LH Platter: „Tirol bietet sicheren Hafen für geflüchtete Menschen aus der Ukraine"

Lokalaugenschein in Stift Fiecht mit ukrainischer Schirmherrin Vlasta Khymynets und Lebenshilfe Tirol

  • 98 ukrainische Kinder und 44 Betreuungspersonen aktuell in Stift Fiecht untergebracht
  • Medizinische Versorgung sowie Bildungs- und Begleitangebote vor Ort

Ein Ort der Sicherheit, an dem sie einen möglichst normalen Alltag verbringen können: Das ist das Stift Fiecht im Bezirk Schwaz derzeit für 98 Kinder mit und ohne Behinderungen sowie 44 BetreuerInnen aus der Ukraine, die kürzlich in Tirol angekommen sind. Heute, Freitag, besuchten LH Günther Platter und Soziallandesrätin Gabriele Fischer sowie Landtagspräsidentin Sonja Ledl-Rossmann das Stift Fiecht. Begleitet wurden sie von der ukrainischen „Schirmherrin“ Vlasta Khymynets, ihres Zeichens Ehefrau des ukrainischen Botschafters in Österreich Vasyl Khymynets und mitverantwortlich für den ständigen Austausch zwischen dem Land Tirol und der ukrainischen Präsidentschaftskanzlei in Sachen Flüchtlingsunterbringung. Ebenfalls vor Ort waren Walter Peer, Honorarkonsul der Ukraine in Tirol, und Georg Willeit, Geschäftsführer der Lebenshilfe Tirol. Die Lebenshilfe Tirol zeichnet federführend für die Begleitung der Kinder, Jugendlichen und deren Mütter bzw. Begleitpersonen in Stift Fiecht verantwortlich.

Begleitung und Versorgung durch Lebenshilfe, Bildungsdirektion und Klinik Innsbruck

„Dank der Organisation der ukrainischen Botschaft in Österreich konnten 98 Kinder und deren Betreuerinnen und Betreuer bzw. Begleitpersonen aus der Ukraine geholt und im Stift Fiecht in Sicherheit gebracht werden. Das Wohl der Geflüchteten und insbesondere die Unterstützung der Schwächsten unter ihnen – der Kinder – haben oberste Priorität. In enger Kooperation mit verschiedenen Organisationen können wir einigen Ukrainerinnen und Ukrainern vorübergehend einen sicheren Hafen bieten. Es ist beruhigend zu sehen, dass sie im Stift Fiecht bestmöglich betreut werden – möglich macht dies die Unterstützung von Lebenshilfe Tirol und Bildungsdirektion Tirol. Bei unserem heutigen Besuch konnten wir uns selbst davon überzeugen, dass sich alle nach ihrer Flucht und einer anschließenden Ruhephase bereits sehr gut eingelebt haben und neuen Mut fassen. Die Hoffnung, bald zurück in die Heimat zu können, geben sie nicht auf“, berichtet LH Platter. „Beispielhaft für weitere Hilfsprojekte in Österreich und Drittstaaten, im Rahmen derer wir uns nach Kräften für die Menschen aus der Ukraine und deren Schutz und Sicherheit einsetzen, haben wir heute die Unterkunft im Stift Fiecht besucht. Es ist beeindruckend, was hier mit vereinten Kräften zwischen Botschaft, Land Tirol, Honorarkonsul und den jeweiligen Einrichtungen in kürzester Zeit geschaffen wurde und wie die einfühlsame Betreuung im Sinne der Bedürfnisse der Kinder und Betreuungspersonen nun gemeistert wird. Ich danke allen helfenden Händen auch hier in Tirol, die Kraft und Unterstützung bieten“, betont Vlasta Khymynets.

Einige der ursprünglich im Stift Fiecht untergebrachten Personen konnten zwischenzeitlich andernorts eine Unterkunft bei Freunden, Familien oder Bekannten beziehen. Aktuell werden 98 ukrainische Kinder und 44 Begleitpersonen in Stift Fiecht begleitet. „Nach unserem Gespräch mit Botschafter Khymynets am 11. März in Wien ist es nun beruhigend zu sehen, dass viele Erwachsene und Kinder in Fiecht Schutz in unserem Land gefunden haben. Das gilt aber auch für zahlreiche weitere Gemeinden und Einrichtungen, wo tatkräftig geholfen wird“, betont LTPin Ledl-Rossmann.

Die Kinder und Jugendlichen mit und ohne Behinderungen werden mit Unterstützung der Klinik Innsbruck nicht nur medizinisch, sondern mit Hilfe der Bildungsdirektion Tirol auch schulisch betreut. Entsprechend des jeweiligen Alters und der Entwicklungsstufe werden Räumlichkeiten im Stift umfunktioniert und als Schulklassenräume genutzt. Tirolweit befinden sich insgesamt derzeit über 550 Kinder aus der Ukraine in Betreuung. „Insgesamt zeigt sich im Stift Fiecht, welch großartige Hilfeleistung mit der Vernetzung zahlreicher Organisationen möglich ist. Es ist unsere humanitäre Aufgabe, jenen zu helfen, die in Not sind – vor allem auch dann, wenn es um die Kinder geht“, sagt LRin Fischer.

Lebenshilfe Tirol: Unterstützung auf vielen Ebenen

Die Lebenshilfe Tirol unterstützt aus der Ukraine geflüchtete Menschen gemeinsam mit dem Land Tirol und weiteren Partnern bei der Rechtsberatung, der Organisation von Therapien, der medizinischen Versorgung, dem Besuch von Schule und Kindergarten, der Teilhabe an der Gesellschaft und bei der Umsetzung ihrer Zukunftspläne. „Gemeinsam mit Land Tirol und Christoph Swarovski öffnen wir Kindern und Jugendlichen mit und ohne Behinderungen, ihren Müttern und Begleitpersonen angesichts von Krieg und Zerstörung in ihrer Heimat einen Schutzraum in Tirol. Ausgehend von diesem Ort der Sicherheit und des Ankommens begleiten wir hier Kinder, Jugendliche, ihre Mütter und Begleitpersonen. Je nachdem was sie sich für Ihre Zukunft vorstellen – wir unterstützen und empowern sie“, sagt der Geschäftsführer der Lebenshilfe Georg Willeit und verweist darauf, dass die Lebenshilfe Tirol mittel- und langfristig die Menschen, unterstützten wird, in gemeindenahen, kleinstrukturierten Umgebungen Fuß zu fassen.

Dank an viele helfende Hände

„Unser Dank gilt allen helfenden Händen, die dazu beigetragen haben, die Kinder und deren Bezugspersonen in Sicherheit zu bringen – allen voran der ukrainischen Botschaft und auch Christoph Swarovski, der das Stift Fiecht kostenlos zur Verfügung stellt. Auch der Bürgermeister der Standortgemeinde Vomp, Karl-Josef Schubert, hat nicht gezögert, uns Unterstützung anzubieten. Eine weitere wesentliche Kontaktperson und Drehscheibe ist der Konsul der Ukraine in Tirol, Walter Peer, der seit Beginn des Ukraine-Kriegs in viele weitere Maßnahmen und Initiativen involviert ist und mit viel Herzblut Hilfe leistet“, betonen LH Platter und LRin Fischer unisono. Beiden ist es ein großes Anliegen, neben der Lebenshilfe auch dem SOS Kinderdorf und der Jugendland GmbH sowie den vielen weiteren Systempartnern zu danken, die sich seit Wochen um das Wohlbefinden der ukrainischen Kinder und deren Begleitpersonen in Tirol kümmern.