Neue Tiroler Koordinationsstelle für Demenz

Gebündelte Informationen für ÄrztInnen, Gesundheits-, Pflege- und Sozialberufe sowie Betroffene

Das Institut für Integrierte Versorgung (IIV) wurde im Auftrag des Landes Tirol an den Tirol Kliniken eingerichtet. Neben der Stärkung der Ausbildung Allgemeinmedizin wird das Ziel verfolgt, die integrierte Gesundheitsversorgung in Tirol zu verbessern. Das bedeutet eine stärkere Vernetzung zwischen Haus-, FachärztInnen und Krankenhäusern sowie weiteren Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen. Neben der Koordination im Bereich Palliativ- und Hospizversorgung werden derzeit auch Behandlungspfade und Chronic Disease Management Programme am IIV umgesetzt. Genau in diese Richtung wirkt auch die neue IIV-Koordinationsstelle für Demenz, die ÄrztInnen sowie den Gesundheits-, Pflege- und Sozialberufen die verschiedenen Möglichkeiten der Unterstützung besser sichtbar machen möchte. Dieses Angebot gilt auch für die von Demenz betroffenen PatientInnen und ihre Angehörigen.

Gesundheitslandesrat Bernhard Tilg informiert: „Die meisten von Demenz Betroffenen sind älter als 80 Jahre. In einer Gesellschaft des langen Lebens wird die Zahl der demenziell erkrankten Menschen steigen. Damit diese Patientinnen und Patienten so lange wie möglich am Leben in der Gemeinschaft teilhaben können, wird ein ganzheitliches, fachübergreifendes Unterstützungs- und Versorgungssystem benötigt. Die neue Koordinationsstelle für Demenz analysiert die Versorgungslandschaft in Tirol und vernetzt die verschiedenen Leistungsanbieter. Demnächst wird ein Webauftritt mit sämtlichen Beratungs- und Betreuungsangeboten für all jene Berufsgruppen und Ehrenamtlichen entstehen, die mit demenziell beeinträchtigten Menschen und ihren Angehörigen arbeiten.“

Werner Salzburger, Obmann der Tiroler Gebietskrankenkasse TGKK: „Dieses zukunftsorientierte Projekt des Tiroler Gesundheitsfonds wird durch das neue Landesinstitut wirkungsvoll abgesichert. Es ist uns ein Anliegen die Vernetzung zwischen den beteiligten Partnern weiter auszubauen und somit ein breiteres Angebot für Betroffene zu schaffen. Vielen Dank allen Mitwirkenden für das tägliche, tolle Engagement, nur gemeinsam können wir Gesundheit leben!“

Verena Bramböck, Leiterin der Koordinationsstelle Demenz, ergänzt: „Wenn ein Mensch an Demenz erkrankt betrifft das in erster Linie die Angehörigen. Denn Betroffene haben mit fortschreitender Erkrankung Probleme, den Alltag zu bewältigen. Es gibt keine Patentrezepte. Selbst Lösungen, die an einem Tag funktionieren, klappen vielleicht am nächsten Tag nicht mehr. Manchmal sind es Kleinigkeiten, die das Leben einfacher machen. Das Wissen um die verschiedenen Möglichkeiten der medizinischen, pflegerischen und psychosozialen Unterstützung trägt zur Entlastung dieser Angehörigen bei.“

Angelika Faccinelli vom GesundheitsPädagogischen Zentrum (GPZ) des Landes Tirol hat das Projekt der Koordinationsstelle Demenz vorbereitet und wird es begleiten: „Die Offenheit einer Gesellschaft zur Entwicklung eines angemessenen Umgangs mit der Thematik ist die Voraussetzung, dass die Hemmschwelle, professionelle Beratung, Behandlung und Begleitung in Anspruch zu nehmen, abgebaut wird. Es muss möglich werden, gut mit Demenz leben zu können“.