Wetterkapriolen sorgen für heikle Lawinensituation

Landeswarnzentrale organisiert Zusatzbereitschaften.

Eine „weiterhin heikle Lawinensituation“ sieht Patrick Nairz vom Lawinenwarndienst Tirol (Abteilung Zivil- und Katastrophenschutz des Landes Tirol) nach den Wetterkapriolen der vergangenen Tage für die WintersportlerInnen:

„In Nordtirol sowie in den Osttiroler Tauern muss die Gefahr deshalb oberhalb von 2.000 Metern als noch groß beurteilt werden. Weitere Gefahrenbereiche findet man von etwa 1.600 Metern aufwärts unverändert in allen Hangrichtungen, vermehrt jedoch im Sektor Westen über Norden bis Osten. Mitunter können Lawinen auch aus flachen Geländebereichen fernausgelöst werden und durchaus größer werden.“

Ergiebige Niederschläge Sonntag auf Montag vorausgesagt

Ab morgen, Samstag, soll die Gefahrenstufe 3 gelten. Nairz: „Wir raten aber weiterhin zu Zurückhaltung, denn gerade bei dieser Warnstufe passieren die meisten Lawinenunglücke mit Personenbeteiligung.“ Von Sonntag auf Montag soll Tirol das Frontensystem einer Warmfront erreichen und wieder für ergiebige Niederschläge sorgen. „Wenn die Wettervorhersagen eintreffen, wird sich die Lawinensituation wieder verschärfen“, erklärt Patrick Nairz.

Bundesheer-Luftstreitkräfte einsatzbereit

Um für alle Fälle gut gerüstet zu sein, hat die Landeswarnzentrale Zusatzbereitschaften vorbereitet: „Wir haben eine Assistenzanforderung für die Einsatzbereitschaft der Lawineneinsatzzüge St. Johann in Tirol und Landeck an das Bundesheer gerichtet. Ebenso steht uns am Hubschrauber-Stützpunkt in Vomp über das kommende Wochenende ein Bundesheer-Hubschrauber des Typs Bell 212 mit Mannschaft von acht Uhr bis zum Einbruch der Dunkelheit zur Verfügung“, informiert Stefan Thaler von der Landeswarnzentrale.

Im Rahmen der Luftraumsicherungsoperation Dädalus anlässlich des Weltwirtschaftsforums im schweizerischen Davos hat das Bundesheer Donnerstag und Freitag starke Luftüberwachungskräfte nach Tirol und Vorarlberg verlegt. Thaler: „Dadurch haben wir für den Katastrophenschutz auch im Raum Landeck ab kommenden Montag ausreichend Flugkapazitäten in Dauerbereitschaft, auf die wir im Anlassfall jederzeit im Zuge eines Assistenzeinsatzes zurückgreifen dürfen.“