LR Mattle: „Angebote der Offenen Jugendarbeit sollen in möglichst vielen Tiroler Gemeinden zur Verfügung stehen“

GemeindevertreterInnen sollen im Rahmen von Bezirkstagen für Angebote der OJA sensibilisiert werden

  • Angebote der Offenen Jugendarbeit derzeit in 72 Tiroler Gemeinden
  • GemeindevertreterInnen sollen im Rahmen von Bezirkstagen für Angebote der OJA sensibilisiert werden
  • Land Tirol und POJAT unterstützen Gemeinden im Rahmen der Jugendgemeindeberatung
  • OJA umfasst in Tirol 102 Standorte mit rund 270 Fachkräften

72 Tiroler Gemeinden verfügen derzeit über Angebote der Offenen Jugendarbeit in Form von Jugendräumen, Jugendtreffs oder Mobiler Jugendarbeit. Um die Möglichkeiten und Chancen, welche mit der Umsetzung von Angeboten im Jugendbereich verbunden sind, noch mehr in die Tiroler Gemeinden zu bringen, startet die POJAT – Plattform Offene Jugendarbeit Tirol im Mai 2022 eine Kampagne in den Tiroler Bezirken. Jugendlandesrat Anton Mattle übernimmt die Patenschaft für diese Kampagne und unterstützt die Initiative des Dachverbandes: „Gerade im europäischen Jahr der Jugend 2022 geht es darum, die Jugend zu stärken, ihren Anliegen Gehör zu schenken und ihnen Möglichkeiten der Beteiligung aufzuzeigen. Mir als Jugendlandesrat ist es deshalb wichtig, dass die Angebote der Offenen Jugendarbeit in möglichst vielen Gemeinden Tirols zur Verfügung stehen. Einerseits werden die Jugendlichen dadurch auf ihrem Weg in die erwachsene Selbstständigkeit gefördert, andererseits sind Angebote wie Jugendtreffs oder Jugendzentren auch eine Bereicherung für die Gemeinden. Bei der Schaffung spezifischer Jugendangebote stehen wir den Gemeinden seitens des Landes mit der Jugendgemeindeberatung zur Seite.“

Bezirkstage zur Bekanntmachung Offener Jugendarbeit

Im Zuge von Bezirkstagen, die von 10. bis 21. Mai stattfinden, werden interessierte GemeindevertreterInnen über die Möglichkeiten und Angebote des Landes sowie der POJAT bei der Umsetzung von Jugendarbeit und Jugendbeteiligung informiert. Die Plattform Offene Jugendarbeit Tirol wurde im Jahr 2004 gegründet und versteht sich als Service-, Fach- und Lobbyingstelle der Offenen Jugendarbeit in Tirol. Der gemeinnützige Verein, der vom Land Tirol gefördert wird, verfolgt das Ziel, die Offene Jugendarbeit in Tirol zu vernetzen, zu verstärken und zu professionalisieren. „Auf die Frage ‚Was können wir für Jugendliche in unserer Gemeinde tun?‘ stellt POJAT Methoden und Herangehensweisen zur Verfügung und greift dabei auf jahrzehntelange Erfahrung zurück. Das Ziel unserer Imagekampagne ist es, die Gemeindeverantwortlichen zu ermutigen, die jungen Menschen aktiv in die Entwicklung ihrer Gemeinde miteinzubeziehen und mittels Offener Jugendarbeit einen Ort zu schaffen, an dem Begegnung und Teilhabe kontinuierlich stattfinden kann – ganz im Interesse der Jugendlichen und einer positiven Gemeindeentwicklung“, informiert Martina Steiner, Geschäftsführerin der POJAT.

OJA in der Stadt Innsbruck und im ländlichen Raum

Insgesamt 15 der 102 Standorte in Tirol befinden sich in der Stadt Innsbruck. Bereits in den 1960er Jahren gab es erste Einrichtungen der OJA in der Landeshauptstadt. Derzeit arbeitet die Stadt mit Unterstützung der POJAT an einer Jugendbeteiligungsstruktur, die nachhaltig sicherstellen will, dass Jugendliche mit ihren Themen und Anliegen in der Politik Gehör finden. „Jugendliche suchen Orte und Plätze, an denen sie sich mit anderen treffen und ihre Zeit verbringen können. Das wurde besonders in den Pandemiejahren deutlich. Die Stadt Innsbruck ist sich besonders bei diesem Thema ihrer Verantwortung bewusst und aktuell dabei, eine umfassende, langfristige Jugendstrategie zu entwickeln. Damit sollen die Bedürfnisse und Wünsche junger Menschen nicht nur kurzfristig aufgegriffen, sondern für die Zukunft verankert werden“, betont die für Kinder, Jugend und Generationen zuständige Stadträtin Christine Oppitz-Plörer.

Die Gemeinde Fügen ist eine der 72 Tiroler Gemeinden, die Jugendlichen einen Begegnungsort in Form eines Jugendzentrums zur Verfügung stellt. Diese Einrichtung entstand im Jahr 2018 mit Unterstützung durch die Jugendgemeindeberatung, die von der POJAT angeboten und vom Land Tirol gefördert wird. Dabei erhalten Gemeinden eine professionelle Prozessbegleitung bei der Installierung einer neuen Einrichtung unter Beteiligung der Jugendlichen der Gemeinde. „Unser Jugendzentrum ist mittlerweile aus unserem Ort nicht mehr wegzudenken. Die Offene Jugendarbeit hat sich gerade in Zeiten der Corona-Pandemie als besonders wertvoll und wichtig herausgestellt. Viele Jugendliche haben enorm unter den Einschränkungen gelitten. Unsere Pädagoginnen und Pädagogen leisten mit ihrer Arbeit einen wesentlichen Beitrag zur psychischen Gesundheit der jungen Leute. Der niederschwellige Zugang und das interessenorientierte Rahmenprogramm machen unser ‚Juz‘ zu einem beliebten Treffpunkt für Jugendliche. Das Entscheidende für eine gelungene Offene Jugendarbeit sind neben modernen Rahmenbedingungen vor allem engagierte Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter“, so Dominik Mainusch, Bürgermeister der Gemeinde Fügen.

Über die Offene Jugendarbeit

Die Offene Jugendarbeit (OJA) in Tirol, deren Angebote freiwillig sind, begleitet und fördert Jugendliche auf ihrem Weg in die erwachsene Selbstständigkeit. Insbesondere für bildungsferne und sozioökonomisch benachteiligte junge Menschen sind die Angebote der OJA ein wesentlicher Beitrag für die gesellschaftliche Integration und Teilhabe. Neben Familie, Schule und Arbeit ist sie ein bedeutender Sozialisationsort für Jugendliche. Die OJA wird einerseits in Jugendzentren und Jugendtreffs, andererseits in Einrichtungen der Mobilen Jugendarbeit umgesetzt. In Tirol umfasst die OJA 102 Standorte mit rund 270 Fachkräften. Das Land Tirol unterstützt die Gemeinden und Vereine bei der Umsetzung Offener Jugendarbeit in Form einer Personalkostenförderung. Die Förderung wird als nicht rückzahlbarer Mehrfachzuschuss gewährt. Gefördert werden Personalkosten für Personen, die im pädagogischen Handlungsfeld tätig sind, in der Höhe von 520 Euro pro Wochenstunde pro Jahr. In Summe werden im Jahr 2022 rund 2,4 Millionen Euro von Seiten des Landes für Personalkosten zur Verfügung gestellt.