LH Platter: „Landesjagd Pitztal wird zu Vorzeigeprojekt für nachhaltige Wildbewirtschaftung“

Aktuelles aus der Regierungssitzung

Die Tiroler Landesregierung hat heute eine komplette Neukonzeption der Landesjagd Pitztal weg von einem reinen Jagdgebiet hin zu einem Vorzeigeprojekt für nachhaltige Wildbewirtschaftung beschlossen. Dafür wurden die Pachtverträge für die insgesamt fünf Jagdgebiete um weitere zehn Jahre verlängert. „Die Landesjagd wird neu aufgestellt und soll künftig sowohl als Vorzeigeprojekt für nachhaltige Wildbewirtschaftung als auch als Motor für die Entwicklung des Pitztals fungieren“, heben LH Günther Platter und der für Jagdwesen zuständige LHStv Josef Geisler hervor.

Um gemeinsam mit den Systempartnern vor Ort touristische und regionalwirtschaftliche Möglichkeiten und Potenziale auszuloten und konkrete Maßnahmen für das Pitztal zu entwickeln, wurde bereits ein Beteiligungsprozess in der Region gestartet, der bis Ende des Jahres abgeschlossen sein soll. Organisatorisch hat das Land Tirol die Weichen ebenfalls gestellt: Die Jagdverwaltung wird an die Landwirtschaftliche Lehranstalt verlegt, die Jagdleitung wird lokal konzentriert und in die Hände des langjährigen Bezirksjägermeisters Nobert Krabacher gelegt. Zu seinen Aufgaben gehört nicht nur die Jagdleitung im klassischen Sinn, sondern auch die Vernetzung in der Region. Dies beziehe auch die Kooperation mit dem Naturpark Kaunergrat mit ein: „Im Fokus des neuen Konzeptes steht auch die Zusammenarbeit mit lokalen Verantwortungsträgern – insbesondere dem Naturpark Kaunergrat. In enger Abstimmung soll es darum gehen, auch für das Wild Ruhegebiete zu erhalten – die Jagdverantwortlichen sind dabei wichtige Partner“, betont LHStvinIngrid Felipe.

Zahlreiche Ideen für Landesjagd Pitztal

Konkrete Ideen gibt es bereits für die Vermarktung des Wildfleischs aus dem Pitztal. So soll in Jerzens ein Zentrum für die Wildbretverarbeitung entstehen. Auch das Angebot an Freizeit- und Tourismusaktivitäten soll mithilfe des Steinbockzentrums und des Naturparks Kaunergrat weiter ausgebaut werden. Hier reichen die Vorschläge von Wildtierführungen bis zu Fotowochen. Bereits jetzt dient die Landesjagd als Schauplatz für wildökologische Forschung und jagdliche Ausbildung. Auch dieser Bereich soll ausgebaut werden.

„Wir haben mit der Landesjagd Pitztal nicht nur die mit Abstand größte Jagd in Tirol und die größte Population an Steinböcken im Ostalpenraum. Wir haben auch die Chance zu zeigen, welche Impulse für die gesamte Region von einer solchen Einrichtung ausgehen können“, erklären LH Platter und LHStv Geisler.


Unterstützung für Life & Health Science Cluster

LR Tilg: „Cluster als starkes Ausrufezeichen für Campus Tirol”

Im Life & Health Science Cluster Tirol sind über 200 WissenschafterInnen aus neun Hochschuleinrichtungen (acht Hochschulen aus Tirol sowie die FH Vorarlberg) vereinigt, um Wissen sowie Aktivitäten noch besser zu bündeln und Synergien zu nutzen. „Am Standort Tirol haben wir Hochschuleinrichtungen mit ausgezeichneter und vielseitiger Expertise im Bereich Life & Health Science – sowohl in der Forschung als auch in der Lehre. Vor allem auf dem Gebiet der Medizintechnik gibt es in Tirol eine innovative Unternehmerlandschaft. Um die ganzheitliche Vernetzung noch besser zu fördern, stellt das Land Tirol heuer 70.000 Euro zur Verfügung“, erklärt Gesundheits- und Wissenschaftslandesrat Bernhard Tilg.

Zahlreiche Projekte wurden umgesetzt

Um die Kompetenzen verstärkt sichtbar zu machen, wurden bereits zahlreiche Projekte gestartet: Neben Netzwerkaktivitäten wie etwa beim Forum Alpbach 2018 wurde bereits ein gemeinsamer Online-Auftritt (<link https: www.lhsct.at>www.lhsct.at) sowie eine interdisziplinärere und interuniversitärere Lehrveranstaltung „Digital Life Science“ initiiert. „Bei vielen Projekten geht es nun darum, diese zu vertiefen und auszubauen. Es werden viele Akzente gesetzt, damit sich der Cluster zu einem starken Ausrufezeichen für den Campus Tirol entwickelt“, sagt LR Tilg und verweist auf das erfolgreiche COMET-Projekt: „VASCage-C – Centre for Promoting Vascular Health in the Ageing Community“ – ein Exzellenzzentrum für Gefäßalterung am Standort Tirol.

„Unter Federführung der Medizinischen Universität Innsbruck wurde gemeinsam mit der Leopold-Franzens-Universität sowie Partnern aus Wissenschaft und Industrie eine Plattform geschaffen, die höchstes internationales wissenschaftliches und medizinisches Niveau im Bereich der Gefäßalterungsforschung sowie der klinischen Schlaganfallforschung bietet. Von diesem Wissens- und Forschungszugang profitiert vor allem auch die Bevölkerung“, so LR Tilg. Das Land Tirol stellt mit 2,2 Millionen Euro den höchsten Länderanteil zur Verfügung. Über 30 Unternehmen beteiligen sich am COMET-Zentrum.


Kurzmeldungen aus der Regierungssitzung

Lesesaal Benediktinerabtei Marienberg: „Die Benediktinerabtei von Marienberg im oberen Vinschgau gehört als eines der großen Klöster zu den wichtigsten Zentren der geistigen, kulturellen und wirtschaftlichen Entwicklung des historischen Tirol. Die Bibliothek und das Musikarchiv verzeichnen über 100.000 Bände. Diese einzigartigen Bestände sind ein wichtiger Teil der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit. Mit einem neuen Lesesaal wird die Möglichkeit geschaffen, vor Ort zu stöbern und in Werke sowie Musikalien von überregionaler Bedeutung einzutauchen“, betont Kulturlandesrätin Beate Palfrader, auf deren Antrag eine Förderung in Höhe von 50.000 Euro beschlossen wurde. Die Landesgedächtnisstiftung wird das Projekt in selbiger Höhe unterstützen, die Gesamtkosten betragen rund 222.000 Euro.

Förderung Tierschutzvereine: Auf Antrag von LHStv Josef Geisler werden der Tierschutzverein für Tirol 1881 mit 300.000 Euro sowie der Tierschutzverein in Osttirol mit 50.000 Euro gefördert. „Die Tierschutzvereine erbringen vielfältige Leistungen des Tierschutzes im öffentlichen Interesse. Damit sie auch künftig finanziell abgesichert sind, werden die mit Ende 2018 ausgelaufenen Fördervereinbarungen nun verlängert. Im Falle des Tierschutzvereins für Tirol 1881 erfolgt dies neben der Beteiligung des Tiroler Gemeindeverbandes auch mit der Stadt Innsbruck“, erklärt LHStv Geisler.