Startschuss für grenzüberschreitende Lawinenprognose

LH Platter: „Euregio-Lawinenvorhersage ein Meilenstein im Bereich Sicherheit“

Startschuss für <link https: www.lawinen.report externen link in neuem>www.lawinen.report, der grenzüberschreitenden und mehrsprachigen Lawinenvorhersage der Europaregion Tirol, Südtirol und dem Trentino. Bei der heutigen, Montag, Auftaktveranstaltung im Zivilschutzzentrum in Bozen präsentierte Tirols LH Günther Platter gemeinsam mit LH Arno Kompatscher (Südtirol) und LH Maurizio Fugatti (Trentino) offiziell die neue Website. Sicherheitsrelevante Informationen zur Schnee- und Lawinensituation, umfassende Daten und Messwerte sowie Hintergrundinfos: Die Website wird ab sofort laufend befüllt. Eine konkrete Einstufung der Lawinengefahr folgt je nach Schnee- und Witterungsverhältnissen.

Weltweites Vorzeigeprojekt 

Das Projekt unter dem Titel ALBINA sei ein Paradebeispiel dafür, wie sich die Europaregion im Sinne der Menschen vernetzt, freuten sich die drei Landeshauptleute bei der heutigen Präsentation. „ALBINA ist ein Leuchtturmprojekt der Euregio – wir setzen damit weltweit neue Maßstäbe im Bereich der grenzüberschreitenden Lawinenvorhersage“, verweist LH Platter auf das 25.000 km² große Warngebiet – ähnlich groß wie der Gebirgsanteil in der Schweiz.

„Mit der Bündelung der Erfahrung und des Wissens der Expertinnen und der Experten schaffen wir einen Gesamtüberblick, der für die Sicherheit der Wintersportlerinnen und Wintersportler einen deutlichen Mehrwert bietet – denn Lawinen machen an geografischen Grenzen nicht Halt“, spricht LH Platter seinen Dank an die Projektmitwirkenden der drei Länder aus. „Durch die vorbildhafte Vernetzung der Lawinenwarndienste konnte das Projekt in dieser außerordentlichen Qualität umgesetzt werden“, so LH Platter. „Der Euregio-Lawinenlagebericht zeigt, dass die Europaregion mit dem Europäischen Verbund für Territoriale Zusammenarbeit EVTZ dort angekommen ist, wo sie sein soll. Die Zusammenarbeit zwischen dem Euregio-Büro und den Lawinenwarndiensten ist vorbildlich. Gemeinsam ist es gelungen, was vor einigen Jahren noch nicht denkbar war“, hob auch LH Kompatscher hervor.

Im Trentino war der Dienst bereits im vergangenen Winter in einer kleineren Version erprobt worden und hatte eine Verdoppelung der Zugriffe auf die Homepage bewirkt. Eine einheitliche Lawinenvorhersage, wies der Trentiner Landeshauptmann Fugatti hin, sei ein Signal für erhöhte Sicherheit und signalisiere auch Einheit.

Aktuelle Informationen bereits am Vortag

Die bisher separaten Lawinenberichte fließen nun länderübergreifend auf der gemeinsamen Website zusammen, wo täglich über die Lawinensituation informiert wird. Ein Vorteil zur bisherigen Handhabung: Die Prognosen werden statt am Morgen des jeweiligen Tages bereits am Vortag gegen 17 Uhr veröffentlicht.

Konkret bietet lawinen.report Lawinenprognosen in Grafik und Text sowie relevante Informationen zu Schneehöhe, Neuschnee, Temperatur, Luftfeuchtigkeit oder Wind. Auch Hintergrundinformationen zu Gefahrenstufen und -mustern bietet das neue Service – das erklärten die Leiter der Lawinenwarndienste Rudi Mair (Tirol), Michela Munari (Südtirol) und Alberto Trenti (Trentino). Die Lawinenexperten werden in ihrer Arbeit durch ein Softwaresystem unterstützt, das Wetterstationsdaten, Beobachtungen, Schneeprofile und Lawinenereignisse der gesamten Region visualisiert und die Möglichkeit zur Eingabe des Lawinenlageberichts bietet. „Es zeichnet sich bereits ab, dass wir einen Meilenstein in der Lawinenvorhersage gesetzt haben. Aus der Fachwelt langen erste Anfragen zum Projekt ein“, berichtete LH Platter. Außerdem können Interessierte Informationen auch aus dem von den drei Ländern betriebenen Blog sowie über Social Media Kanäle und WhatsApp beziehen: Standardisierte Schnittstellen zu Medien und sozialen Netzwerken sollen die Verbreitung der Lawinenvorhersage erleichtern.

Über das Projekt <link https: www.lawinen.report externen link in neuem>www.lawinen.report

Das Projekt wurde von Christoph Mitterer und Norbert Lanzanasto vom Tiroler Lawinenwarndienst koordiniert und im Rahmen des Interreg-Programms Italien-Österreich gemeinsam mit den Lawinenwarndiensten Tirol, Südtirol und Trentino sowie mit dem Institut für Geographie und Regionalforschung an der Universität Wien umgesetzt. Die Kosten belaufen sich auf 915.000 Euro – 676.000 Euro stammen aus Interreg-Mitteln.

Die Website ist auch über www.avalanche.report und www.valanghe.report zu erreichen.