Land Tirol trifft Vorbereitungen für Lawinenwarnstufe 5

Informations- und Rettungsketten werden in Bereitschaft gesetzt

Nach kurzer Wetterberuhigung von Montag auf Dienstag nähert sich die nächste Kaltfront mit vermehrtem Schneefall. Ab Mittwoch kommt es zu erneuten größeren Mengen an Neuschnee und böigem, teils stürmischen Wind. Allein von Mittwoch auf Donnerstag werden 50 bis 120 cm Neuschnee vor allem in den Kitzbüheler Alpen (Pass Thurn, Gerlos, Hochfilzen), dem Karwendel, den Lechtaler Alpen und im Gebiet Arlberg-Paznaun erwartet. Am Ende der Woche wird mit weiterem Schneefall gerechnet. „Tirol bereitet sich bestmöglich auf die unterschiedlichen Szenarien vor und trifft entsprechend Vorsorge. Unsere Expertinnen und Experten haben die Wettersituation genauestens im Blick, dadurch können wir bei Bedarf unverzüglich handeln“, betont LH Günther Platter. Der Landeshubschrauber sowie ein Hubschrauber des Österreichischen Bundesheeres am Standort Schwaz werden in Bereitschaft gesetzt. Derzeit werden Erkundungsflüge durchgeführt. Zusätzlich wurden drei Hubschrauber vom Streitkräfteführungskommando Teilstab Luft angefordert. Seitens des Österreichischen Bundesheeres werden vier Lawineneinsatzzüge (Landeck, St. Johann in Tirol, Lienz und Hochfilzen) sowie eine Expertengruppe in Absam in Bereitschaft gesetzt.

„Ganz Nordtirol ist ab der zweiten Wochenhälfte und am Wochenende von anhaltendem Schneefall betroffen. Dies verschärft die Lawinensituation immens“, informiert Rudi Mair, Leiter des Lawinenwarndiensts der Abteilung Zivil- und Katastrophenschutz des Landes Tirol. Aus diesem Grund ist eine Anhebung der Lawinenwarnstufe auf 5 möglich. Tirols Lawinenexperte warnt TourengeherInnen und VariantenfahrerInnen eindringlich davor, sich im freien Skiraum aufzuhalten.

Vorbereitungen bei Straßen- und Talsperren

Die Situation wird von der Landeswarnzentrale, dem Lawinenwarndienst des Landes Tirol und der ZAMG analysiert und beobachtet: „In der Landeswarnzentrale wird ab morgen ein verstärkter Journaldienst eingerichtet und die Landeseinsatzleitung wird ab der zweiten Wochenhälfte in Rufbereitschaft gesetzt“, berichtet Herbert Walter, Vorstand der Abteilung Zivil- und Katastrophenschutz. Man sei in ständigem Kontakt mit den Einsatzorganisationen, um eine reibungslos ablaufende Informationskette zu gewährleisten. Bereits heute Nachmittag findet eine erste Lagebesprechung mit LH Günther Platter in der Landeswarnzentrale statt (Fotos folgen).

Sicherheitslandesrat Josef Geisler lobt das vernünftige Verhalten der Bevölkerung am vergangenen Wochenende: „Trotz der schlechten Wettersituation, durch welche Lawinenabgänge durchaus möglich waren und der herausfordernden Verkehrslage konnten Chaos und gefährliche Situationen vermieden werden. Die Bevölkerung ist für die außergewöhnliche Wettersituation in Tirol sensibilisiert. Diese Vorsicht gilt es, auch die kommenden Tage walten zu lassen.“