Wenn die Bienen schwärmen – Landeswarnzentrale verständigt örtliche Imker

Für ein gutes Miteinander von ImkerInnen und Bevölkerung

Von Mitte April bis etwa Mitte Juni ist die Hauptschwarmzeit der Bienen. Dann kommt es vor, dass etwa die Hälfte der Bienen eines Bienenstocks mit ihrer Königin auszieht, um ein neues Bienenvolk zu gründen. „Ein solcher Bienenschwarm ist ein beeindruckendes Naturschauspiel und an sich ungefährlich, kann aber zu Verunsicherung in der Bevölkerung führen“, weiß LHStv Josef Geisler. Vielfach wird von besorgten BürgerInnen deshalb auch der Notruf gewählt. Seit zwei Jahren verständigt in solchen Fällen die Landeswarnzentrale den Obmann des nächstgelegenen Bienenzuchtvereins, der dafür sorgt, dass der ausgeflogene Bienenschwarm fachgerecht einsammelt wird.

Heuer ist erst eine Meldung über einen ausgeflogenen Bienenschwarm eingegangen. Im vergangenen Jahr hat die Landeswarnzentrale die örtlichen Imker in 17 Fällen informiert, 2017 in 14. Meldungen können direkt an die Landeswarnzentrale unter Tel. 0512/580580 erfolgen. Die MelderInnen werden übrigens verständigt, sobald der Schwarm geborgen ist.

„Dieses Service des Landes trägt zum guten Miteinander der Imkerinnen und Imker mit der Bevölkerung bei“, freut sich Reinhard Hetzenauer, Präsident des Tiroler Bienenzuchtverbandes. Denn auch wenn schwärmende Bienen im Normalfall nicht stechen, werden sie gerade im Nahbereich von Spielplätzen, Schulen oder Kindergärten oft als bedrohlich empfunden. Meist kommt es aber gar nicht so weit, weil die betroffenen ImkerInnen das Abgehen eines Bienenschwarms bemerken und ihn zeitnah wieder einfangen.

Bienen sind unverzichtbar

Einig sind sich Geisler und Hetzenauer über die besondere Bedeutung der Bienen: „Jeder dritte Bissen, den wir zu uns nehmen, hängt direkt oder indirekt von der Bienenbestäubung ab. Unsere Landwirtschaft und die Natur sind auf eine ausreichende und flächendeckende Bienenpopulation angewiesen.“ Aus diesem Grund unterstützt das Land Tirol die ImkerInnen etwa auch bei der Bekämpfung von Krankheiten. Das Land hat ein vom Bienenzuchtverband ausgerüstetes und an der Landwirtschaftlichen Lehranstalt Imst stationiertes „Tiroler Gesundheitsmobil“ für Bienen finanziert. In diesem Anhänger befinden sich alle notwendigen Geräte und Hilfsmittel, um Bienenkisten und Imkerwerkzeug zu desinfizieren und von der Amerikanischen Faulbrut betroffene Bienenvölker zu sanieren.

Tag des offenen Bienenstocks

In Tirol gibt es aktuell 32.000 Bienenvölker, die von rund 3.000 ImkerInnen betreut werden. 100 Imkereivereine sind im Landesverband für Bienenzucht organisiert. Am Sonntag, den 26. Mai 2019 findet in zahlreichen Tiroler Gemeinden ein „Tag des offenen Bienenstocks“ statt. Infos unter: <link https: www.tirolerimkerverband.at internen link im aktuellen>www.tirolerimkerverband.at