen Form nach dem Brand von 1705 wiederhergestellt.

Auch das unter Denkmalschutz stehende Kapuzinerkloster in Ried im Oberinntal wird generalsaniert. „Es ist ein der Bautradition des Ordens entsprechend einfaches Gebäude, das in seiner Art aber sehr typisch für Tirol ist“, erläutert LRin Palfrader. Das Kloster wurde 2003 aufgelöst und soll nun aufgewertet werden. Auf Initiative der Gemeinde und der Pfarre Ried i.O. wurden ein Konzept entwickelt, das eine Nachnutzung durch die Pfarre, die Allgemeinheit und durch PilgerInnen der Via Claudia Augusta vorsieht.

Erinnerungskultur zum „Tiroler Abend“

Um zur kritischen Aufarbeitung der Entwicklung des 20. Jahrhunderts, insbesondere der NS-Zeit, ihrer Folgen und ihrer Rezeption beizutragen, hat das Land Tirol im Jahr 2013 einen Förderschwerpunkt zur Erinnerungskultur eingerichtet. Ende 2018 wurde dieser für weitere fünf Jahre verlängert.

Im Rahmen dieses Förderschwerpunkts wird das Institut für Geschichtswissenschaften und Europäische Ethnologie der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck mit einem Beitrag von rund 107.000,- Euro unterstützt, welches das Phänomen des „Tiroler Abends“ von den Anfängen im 19. Jahrhundert bis in die Gegenwart untersucht. Ein besonderer Schwerpunkt wird auf die Analyse der Instrumentalisierung von „Volkskultur“ und deren Rückwirkung auf die Tiroler Identität gelegt. Die Ergebnisse sollen in verschiedenen Publikationen veröffentlicht und neben ExpertInnen auch interessierten Laien zur Verfügung gestellt werden. „Das Projekt leistet einen wichtigen Beitrag zur Regionalgeschichte, zur kulturwissenschaftlichen Tourismus- und Stereotypenforschung sowie zur Musikgeschichte“, ist LRin Palfrader überzeugt.