Digitales Lernen in AsylwerberInnenunterkünften

Weltflüchtlingstag: Unterstützung für ein gutes Ankommen in der Aufnahmegesellschaft

Anlässlich des Weltflüchtlingstages am 20. Juni ist es den Integrationspolitikerinnen LRinGabriele Fischer und Innsbrucks StRinElisabeth Mayr wichtig, einmal mehr auf die prekäre Situation von geflüchteten Menschen an Europas Außengrenzen hinzuweisen. „Schutzsuchende Männer, Frauen und Kinder brauchen Unterstützung – dies ist einer der wichtigsten Grundsätze der Menschenrechte. Es ist die gemeinsame Verantwortung Europas, die untragbaren Zustände in den Flüchtlingslagern Griechenlands, der Türkei oder direkt in den Krisengebieten zu beenden und den Menschen Schutz und ein gutes Ankommen in der Aufnahmegesellschaft zu ermöglichen“, betonen LRin Fischer und StRin Mayr. Erste Integrationsschritte müssen daher auch schon ab der Ankunft gesetzt werden. Dafür braucht es Unterstützung – sowohl was direkte Hilfeleistung als auch entsprechende Infrastruktur betrifft.

„Die Digitalisierung hat im Bildungsbereich Einzug gehalten. An dieser Entwicklung teilzuhaben, entscheidet in hohem Maße über die Integration und die Zukunft von Menschen mit Fluchtgeschichte. Vor allem in der Orientierungs-, Ausbildungs- bzw. Berufsanerkennungsphase ist der Zugang zu digitalen Lerninhalten besonders wichtig. Das Lernen mit digitalen Medien ist eine Chance, sowohl bildungspolitische als auch soziale Probleme mit technischen Mitteln zu entschärfen“, sind Integrationslandesrätin Fischer und Integrationsstadträtin Mayr überzeugt.

Aus diesem Grund haben das Land Tirol und die Stadt Innsbruck einen Impuls für digitale Bildung und damit auch eine maßgebliche Unterstützung bei der Integration von jungen Menschen gesetzt: „Um auch Kindern und Jugendlichen in AsylwerberInnenunterkünften die Möglichkeit zum zeitgemäßen Lernen zu eröffnen, wird die dafür erforderliche Hardware zur Verfügung gestellt“, berichten LRin Fischer und StRin Mayr. Die Kosten werden zwischen Land Tirol und Stadt Innsbruck in einem Schlüssel von 65 Prozent und 35 Prozent aufgeteilt.

Die Zeit der Schulschließungen und des Lock-Downs hat gezeigt: E-Learning ist ein wichtiges Instrument, damit Kinder und Jugendliche trotz fehlenden Unterrichts Zugang zu Bildung haben. „Dies ist gerade bei jungen Menschen, die am Anfang des Integrationsprozesses stehen und Deutsch als Fremdsprache erlernen müssen, von essentieller Bedeutung“, stellt LRin Fischer klar. Gleichzeitig fassen sie dadurch auch besser Fuß in einer Gesellschaft, in der Digitalisierung eine zunehmende Rolle spielt.

80 Kinder und Jugendliche bekommen Möglichkeit des e-Learnings

Da für den „Digi Scheck“, bei dem das Land Tirol in Kooperation mit der Arbeiterkammer Familien beim Erwerb von Laptops und Tablets unterstützt, der Bezug der Familienbeihilfe als Voraussetzung gilt, erhalten SchülerInnen in AsylwerberInnenunterkünften und unbegleitete minderjährige Flüchtlinge (umF) keine Förderungen. „Ich freue mich, dass das Land Tirol und die Stadt Innsbruck gemeinsam eine pragmatische Lösung gefunden haben, damit auch diese Kinder und Jugendlichen am digitalen Unterricht teilnehmen und Hausübungen von daheim aus erledigen können“, betont StRin Mayr.

In Innsbruck werden rund 80 Kinder und Jugendliche (68 in Flüchtlingsheimen und circa zehn in umF Einrichtungen) von diesem Angebot profitieren können. „Die Tiroler Sozialen Dienste sind für die Anschaffung der Computer zuständig und verteilen diese auf die jeweiligen Unterkünfte. Dort wird die Heimleitung die Computer den Kindern und Jugendlichen zeitlich gerecht zur Verfügung stellen. Außerdem wird von der TSD geprüft, ob weiterer Bedarf außerhalb der Landeshauptstadt besteht“, berichtet LRin Fischer.