Mit viel Sicherheit in den Start der Badesaison

Sicherheitslandesrätin Mair ruft zu Vorsicht beim Baden auf

  • Übung der Wasserrettung Tirol am Reintalersee mit acht Teilnehmenden
  • Verhaltenstipps für sicheres Badevergnügen

Diese Woche beginnt offiziell die Badesaison. Sobald es die Temperaturen in Tirol zulassen, laden alljährlich neben Schwimmbädern und Fließgewässern insgesamt 28 Badeseen mit bester Wasserqualität zum Verweilen ein. Das Badevergnügen ist jedoch auch mit Gefahren verbunden – immer wieder kommt es zu Unfällen. Um für die bestmögliche Sicherheit an und in Gewässern zu sorgen, ist die Wasserrettung in Tirol im Einsatz. Als Vorbereitung für den Ernstfall werden regelmäßige Übungen abgehalten. So auch diese Woche am Reintalersee im Gemeindegebiet von Kramsach, bei welcher sich Sicherheitslandesrätin Astrid Mair vor Ort ein Bild machte.

LRin Mair nahm die Übung am Beginn der Badesaison zum Anlass, um auf mögliche Gefahren aufmerksam zu machen. „Gerade die Jüngsten sind gefährdet: Das ‚stille‘ Ertrinken ist die häufigste Todesursache bei Kleinkindern. Oftmals passieren Unfälle in unmittelbarer Nähe zu Erwachsenen und auch im seichten Gewässer. Das beste Mittel, um solche Unfälle zu vermeiden, ist Aufmerksamkeit: Kleinkinder sollen nie unbeaufsichtigt an oder in Gewässern spielen. Zudem empfehlen wir, den Kindern möglichst früh Schwimmen beizubringen – am Besten in einem Schwimmkurs.“ Schwimmkurse für Kindern werden unter anderem von den 14 Ortsstellen der Wasserrettung Tirol angeboten. Seitens des Landes wird mit der Tiroler Schwimminitiative zudem das Schulschwimmen gefördert.

„Gleichzeitig sollten auch Erwachsene und geübte Schwimmerinnen und Schwimmer einige grundlegende Verhaltensregeln beachten, um unnötige Gefahren zu vermeiden. Dazu zählen etwa, nicht mit vollem Magen ins Wasser zu gehen oder in unbekannte Gewässer zu springen“, so LRin Mair.

Übung als voller Erfolg

Das Übungsszenario am Reintalersee sah eine ertrinkende Person im Wasser vor. Mit Hilfe eines Rettungsbootes galt es für die insgesamt acht Übungsteilnehmenden zunächst, die verunglückte Person zu finden, anschließend aus dem Wasser zu bergen, ans Ufer zu bringen und Erste Hilfe-Maßnahmen einzuleiten. An der Übung nahmen Mitglieder der Ortsstellen Mittleres Unterinntal (Kramsach) und Reith im Alpbachtal teil. „Die Übung zeigte einmal mehr, dass die Teilnehmenden die Abläufe routiniert umsetzen und gemeinsam dafür sorgen, dass verunglückte Personen bestmöglich versorgt werden. Auch wenn das heutige Szenario nur fiktiv war, demonstriert es, dass unsere Mitglieder für den Ernstfall gerüstet sind“, resümiert Michael Stock, Landesleiter der Wasserrettung Tirol.

Auch LRin Mair zeigt sich von der kompetenten Abwicklung der Übung erfreut: „Regelmäßige Übungen sind die beste Voraussetzung, um im Ernstfall schnell und kompetent helfen zu können. Denn erst, wenn Abläufe regelmäßig erprobt werden, sitzen sie auch unter Stress einwandfrei“, weiß LRin Mair aus eigener Erfahrung und dankt der Wasserrettung für ihren täglichen Einsatz im Dienste der Sicherheit. „Das Land ist den Sicherheitsorganisationen in Tirol ein starker Partner“, verweist LRin Mair auch auf finanzielle Leistungen – unter anderem wurden kürzlich die jährlichen Zuschüsse für die Wasserrettung um 20 Prozent erhöht.


Fact-Box: Erweiterte Baderegeln der Österreichischen Wasserrettung

  • Nie mit trockenem oder verschwitztem Körper ins Wasser springen (Hitze – Kälteschock) – zuerst langsames Abkühlen von Beinen, Armen, Oberkörper!
  • Nie mit vollem Magen ins Wasser gehen (Überlastung des Herzens)!
  • Bei Gewitter (Gefahr eines Blitzschlags), beginnender Dunkelheit (Gefahr der Orientierungslosigkeit) und hohem Wellengang (Soggefahr) aus dem Wasser gehen!
  • Nie in unbekannte Gewässer springen (Gefahr von Pfosten, großen Steinen, Wasserpflanzen)!
  • Nie in überfüllte Becken springen (Verletzungsgefahr anderer Badegäste)!
  • Nie andere ins Wasser tauchen, stoßen oder unterschwimmen (Schockgefahr)!
  • Nie schwimmen oder baden bei Wassertemperaturen unter 16 Grad oder wenn man friert (Unterkühlung)!
  • Nie zu weit hinausschwimmen (an den Rückweg denken)!
  • Verunreinigte Gewässer meiden (Infektionsgefahr)!
  • Schiffs- und Bootsverkehrsstrecken meiden (Gefahr von Schraubensog oder Ruderschlägen)!
  • Sicherheitsabstand von Wasserfällen, Stauanlagen und Stromschnellen einhalten (Soggefahr)!
  • Strudel oder Wasserwirbel bergen Todesgefahr (keine Panik oder Befreiungsversuche, ruhig mitgehen lassen – Gegenzug treibt wieder nach oben)!
  • Bei Krampf in Armen oder Beinen sofort in Rückenschwimmlage (Ruhe bewahren, Krampflösung durch Anziehen der Glieder oder kraftvolle Bewegungen)!
  • In „Eiskalt-Strömung” tief Atem holen und schnell durchschwimmen!