Kein (Sport-)Platz für Gewalt

Forum zur Gewaltprävention im Nachwuchssport

  • Bundesorganisation „100% Sport“, Vera*- Vertrauensstelle gegen Belästigung und Gewalt in Kunst, Kultur und Sport, Kinder- und Jugendanwaltschaft Tirol und Tiroler Wassersportverein – Sektion Telfs stellten Kinderschutzkonzepte vor
  • Eigenes Kinderschutzkonzept entwickeln –Interessierte können sich bei der Kinder- und Jugendanwaltschaft Tirol melden

Eine Rote Karte für die Gewalt: Gestern, Donnerstag, luden die Abteilung Sport des Landes Tirol und die Kinder- und Jugendanwaltschaft Tirol alle Sportdachverbände und Mitglieder von Sportfachverbänden und -vereinen sowie Interessierte zum Forum „Kinder- und Jugendschutz in Sportverbänden und Sportvereinen“ in das Innsbrucker Landhaus ein. Rund 80 Interessierte nahmen an der Veranstaltung teil. Ziel war es, die Anwesenden für das Thema Gewalt im Nachwuchssport zu sensibilisieren und dahingehend zu motivieren auch eigene Kinderschutzkonzepte zu implementieren.

„Gewalt ist in jeder Form abzulehnen – insbesondere hat sie nichts im Nachwuchssport verloren. Mit der Veranstaltung wurde dahingehend einmal mehr ein Ausrufezeichen gesetzt – wir zeigen der Gewalt auch im Sport entschieden die rote Karte“, betonte Sportreferent LHStv Georg Dornauer, der ebenfalls am Forum teilnahm. „Die Veranstaltung bot eine ausgezeichnete Gelegenheit, neue Impulse für den Schutz von Kindern im Sport auszutauschen und gemeinsam daran zu arbeiten, die Gewaltprävention zu stärken. Tirol ist Sportland Nummer eins – umso wichtiger ist es mir, dass unsere Nachwuchssportlerinnen und Nachwuchssportler ein unbeschwertes Training genießen können und wir so Tirol zu einem noch renommierteren Bundesland für Sport machen“, ist Sportlandesrat LHStv Dornauer überzeugt.

Kinderschutzbeauftragte als Vertrauenspersonen und Verhaltenskodex

Beim Forum wurden von der Bundesorganisation „100% Sport“ mit der Vertrauensstelle „Vera*“ und der Kinder- und Jugendanwaltschaft Tirol Beispiele für Kinderschutzkonzepte im Sportbereich und deren Bedeutung und Umsetzungsmöglichkeiten vorgestellt. Die Kinder- und Jugendanwaltschaft betonte, dass Vereine und Verbände mit der Erstellung und stetigen Evaluierung eines Kinderschutzkonzepts präventiv maßgeblich zum Schutz von Kindern und Jugendlichen beitragen können. Aber nicht nur ExpertInnen im Bereich Kinderschutz kamen zu Wort,  auch der Tiroler Wassersportverein – Sektion Telfs, der eine Vorreiterrolle in Sachen Gewaltschutz im Nachwuchssporteinnimmt , berichtete über ein bereits etabliertes Kinderschutzkonzept im Verein und deren Motivation und Erfahrungen bei der Erstellung eines Kinderschutzkonzepts: Zum Konzept gehört unter anderem, dass alle TrainerInnen einen sauberen erweiterten Strafregisterauszug  vorlegen müssen, Kinderschutzbeauftragte als Vertrauenspersonen für Kinder und Jugendliche eingesetzt werden und ein eigener Verhaltenskodex von allen einzuhalten und zu unterzeichnen ist. Zudem wurde ein Handlungsplan entwickelt, welcher bei grenzverletzenden und/oder missbräuchlichen Vorfällen einzuhalten ist.

„Gewalt gegen Kinder und Jugendliche ist verboten – immer und überall. Um Kinder und Jugendliche effektiv vor Gewalt zu schützen, braucht es Aufklärung und Information genauso wie konkrete Konzepte und Handlungsempfehlungen. Zugleich muss Geschlechtergerechtigkeit und Gleichstellung in allen sportlichen Belangen gefördert werden, denn vielfach ist Gewalt geschlechtsbezogen. Für einen sicheren, vielfältigen und gleichberechtigten Sport benötigt es das Zusammenspiel aller Akteurinnen und Akteure. Ich freue mich daher über die rege Teilnahme an der Forumsveranstaltung“, betonte auch Soziallandesrätin Eva Pawlata.

 „Kinder- und Jugendschutz in Sportverbänden und Sportvereinen“ wurde von der Abteilung Sport des Landes Tirol in der Zusammenarbeit mit „100% Sport“, „Vera*“, der Sportpsychologischen Koordinationsstelle Tirol und der Kinder und Jugendanwaltschaft Tirol organisiert.

Kinder- und Jugendanwaltschaft Tirol

Bei Fragen zu den Kinderschutzkonzepten im Nachwuchssport bzw. zur Unterstützung bei deren Umsetzung können sich Interessierte bei der Kinder- und Jugendanwaltschaft Tirol melden. Alle Infos sind unter www.kija-tirol.at abrufbar.