Tiroler Regionen setzen auf aktiven Klimaschutz

„Schwaz-Jenbach und Umgebung“ und „Hall und Umgebung“ neue Klima- und Energiemodellregionen

  • Insgesamt zwölf Tiroler Regionen engagieren sich aktiv im Klimaschutz
  • Wichtiger Umsetzungsbeitrag zur neuen Nachhaltigkeits- und Klimastrategie des Landes

Das Förderprogramm „Klima- und Energiemodellregionen“ (KEM) ist ein Programm des österreichischen Klima- und Energiefonds. Dabei werden regionale Klimaschutzprojekte und ein Modellregionsmanagement finanziell unterstützt. In ganz Österreich sind bereits 950 Gemeinden in 105 Klima- und Energiemodellregionen organisiert. Neben den bereits bestehenden zehn KEMs in Tirol starten auch die zwei Regionen „Schwaz-Jenbach und Umgebung“ und „Hall und Umgebung“ als Klima- und Energiemodellregion. Sie werden mit der ersten Programmphase, der Konzeptphase, beginnen. Vier weitere Tiroler Regionen starten bereits in die Umsetzungsphase:  Naturparkregion Lechtal-Reutte, Westliches Mittelgebirge, KLIMAFIT Wipptal, KUUSK – Kufstein und Umgebung, Untere Schranne, Kaiserwinkl. Die KEM-Region „Zukunft Stubai“ setzt ihre Arbeit mit Weiterführungsphase1 ebenfalls fort. Darüber hinaus gibt es in Tirol noch die KEMs Landeck, Energiebündel Imst, Zwischentoren, Alpbachtal und die Sonnenregion Hohe Tauern.

KEM: Projekte mit Partnern und Tiroler Regionalmanagements

Zentrales Element jeder KEM sind die Modellregionsmanagements, welche gemeinsam mit Partnern aus der Region und der lokalen Bevölkerung konkrete Projekte entwickeln und anschließend umsetzen. Hierbei wird vor allem auf den großen Erfahrungsschatz und die Vernetzung der Regionalmanagements gesetzt. „Großer Wert wird daraufgelegt, dass die KEMs nicht für sich alleine stehen, sondern sich in bestehende Projekte einbringen, an diese anknüpfen und weiterentwickeln“, sagt Klimaschutzlandesrätin LHStvinIngrid Felipe. „Außerdem müsse die Bevölkerung innerhalb der KEMs bestmöglich mitgenommen und mittels Infoveranstaltungen und Beteiligungsmöglichkeiten in die Planungs- und Umsetzungsprozesse eingebunden werden. Die positiven Aspekte der Energiewende, wie Kosteneinsparungen durch verminderten Energiebedarf oder eine gesteigerte Lebensqualität durch weniger Schadstoffbelastung, sind dabei hervorzuheben.“

Weiterentwicklung der KEMs in Tirol

Die Regionen „Hall und Umgebung“ und „Schwaz-Jenbach und Umgebung“ bilden ab heuer zwei neue Tiroler Klima- und Energiemodellregionen. Die Gemeinde Münster schließt sich der bestehenden KEM-Region Alpbachtal an – ihr gehören mit Brixlegg, Kramsach, Reith i.A. und Alpbach bereits vier Gemeinden an.  Die KEMs werden unter anderem daran arbeiten, die Abhängigkeit von Energieimporten – vor allem fossiles Erdöl und Erdgas – durch vermehrten Einsatz von erneuerbaren Energien zu verringern. Anstelle von fossilen Energieträgern will man zukünftig stärker auf Energiegewinnung aus Sonne, Wasser und Biomasse aus den Regionen setzen und insbesondere die Bereiche Gebäude, Landwirtschaft und Mobilität weiter dekarbonisieren. Daneben sollen der Energieverbrauch generell reduziert, Effizienzen gesteigert und langfristig fossile Energiequellen – im Sinne des Zieles „Tirol 2050 energieautonom“ – zu 100 Prozent ersetzt werden.

Leuchtturmprojekte: KEMs als Ideengeber

LHStvin Felipe: „Unsere Tiroler Nachhaltigkeits- und Klimastrategie ‚Leben mit Zukunft‘ dient als Wegweiser für die Transformation Tirols hin zu einer nachhaltigen und klimaneutralen Wirtschaft und Gesellschaft. Im Bereich der effizienten Nutzung und der Einsparung von Energie sowie dem Ausbau von erneuerbaren Energieträgern sind die KEMs in einer Schlüsselrolle. Die KEMs sind Vorbilder für andere Regionen und Gemeinden und liefern Ideen und Denkanstöße mit ihren Leuchtturmprojekten.“ In den Themenfeldern der Dekarbonisierung der Mobilität und der Gebäudetechnik (Raumwärme), der Bewusstseinsbildung sowie der Schaffung einer unabhängigen und resilienten Energieversorgung leisten die KEMs einen wesentlichen Beitrag, um die Ziele der Tiroler Nachhaltigkeits- und Klimastrategie zu erreichen. Um interessierten Regionen bei den Schritten für die Einreichung eines KEM-Förderantrages zu helfen, besteht vonseiten des Landes ein kostenloses Beratungsangebot. Dieses wird von den Vereinen Klimabündnis Tirol und Energie Tirol durchgeführt.

Informationen zum Beratungsangebot finden Sie im Downloadbereich.