Land Tirol unterstützt Investitionen in krisensichere Trinkwasserversorgung

Eine Million Euro zur Erhöhung der Versorgungssicherheit 2023 .

Tirol ist dank über 10.000 Quellen im Gegensatz zu vielen anderen Ländern und Regionen reich mit Trinkwasser gesegnet. Den Wasserhahn aufdrehen und bestes Quellwasser genießen, ist eine Selbstverständlichkeit. Das Land Tirol unterstützt nunmehr gemeindeübergreifende Investitionen in eine krisensichere Trinkwasserversorgung mit einem Förderzuschlag von zehn Prozent.

„Wir müssen uns in Tirol nicht vor Wassermangel in großem Stil fürchten. Aber Katastrophenereignisse wir Muren oder längere Trockenperioden können dazu führen, dass einzelne Quellen für die Wasserversorgung nicht mehr zur Verfügung stehen. Dieses Risiko lässt sich durch die Zusammenarbeit über die Gemeindegrenzen hinweg minimieren“, erklärt LHStv Josef Geisler. Zur Erhöhung der Versorgungssicherheit in der Trinkwasserversorgung bietet das Land Tirol nunmehr eine Zusatzförderung von zehn Prozent an. Wenn sich Gemeinden zusammenschließen, um gemeinsam eine zukunftstaugliche, krisensichere und effiziente Trinkwasserversorgung zu gewährleisten, so werden die dafür notwendigen Investitionen künftig mit bis zu 35 Prozent der Kosten gefördert. Eine Million Euro steht dafür im Landesbudget 2023 zur Verfügung.

Fünf Regionen auf dem Prüfstand

„Die Gemeinden haben in den vergangenen Jahrzehnten Großartiges geleistet und hunderte Millionen in die Wasserinfrastruktur investiert. Aber die Zeit bleibt nicht stehen. Weitere Investitionen stehen an. Wir müssen unsere Trinkwasserversorgung vorausschauend absichern und uns auf allfällige Krisensituationen vorbereiten“, so LHStv Josef Geisler. Im Rahmen einer von Land Tirol und Lebensraum Tirol gestarteten Initiative haben aktuell fünf Regionen Interesse angemeldet, ihre Trinkwasserversorgung auf ausfallssichere Beine zu stellen.

Maßnahmen auf Basis genauer Analyse

Die Außerferner Gemeinden Ehrwald, Lermoos und Biberwier, der Planungsverband Stubai (Bezirk Innsbruck Land), der Planungsverband Wörgl und Umgebung (Bezirk Kufstein), sieben Gemeinden zwischen Eben am Achensee und Schlitters (Bezirk Schwaz) sowie die drei Brixentaler Gemeinden Westendorf, Kirchberg und Brixen (Bezirk Kitzbühel) lassen ihre Trinkwasserversorgung von der Wasser Tirol auf Herz und Nieren prüfen. Die Kosten dafür trägt zur Hälfte die Lebensraum Tirol. Auf Basis dieser Analyse wird dann entschieden, welche gemeindeübergreifende Maßnahmen zur dauerhaften Sicherung der Trinkwasserversorgung getroffen werden. Und hier greift wiederum die um zehn Prozent erhöhte Investitionsförderung. 

Die 26 Gemeinden der fünf Pilotregionen zählen zusammen rund 90.000 EinwohnerInnen und kommen auf 3,5 Millionen Nächtigungen. Fast 500 Quellen und 45 Grundwasserbrunnen werden zur Wasserversorgung herangezogen. Werden in den Gemeinden Lermoos, Biberwier und sind 97 Prozent EinwohnerInnen von der Gemeinde versorgt, sind es im Planungsverband Stubai lediglich 67 Prozent. Dort ist die Trinkwasserversorgung zu einem Drittel genossenschaftlich organisiert.

Vorreiter Zillertal

Bereits im Jahr 2015 haben sich die Zillertaler Gemeinden Aschau, Kaltenbach und Ried zusammengeschlossen und eine Verbundleitung errichtet, die 2017 in Betrieb gegangen ist und mittlerweile auf Uderns erweitert wurde. Fällt in einer Gemeinde die Wasserversorgung aus, kann eine andere einspringen. Bereits dreimal – davon zweimal aufgrund eines Wasserrohrbruchs – wurde das System zur Sicherung der Wasserversorgung aktiviert. Auch im Großraum Zell am Ziller gibt es einen Gemeindewasserverband für die Versorgung mit Trink-, Nutz- und Feuerlöschwasser.