LH Platter und LHStvin Felipe: „Tirol hält an Blockabfertigungen fest"

Verkehrs- und Versorgungssicherheit an verkehrsreichen Tagen müssen gewährleistet werden

  • 16 Dosiertage im zweiten Halbjahr, insgesamt 35 im Jahr 2021
  • Erfahrungen der Vorjahre als Basis für Bestimmung verkehrskritischer Tage

Die Bekanntgabe des Dosierkalenders für das zweite Halbjahr erfolgt traditionell im ersten Quartal – so auch heuer: An 16 Tagen wird der Güterschwerverkehr aus Deutschland kommend am Checkpoint bei Kufstein Nord blockweise abgefertigt werden. Insgesamt sind für das Jahr 2021 damit 35 Dosiertage vorgesehen. Dabei werden maximal 300 LKW pro Stunde den Checkpoint passieren, wobei die LKW bereits frühzeitig durch automatisierte Anzeigen verlangsamt werden.

Die Blockabfertigungen befinden sich seit mittlerweile vier Jahren im Regelbetrieb und haben sich als wirksame Maßnahme zur Vermeidung großräumiger Überlastungen entlang der Inntalautobahn bewährt, wie LH Günther Platter betont: „Auch für den Dosierkalender des zweiten Halbjahres 2021 haben die Expertinnen und Experten die Erfahrungen der Vorjahre analysiert und dementsprechend die für einen Verkehrskollaps kritischen Tage definiert. Mit der Blockabfertigung konnten bislang gefährliche Situationen an den Anschlussstellen verhindert und die Verkehrs- und Versorgungssicherheit aufrechterhalten werden. Wir halten daher weiterhin an dieser Maßnahme fest.“

2018 waren es 27 Dosiertage, 2019 insgesamt 35. Aufgrund des coronabedingten Rückgangs der morgendlichen Verkehrsspitzen waren 2020 nur 24 der 35 geplanten Dosiertage erforderlich. Dazu erklärt Verkehrslandesrätin LHStvinIngrid Felipe: „Beim Dosierkalender geht es vor allem darum, jene Tage zu identifizieren, an denen verstärkte LKW-Spitzen am Morgen in Kufstein auftreten und in Kombination mit generell starkem KFZ-Verkehr auf der A12 Inntalautobahn bzw. A13 Brennerautobahn massive Störungen verursachen können. Je nach aktueller Verkehrslage wird die Dosierung an diesen Tagen dann wieder zeitgerecht aufgehoben. 2020 wurden die durchgeführten Dosierungen durchschnittlich für vier Stunden aufrechterhalten. Die Entwicklung des LKW-Aufkommens am Brennerkorridor wird selbstverständlich auch weiterhin intensiv beobachtet.“ Dass die halbautomatisierte Dosieranlage auch bei Schlechtwetterlagen den Verkehrsfluss durch das Inntal und über den Brenner sicherstellen kann, zeigte sich im vergangenen Jahr an zwei Tagen, wie LHStvin Felipe betont: „In Abstimmung mit den deutschen und italienischen Behörden konnten wir so am 27. Oktober bzw. 9. Dezember 2020 mit der Verlängerung der Dosierung in Kufstein ein totales Verkehrschaos über den tiefwinterlichen Brennerpass trotz massiver Schneefälle vermeiden.“

Hohe Treffsicherheit der definierten Tage

Die Analyse der durchgeführten Dosierungen in der Vergangenheit hat gezeigt, dass die Treffsicherheit der prognostizierten verkehrskritischen Tage sehr hoch ist. Insgesamt sei festzuhalten, dass sich auf Basis der Erfahrungswerte sowie unter Einbeziehung der aktuellen Prognosen keine unmittelbaren Änderungen bzw. kein wesentlicher Ergänzungsbedarf hinsichtlich der Dosiertage ergeben haben. Gleichzeitig betont LHStvin Felipe: „Diese Praxis hat sich bewährt und wird daher auch beibehalten, zumal der Rückgang der Transit-LKW in Richtung Süden pandemiebedingt nur minimal ausgefallen ist. Alles in allem ist es wesentlich, dass wir mit diesen Notmaßnahmen die Verkehrsflüssigkeit und Leichtigkeit an besonders kritischen Tagen entlang der Inntalautobahn für alle am Verkehr Beteiligten sicherstellen.“

„Unser Dank gilt den Expertinnen und Experten sowie der Exekutive, die diese Maßnahme alljährlich höchst professionell umsetzt. Die Blockabfertigungen werden ausschließlich im absolut erforderlichen zeitlichen Ausmaß durchgeführt und haben sich als unverzichtbare Notmaßnahme etabliert, um die Verkehrs- und Versorgungssicherheit an besonders kritischen Tagen in Tirol zu gewährleisten. Wir stellen uns damit schützend vor die belastete Tiroler Bevölkerung, bis mittelfristige und grenzüberschreitende Lösungen den Transitverkehr generell reduzieren“, sagt LH Platter.


Kurzmeldungen aus der Regierungssitzung

 

Busterminal Huben: Auf Antrag von Mobilitätslandesrätin LHStvinIngrid Felipe und LHStv Josef Geisler beschloss die Tiroler Landesregierung heute, Dienstag, die Sanierung des Busterminals Huben in Matrei in Osttirol. Der Landesanteil der Gesamtkosten in Höhe von 500.000 Euro beträgt 350.000 Euro. „Der öffentliche Verkehr in Osttirol und seine Verbindungen beruhen in großem Maß auf den Anschlüssen der Seitentäler in die beiden Haupttäler mit Drau und Isel. So auch an der wichtigen Kreuzungsstelle in Huben. Daher ist es wichtig, dass ein dem heutigen Standard entsprechender Umstieg zwischen den Linien des Haupttales Richtung Matrei und Lienz und den Seitentälern möglich ist“, begründet LHStvin Felipe die Initiative im Rahmen der Konjunkturoffensive 2021. In Huben treffen die B 108 Felbertauernstraße als Hauptverbindung mit den Seitenstraßen L 36 Kalser Straße und L 25 Defereggentalstraße zusammen. „Huben ist ein wichtiger Knotenpunkt mehrerer Landesstraßen und damit eine Drehscheibe auch für den öffentlichen Verkehr. In einem gemeinsamen Projekt mit der Gemeinde Matrei werden sowohl Straßenabschnitte als auch der Busterminal saniert und auf einen zeitgemäßen Standard gebracht“, führt der für Landesstraßen zuständige LHStv Geisler aus. Teil des Projekts ist etwa auch eine dem Stand der Technik entsprechende Entwässerungsanlage. Für die Sanierung der Landesstraßen fallen weitere 340.000 Euro an.

Beratungsinitiative Klimaschutz 2021: Rund 40.000 Euro werden für die „Beratungsinitiative Klimaschutz“ im heurigen Jahr zur Verfügung gestellt. Diese wird vom Verein Klimabündnis Tirol umgesetzt. „Vor allem auf Gemeindeebene sollen Maßnahmen zur Bewusstseinsbildung durch Informationsveranstaltungen, Vernetzungstreffen oder Aktionsunterlagen umgesetzt werden. Der Klimawandel ist eine der dringendsten Herausforderungen unserer Zeit. Um die weltweiten Kohlendioxidemissionen bis 2030 zu senken, benötigt es ein grundlegendes Umdenken in Wirtschaft und Gesellschaft. Mit diesem Projekt kommen wir dem wieder einen Schritt näher“, sagt die antragstellende LHStvinIngrid Felipe.