Um- und Ausbau des Ferdinandeums beschlossen

LH Mattle: „Um- und Ausbau Ferdinandeum auf Schiene – Mehrwert für Kulturstandort, Besucherinnen und Besucher sowie Forschungsarbeit“

  • Neue Ausstellungs-, Veranstaltungs- und Begegnungsmöglichkeiten
  • Fokus auf Energieeffizienz und Barrierefreiheit
  • Land Tirol trägt Kosten für Um- und Ausbau in Höhe von 47,8 Millionen Euro (indexangepasst bis 2027 voraussichtlich 58,9 Millionen Euro)

Wenn es um das „Gedächtnis Tirols“ geht, zählen die Tiroler Landesmuseen mit ihren reichen Sammlungsbeständen zu den wesentlichen Einrichtungen. Das Ferdinandeum in Innsbruck ist ein zentraler Teil davon. Das Kulturgebäude in der Museumstraße im Herzen der Landeshauptstadt wird nun um- und ausgebaut: Die finalen Projektpläne liegen vor und die Tiroler Landesregierung beschloss heute, Dienstag, auf Antrag von Finanz- und Kulturreferent LH Anton Mattle die Finanzierung. Im Anschluss an die Regierungssitzung präsentierte der Landeshauptmann gemeinsam mit Hochbaureferent LHStv Georg Dornauer, dem Direktor des Ferdinandeums Karl C.Berger und Franz Pegger, dem Obmann des Vereins „Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum“, die Eckpunkte des Projekts.

„Von Kopf bis Fuß“: Begegnungszone im Erdgeschoß, Veranstaltungen unterm Dach

Um- und neugebaut wird im Ferdinandeum die kommenden drei Jahre „von Kopf bis Fuß“ – fertiggestellt wird das Projekt voraussichtlich im ersten Halbjahr 2027. „Das Ferdinandeum ist ein unverzichtbarer Bestandteil des kulturellen Lebens in Tirol – quasi eine der ‚kulturellen Visitenkarten‘ Tirols und damit wesentlich für die überregionale Strahlkraft unseres Kulturstandorts. Ich freue mich, dass wir den lang ersehnten Um- und Ausbau des Ferdinandeums jetzt auf Schiene gebracht haben. Er wird einen Museumsbetrieb nach internationalen Standards nachhaltig gewährleisten. Von einer neugestalteten, barrierefreien Begegnungszone im Erdgeschoss mit Gastrobereich über besser nutzbare Ausstellungsflächen bis hin zu einem Veranstaltungssaal mit Dachaufsatz, der Platz für bis zu 250 Personen bieten wird – alles stets unter Berücksichtigung der Nachhaltigkeit und Energieeffizienz“, fasst LH Mattle das Vorhaben zusammen. Dementsprechend liegt ein Fokus auch auf der Erneuerung der gesamten Gebäude- und Klimatechnik und der Schaffung eines von drei Seiten barrierefreien Zugangs zum Erdgeschoß samt Kassa, Shop und Museumscafé.

Eines der größten Hochbauprojekte des Landes

„Das Hochbauprojekt fußt auf den Planungen der Marte.Marte Architekten ZT GmbH aus Feldkirch, die auch für andere herausragende Kulturbauten wie zum Beispiel die Landesgalerie Niederösterreich in Krems verantwortlich zeichnen. Ihre Pläne stellen die Funktionalität des Gebäudes sicher und überzeugen insbesondere aufgrund der architektonischen und städtebaulichen Qualität“, sagt Hochbaureferent LHStv Dornauer und verweist darauf, „dass es sich bei dem Vorhaben um eines der größten Hochbauprojekte des Landes der kommenden Jahre handelt. Zudem wird auch eine PV-Anlage auf dem Dach des Ferdinandeums errichtet.“

Die Kosten werden vonseiten des Landes getragen: Die Kosten des Bauvorhabens betragen mit aktueller Preisbasis 47,8 Millionen Euro. „Aber auch vonseiten des Landes sind wir mit der aktuellen Preissteigerung speziell in der dynamischen Baubranche konfrontiert. Klar ist, dass wir das Projekt ‚ausfinanzieren‘ und die Indexsteigerung berücksichtigen werden müssen. Hier haben Expertinnen und Experten eine Prognose angestellt: Wir müssen mit einer jährlichen Indexsteigerung bis 2027 in Höhe von circa 5,4 Prozent rechnen. Demnach haben wir voraussichtliche Gesamtkosten zum Zeitpunkt der Fertigstellung in Höhe von bis zu 58,9 Millionen Euro“, erklärt Finanzreferent LH Mattle.  

Ein offener Ort und ein Forum für Kunst und Kultur

„Der heute beschlossene Umbau wird die Rahmenbedingungen für die museale Arbeit maßgeblich verbessern und neue Möglichkeiten für das Museum, vor allem aber für kulturinteressierte Tirolerinnen und Tiroler eröffnen“, verweist LH Mattle auch auf die Neugestaltung der Dauerausstellung, die Gewinnung neuer BesucherInnengruppen sowie die Durchführung von Wechselausstellungen, Vermittlungsangeboten und Veranstaltungen im Museum. Auch der derzeitige Ferdinandeums-Direktor Karl C. Berger betont: „Mit diesem Regierungsbeschluss wird das Ferdinandeum ein Museum der Zukunft werden: Ein offener Ort für alle, der Resonanzraum für gesellschaftliche Entwicklungen und Forum für Kunst und Kultur.“

Vereinsobmann Franz Pegger ergänzt: „Angesichts des aktuellen Zustandes der historischen Bausubstanz und der teilweise eingeschränkten Nutzungsmöglichkeiten der vorhandenen, in die Jahre gekommenen Museumsräumlichkeiten ist der durch den Finanzierungsbeschluss der Landesregierung nunmehr in dankenswerter Weise ermöglichte Um- und Neubau des Ferdinandeums ein wichtiger und zugleich notwendiger Schritt, um dieses traditionelle Museum zum Nutzen der Tiroler Bevölkerung und unserer Gäste erfolgreich ins 21. Jahrhundert führen und die wertvollen Sammlungen in moderner und effizienter Weise präsentieren zu können. Im Namen des Vereins danken wir allen, die dem durch ihren Einsatz den Weg bereiten und dies ermöglichen.“

Zusammenwirken aller Beteiligten für erfolgreiche Projektumsetzung

Einig sind sich alle, dass es in weiterer Folge gelte, in positivem Zusammenwirken zwischen dem Land Tirol, dem Verein Ferdinandeum und der Geschäftsführung der Tiroler Landesmuseen das Projekt gemeinsam mit den Architekten erfolgreich umzusetzen. „Dabei werden selbstverständlich auch die Erfahrungen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Haus berücksichtigt, denn nur gemeinsam können wir die Potentiale des Ferdinandeums als Ort der musealen Präsentation und Wissensvermittlung, als Ort der kritischen Auseinandersetzung mit aktuellen gesellschaftlichen Fragestellungen und als beliebter Treffpunkt für Besucherinnen und Besucher aller Altersstufen künftig noch besser zur Entfaltung bringen. Die Attraktivität des modernisierten Museums wird bestehende und neue Besucherinnen und Besucher überzeugen“, so LH Mattle abschließend.