Start der Motorradsaison 2024

Sicher auf zwei Rädern

  • Land Tirol fördert Trainings für MotorradlenkerInnen

  • 2023: Elf getötete MotorradlenkerInnen auf Tirols Straßen

  • Appell zu umsichtigem Fahrverhalten

Nach dem Winter ist vor der Motorradsaison. Verkehrslandesrat René Zumtobel nimmt dies zum Anlass, um gemeinsam mit dem Kuratorium für Verkehrssicherheit (KFV) und der Landesverkehrsabteilung der Polizei Tirol auf die Tainingsmöglichkeiten für MotorradfahrerInnen hinzuweisen, die auch durch den Verkehrssicherheitsfonds gefördert werden. Gerade nach der Winterpause oder aufgrund mangelnder Fahrpraxis steigt bei den MotorradfahrerInnen das Unfallrisiko deutlich. Unter den im Vorjahr bei Verkehrsunfällen in Tirol insgesamt 35 getöteten Personen waren elf MotorradlenkerInnen. „Jedes Jahr passieren zahlreiche Verkehrsunfälle mit Motorrädern, meist mit schweren Verletzungen und auch Todesopfern. Gerade in Tirol, wo Motorradfahren nicht das ganze Jahr über möglich ist und nach dem Winter die entsprechende Fahrpaxis fehlt, ist es absolut sinnvoll, sich zum Saisonsbeginn wieder mit dem Fahrgefühl auf zwei Rädern vertraut zu machen.“ Das Land Tirol fördert diverse Angebote für MotorradlenkerInnen bereits seit vielen Jahren über den Verkehrssicherheitsfonds, sodass sie für die TeilnehmerInnen zu einem günstigeren Preis verfügbar sind. Dafür werden pro Jahr rund 37.000 Euro zur Verfügung gestellt.

Motorradunfälle häufiger mit schweren Verletzungen als Folge

„Praxis ist beim Lenken eines Fahrzeugs ein sehr wichtiger Faktor. Das eigene Fahrzeug zu kennen, Geschwindigkeiten und Bremswege richtig einschätzen und defensives Fahrverhalten im Allgemeinen sind wichtige Faktoren zur Unfallprävention“, unterstreicht Martin Pfanner vom KFV. Die Kombinationen aus oft hohen Geschwindigkeiten, der Gefahr nicht oder „zu spät“ gesehen zu werden und der fehlenden Knautschzone machen das Motorrad zum Verkehrsmittel mit den schwersten Unfallfolgen. In den Jahren 2021 und 2022 gab es über 800 Verletzte bei Motorradunfällen in Tirol. Bedenkt man, dass lediglich zwischen drei und fünf Prozent aller Fahrten mit dem Motorrad gemacht werden, eine verhältnismäßig hohe Anzahl. „Mir ist es wichtig, hier eingehend zu appellieren: Auf dem Motorrad ist man immer schlechter geschützt als in einem Pkw – entsprechend schnell wird ein Verkehrsunfall zur tödlichen Gefahr“, betont LR Zumtobel. Günther Salzmann, Leiter der Landesverkehrsabteilung der Polizei Tirol, schließt sich dem Appell an: „Neben fehlender Fahrpraxis halten wir bei unseren Verkehrskontrollen leider oft auch schlecht ausgerüstete Lenkerinnen und Lenker an. Dabei ist die richtige Ausrüstung mit Helm und geeigneter Motorradkleidung der einzige Schutz im Falle eines Unfalls.“ Wichtig sei zudem, dass MotorradlenkerInnen sich für längere Touren, die sie in der Motorradsaison durchführen wollen, durch „Gewöhnungsfahrten“ im Vorfeld entsprechend vorbereiten. Durch Tragen des Sturzhelmes und der entsprechenden Motorradbekleidung können schwerwiegendere Verletzungsfolgen bei Verkehrsunfällen vermieden werden.

 


Factbox: Diese Angebote und Projekte fördert das Land Tirol:

  • Motorrad Warm-Up des ÖAMTC in den Fahrsicherheitszentren Zenzenhof und Wiesing
  • Motorrad Aktivtraining des ÖAMTC im Fahrsicherheitszentrum Zenzenhof
  • Sicherheitstraining für Zwei-Rad-FahrerInnen des Polizeisportvereins Tirol
  • Motorrad-Sicherheitspaket des Kuratoriums für Verkehrssicherheit zur Markierung der idealen Fahrlinie an unfallträchtigen Kurven


Über den Verkehrssicherheitsfonds

Der Verkehrssicherheitsfonds wurde Ende der 1980er Jahren ins Leben gerufen und tagt zwei Mal im Jahr. Ob ein Projekt gefördert wird, wird in einem eigens geschaffenen Beirat diskutiert. Dieser spricht dann hinsichtlich Art und Umfang der Förderung eine Empfehlung aus. In diesem Beirat ist neben dem Land Tirol auch die Polizei, die Verkehrsclubs, der Verein Sicheres Tirol und das Kuratorium für Verkehrssicherheit vertreten.

Wer sein Fahrzeug in Tirol mit einem individuellen Wunschkennzeichen ausstattet, der beteiligt sich auch an der Verkehrssicherheit in Tirol: Die Kosten von 200 Euro pro Wunschkennzeichen fließen nämlich zu 60 Prozent in den Tiroler Verkehrssicherheitsfonds, der vom Land Tirol verwaltet wird. 40 Prozent der Einnahmen gehen an den Verkehrssicherheitsfonds des Bundes. Bei der Sitzung des Beirates zum Verkehrssicherheitsfonds im März wurden zur Verbesserung der Verkehrssicherheit auf Tirols Straßen Förderungen mit einem Betrag von mehr als 460.000 Euro beschlossen.

Unternehmen, Vereine und Privatpersonen, die Projekte im Bereich Verkehrssicherheit umsetzen möchten, finden auf der Website der Abteilung Verkehrs- und Seilbahnrecht alle notwendigen Informationen und den Förderantrag für Unterstützungen aus dem Verkehrssicherheitsfonds