LH Platter: „Arbeiten rund um die Uhr, um richtige Maßnahmen zu setzen“

Zahlreiche Maßnahmen bereits umgesetzt

Die aktuellen Coronavirus-Entwicklungen in Tirol waren Thema des heutigen, Dienstag, Medientermins im Innsbrucker Landhaus mit LH Günther Platter, LHStvinIngrid Felipe, Gesundheitslandesrat Bernhard Tilg, Landespolizeidirektor Edelbert Kohler und Landessanitätsdirektor Franz Katzgraber. „Die Lage in Italien hat sich in letzten Stunden massiv zugespitzt. Wir müssen hier von einer dramatischen Situation sprechen, die sich direkt vor unserer Haustüre abspielt. Gerade jetzt ist aber keine Zeit zur Beunruhigung, sondern Zeit für Ruhe und Besonnenheit. Die Landesregierung und Landeseinsatzleitung arbeiten rund um die Uhr daran, die richtigen Maßnahmen zu setzen, um eine Ausbreitung dieses Virus zu vermindern und die Tiroler Bevölkerung und Gäste zu schützen“, so LH Platter. Dem fügte LHStvin Felipe hinzu: „Wir haben Expertinnen und Expertinnen, die auf alle Szenarien vorbereitet sind und können versichern, dass wir bei gesicherten Informationen die Bevölkerung schnell und transparent informieren. Es wird hier professionell und mit Umsicht gearbeitet. Ich möchte auch an die Eigenverantwortung jeder und jedes einzelnen appellieren: die Hygiene- und Sicherheitsempfehlungen sollten jedenfalls eingehalten werden. So können Einzelne einfach und gleichzeitig wirksam zum Schutz und der Sicherheit aller beitragen.“

Insgesamt sind es derzeit in Tirol rund 840 Verdachtsfälle, die abgearbeitet wurden. Davon sind es derzeit 25 positive Coronavirus-Erkrankungen, zwei Coronavirus-Erkrankungen sind in Tirol bereits genesen.

Hinsichtlich der Herausforderungen an der Universität Innsbruck betont Gesundheits- und Wissenschaftslandesrat Tilg: „Mit den acht Tiroler Hochschulen haben wir uns darauf geeinigt, als Vorsichtsmaßnahme von Präsenzlehre auf Fernlehre umzustellen – Ausnahmen sind möglich. Wie auch die Hochschulen sind die Gesundheitsversorgungseinrichtungen in Tirol bestens vorbereitet, Notfallpläne stehen für den Ernstfall bereit. Alle bisher bekannten Fälle weisen in Tirol derzeit sehr milde Symptome auf – doch auch wenn bei schwereren Verläufen können sich die Tirolerinnen und Tiroler darauf verlassen, dass das Tiroler Gesundheitssystem vorbereitet ist und sie bestmöglich behandelt werden.

Gesundheitschecks auf Autobahn, Bundesstraße und Zugverkehr starten heute

Ab heute werden außerdem am Brenner, bei Sillian sowie am Reschenpass punktuelle Gesundheitschecks von drei Screeningteams mit Unterstützung der Polizei durchgeführt: „Auf Anordnung der Gesundheitsbehörden wird die Polizei bei den Gesundheitschecks unterstützend tätig. Neben der polizeilichen Absicherung zur Durchführung von Befragungen sowie Temperaturmessungen vonseiten des medizinischen Personals sind es verkehrslenkende Maßnahmen wie Verlangsamung der Verkehrsteilnehmenden auf Schritttempo, die von unserer Seite durchgeführt werden. Auch die Einhaltung der Quarantänemaßnahmen wurden bereits bisher von der Polizei überprüft, so Landespolizeidirektor Kohler. Ein Team für den Gesundheitscheck setzt sich neben der Exekutive aus einem Arzt/einer Ärztin, dem medizinischen Hilfspersonal und dem Dolmetschdienst (Italienisch und Englisch) zusammen. Wenn ein Verdachtsfall auf Coronavirus erkannt wird, nimmt das Team einen Abstrich vor und sondert diese Person entsprechend in dafür vorgesehenen Räumlichkeiten oder Zelten entsprechend ab. So steht beispielsweise das Zollgebäude am Brenner, welches sich im Eigentum des Landes befindet, zur Verfügung.

„Diese Maßnahmen müssen nicht zuletzt aufgrund der verschärften Situation in Italien getroffen werden. Ich befinde mich stets in engstem Austausch mit Südtirol sowie dem Trentino als auch dem Bund“, so LH Platter.

Hygienemaßnahmen zentral für eigenen Schutz

Landessanitätsdirektor Katzgraber hob einmal mehr die Bedeutung des persönlichen Hygieneverhaltens hervor: „Das regelmäßige Händewaschen und die Notwendigkeit, zu seinen Mitmenschen einen gewissen Abstand einzuhalten, sollten eingehalten werden, um eine mögliche Verbreitung des Virus nicht zuzulassen. Unser Augenmerk gilt nun auch den sensiblen Bereichen wie Gesundheits- oder Betreuungsstrukturen. Vor allem dort braucht es unsere größten Anstrengungen, um zu verhindern, dass Krankheitsfälle eingeschleppt werden. Wir befinden uns dazu in engen Austausch mit dem Bund hinsichtlich weiterer möglicher Maßnahmen.“


Weitere Informationen zum Coronavirus

Telefonische Kontakte:

Kostenlose 24-Stunden-Hotline des Landes Tirol: 0800 80 80 30

Telefonische Gesundheitsberatung: 1450

Kostenlose 24-Stunden-Infoline der AGES (Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit): 0800 555 621

Weiterführende Informationen finden sich unter www.tirol.gv.at/coronavirus sowie unter www.ages.at/themen/krankheitserreger/coronavirus/