Kunst und Kultur im digitalen Raum

Land und Bund stellen insgesamt 214.000 Euro zur Verfügung

  • Sechs Projekte aus 20 Einreichungen ausgewählt

Gemeinsam mit allen neun Bundesländern vergibt das Bundesministerium für Kunst, Kultur, öffentlicher Dienst und Sport (BMKÖS) unter dem Titel „Kunst und Kultur im digitalen Raum – Call 2021“ Förderungen in Höhe von insgesamt 2,5 Millionen Euro für innovative, digitale Projekte. Nun wurden aus den insgesamt 20 Tiroler Einreichungen sechs Projekte ausgewählt, für die in Summe 214.000 Euro zur Verfügung stehen.

„Der Call 2021 ist eine gute Ergänzung zu unserem seit dem Vorjahr bestehenden Digitalisierungsschwerpunkt, der Kunst- und Kulturschaffende bei der digitalen Transformation unterstützt. Die sechs ausgewählten Projekte haben den Vorgaben bestens entsprochen und ich freue mich, dass sie nun umgesetzt werden können“, informiert Kulturlandesrätin Beate Palfrader.

„Die inhaltliche Vielfalt der Einreichungen zum Call 2021 in Tirol zeigt eindrucksvoll, wie innovative digitale Kulturpraktiken und -vermittlungsangebote die Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger an kulturellen Aktivitäten erleichtern und verbessern können. Zudem ist das Digitale auch Gegenstand der Kunst und der künstlerischen Reflexion selber – neue Technologien sind Werkzeuge für zeitgenössische Formen des künstlerischen Schaffens und neue Prozesse“, so Kunst- und Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer.

Über die Projekte

Im Rahmen des Projekts der Initiative Minderheiten „Reframing Jenisch“ wird auf Basis von historischen Fakten eine jenische Familiengeschichte entwickelt und auf einer Website präsentiert. Das Ziel des Projekts ist die Auseinandersetzung mit der Geschichte der Jenischen. Besonders hervorzuheben ist die Verbindung von Kunst und Wissensvermittlung und deren Umsetzung in den digitalen Raum unter Einflechtung mehrerer Kunstformen.

Mit „Wolken.Heim“ entsteht ein Film nach dem gleichnamigen Stück von Elfriede Jelinek als eine Neuinterpretation des Textes. Das Besondere an diesem Vorhaben ist die Möglichkeit zur interdisziplinären Aufführung des Films: Literatur, Musik und Schauspiel werden live dazu gespielt und interagieren mit dem Gezeigten auf der Leinwand.

Das Projekt von „Hausnummer I Verein für Erlesenes“: „’etting hit by maturity in the age of #whatthefuckshallwedowithourlife’“ thematisiert die Zerrissenheit und die Frage nach der eigenen Identität, welche die Generation der um 1990 geborenen Menschen empfindet. Es setzt sich mit deren Gefühlswelt filmisch auseinander und bedient dabei weitere Kunstformen wie Schauspiel, Musik und Literatur.

Der Verein zur Förderung der Tätigkeit des Literaturhauses am Inn lädt im Rahmen des Projekts „Stadt: Raum – Traum“ zehn Innsbrucker AutorInnen dazu ein, über einen ausgewählten Ort in Innsbruck zu schreiben. Die Texte werden eingelesen und können über einen Barcode an besagten Plätzen abgerufen werden.

Der Kulturverein Soliarts entwickelt mit „24 h. wir bleiben wach. 15 Monate. wir bleiben bereit“ eine live 24-Stunden-Performance mit einem künstlerischen Programm, welche die Situation von 24-Stunden-Pflegekräften thematisiert.

Schließlich wird auch das Otto Preminger Institut mit dem Ausbau der Website des Internationalen Film Festivals Innsbruck (IFFI) gefördert, welches aufgrund der Corona-Pandemie die Filme des Festivals nur online zeigen konnte. Aufgrund der positiven Resonanz wird das Festival künftig analog und digital abgehalten und es entsteht ein Filmarchiv mit über 1.500 Filmen.