LRin Fischer: „Versteckte Armut ist überall anzutreffen“

Vinzibus versorgt hilfsbedürftige Menschen in Innsbruck

Es ist mehr als eine warme Mahlzeit – es ist der tägliche soziale Kontakt, ein Lächeln und eine Begegnung mit Würde und gegenseitigem Respekt: Der Vinzibus ist eine Initiative der Vinzenzgemeinschaften Tirols und verteilt täglich an drei Standorten in Innsbruck kostenlos warme Mahlzeiten und Getränke an bedürftige Menschen und Wohnungslose. Soziallandesrätin Gabriele Fischer begleitete kürzlich den Vinzibus gemeinsam mit dem ehrenamtlichen Helfer Reinhold Happ, um sich selbst ein Bild der Initiative zu machen.

Die Freiwilligen verteilen täglich etwa 50 Mahlzeiten – dabei ergeben sich vielfach auch Gespräche: „Nicht nur die Versorgung mit einer warmen Mahlzeit ist für die betroffenen Menschen ein wichtiger Fixpunkt des Tages. Auch der Austausch, das offene Ohr, dem man sich anvertrauen kann, stellen eine wichtige und wertvolle Unterstützung dar“, betont LRin Fischer.

Bereits seit 2004 fährt der Vinzibus durch die Straßen Innsbrucks. Das Land Tirol fördert das Projekt seit der ersten Stunde (2020: 10.000 Euro). „Gerade die herausfordernden vergangenen Wochen haben uns gezeigt, wie wichtig es ist, den bedürftigen Menschen in unserem Land zur Seite zu stehen, sie zu stärken und ihnen unbürokratisch zu helfen. Ich bin beeindruckt, mit welcher Flexibilität die Organisatorinnen und Organisatoren des gemeinnützigen Vereines auf die mit der Coronakrise verbundenen neuen Herausforderungen eingegangen sind. Nur so war es möglich, dass der Vinzibus trotz strenger Hygienemaßnahmen täglich im Einsatz war“, würdigt LRin Fischer das Engagement der 65 freiwilligen HelferInnnen.

„Wir versorgen hilfsbedürftige Menschen bei unserer Tour mit dem Vinzibus nicht nur mit einer warmen Mahlzeit. Wir suchen den persönlichen Kontakt, bauen Vertrauen auf und tragen so zu ihrer sozialen Integration bei. Oft lindern die Gespräche auch die Einsamkeit der Menschen. Mittlerweile kenne ich fast alle unserer Klientinnen und Klienten sowie deren Lebensgeschichten und wir versuchen, ihnen auch in anderen Lebensbereichen helfend zur Seite zu stehen. Die entgegengebrachte Dankbarkeit für unseren Einsatz ist groß und das motiviert uns“, berichtet Happ aus der Praxis.

Dieses Projekt zeige damit einmal mehr, dass das Ehrenamt und die Freiwilligenarbeit in Tirol von großer Bedeutung sind: „Die freiwilligen Helferinnen und Helfer des Vinzibus agieren mit so viel Hingabe und Freude. Ihnen gebühren unsere Wertschätzung und unser Dank“, sagt die Soziallandesrätin.

Initiative Vinzibus

Der Name ist angelehnt an den heiligen Vinzenz von Paul, der im 17. Jahrhundert lebte und als Apostel der Nächstenliebe gilt. Die Vinzenzgemeinschaften in Tirol sind Träger dieser Initiative. Sie verzichten auf fixe Räumlichkeiten und Angestellte und finanzieren sich fast ausschließlich über Spenden und Förderungen.


Factbox:

Aktuell hält der Vinzibus an folgenden Ausgabestellen:

18 Uhr St. Paulus / beim Jugendzentrum in der Reichenau, Reichenauerstraße 70, Innsbruck

18.30 Uhr Kapuzinerkloster / Wolfgangstube, Kaiserjägerstraße 6, Innsbruck

19 Uhr Markthalle / Tiefgarageneinfahrt, Herzog-Siegmund-Ufer 5, Innsbruck