- Klare Vorgaben für Sportgroßveranstaltungen: Nachhaltigkeit muss mitgedacht werden, auch in puncto langfristigem Nutzen für die Bevölkerung
- Datenbank zu Sportveranstaltungen und Sportstätten in Planung
- Sport Event Strategie online unter www.tirol.gv.at/sporteventstrategie
Mehr Daten zur Analyse der Tiroler Sporteventlandschaft, stärkerer Fokus auf Nachhaltigkeit, zielgerichtete Nachnutzungskonzepte von Sportgroßveranstaltungen oder auch eine Systematik zur Messung der Wirksamkeit von Sportevents: Die heute, Montag, präsentierte Sport Event Strategie Tirol liefert einen handlungsleitenden Orientierungsrahmen für den zukünftig wirkungsvollen Einsatz und die nachhaltige Nutzung von Sportveranstaltungen in Tirol – sowohl für den Breiten- als auch Spitzensport, für kleine Events gleichermaßen wie Sportgroßveranstaltungen.
„Diese Strategie ist Grundlage, auf deren Basis das Land Sportveranstaltungen in Tirol künftig kategorisiert, analysiert und fördert. Gleichzeitig soll sie zudem Veranstalterinnen und Veranstaltern als Grundlage für eine nachhaltige Organisation dienen“, betont der für Sport zuständige LHStv Georg Dornauer, dass „Sport Teil von Tirols Identität ist und sich Tirol national und international als Sportland und Gastgeber profiliert hat. Sportveranstaltungen stärken die Vereinslandschaft, fördern die Nachwuchsarbeit, vermitteln Spaß an der Bewegung und wecken Emotionen. Wir werden Sport-Events nachhaltig nutzen, Breiten- und Spitzensportveranstaltungen verantwortungsvoll ausrichten und eine wirkungsvolle, nachhaltige und vielfältige Sportlandschaft in Tirol fördern – stets mit Blick auf einen respektvollen Umgang und den Schutz unseres natürlichen Lebensraumes.“ Gemeinsam mit Josef Margreiter, Vorsitzender der Lebensraum Tirol Gruppe, Reinhard Eberl, Vorstand der Abteilung Sport des Landes und Sabrina Scheiber, Strategie-Projektleiterin, präsentierte LHStv Dornauer heute, Montag, die erstmalige Sport Event Strategie für Tirol. Die gesamte Strategie ist online unter www.tirol.gv.at/sporteventstrategie zu finden.
Sportgroßveranstaltungen optimieren
„Tirols (inter)nationale Sport-Positionierung geht auch mit der touristischen Entwicklung einher – und damit mit tausenden Arbeitsplätzen. Das Angebot an Sportmöglichkeiten prägt Tirols Strahlkraft ebenso wie Großveranstaltungen“, unterstreicht LHStv Dornauer die Bedeutung von Sportgroßveranstaltungen für Tirol. Entsprechend widmet sich die Sport Event Strategie unter anderem der zielgerichteten Unterstützung wirkungsvoller Sportgroßveranstaltungen in Tirol, liefert gleichzeitig jedoch auch neue Voraussetzungen für eine Förderung seitens des Landes.
„Wenn es um Sportgroßveranstaltungen geht, dann wurden diese bisher als einzelne und eigenständige Projekte betrachtet. Man vernachlässigte teils ihre Chance zum Austausch und zur gegenseitigen Stärkung von Breiten- und Spitzensport. Die Sport Event Strategie verleiht dem nun ein Dach, unter welchem Synergien genutzt und der langfristige Nutzen für das Land Tirol und die Bevölkerung optimiert werden“, sagt LHStv Dornauer. So liegen mit der Strategie klarere Vorgaben vor, was bei der Durchführung von Sportgroßveranstaltungen – beispielsweise eine Weltmeisterschaft – zukünftig umzusetzen ist: Der langfristige Nutzen für Stakeholder und die Bevölkerung soll in Nachnutzungskonzepten festgeschrieben werden und auch rund um Budget und Umsetzung gilt es, sich frühzeitig mit Politik, Sportverbänden bzw. VeranstalterInnen und Tourismus abzustimmen. „Das bedeutet, damit Sportgroßveranstaltungen künftig eine Förderung erhalten, müssen sie sich Gedanken über Nachhaltigkeit machen, also etwa darüber, wie die Veranstaltung mit Öffis erreichbar ist, wie Abfall bestmöglich vermieden werden kann oder auch wie neu gebaute Infrastruktur langfristig – etwa auch für den Breitensport – genutzt werden kann“, fasst LHStv Dornauer zusammen.
Nachhaltigkeit im Fokus
„Doch nicht nur bei Großveranstaltungen, auch bei kleineren Events wollen wir Modellregion für nachhaltige Sportveranstaltungen sein“, so LHStv Dornauer weiter. Entsprechend liefert die Sport Event Strategie neben dem verpflichtenden Nachnutzungskonzept für Großveranstaltungen Tipps und Handlungsansätze für die nachhaltige Umsetzung auch bei kleineren Sportveranstaltungen. Um VeranstalterInnen zu mehr Nachhaltigkeit zu motivieren, sind neben finanziellen Anreizen für nachhaltige Events, auch ‚Good practice‘-Auszeichnungen sowie eine Charta für nachhaltige Sportveranstaltungen geplant.
„Nachhaltigkeit ist ein wesentlicher Teil unserer Mission, mit Impulsprojekten die gesunde Zukunftsentwicklung unseres Landes mitzugestalten. Die Sport Event Strategie bildet ein wirksames Instrument, um die sportliche Facette unseres Lebensraums noch gezielter und nachhaltiger zu profilieren“, unterstreicht auch Josef Margreiter, Vorsitzender der Lebensraum Tirol Gruppe.
Leitziele und Handlungsschwerpunkte als Grundlage zur Weiterentwicklung
„Tirol baut auch zukünftig auf ein vielfältiges Sport-Event-Portfolio, mit verschiedensten Veranstaltungen etwa was die Lokalität, Größe oder auch Sportart betrifft, die sich gegenseitig ergänzen und so eine positive Wirkung für die heimischen Unternehmen, die Bevölkerung, aber auch Gäste haben“, so LHStv Dornauer. Eine Übersicht über die unterschiedlichen Sportveranstaltungen soll künftig ein überarbeiteter Sportterminkalender ermöglichen. „Für die Abteilung Sport sind insbesondere die Wirkungsbereiche ‚Sport und Soziales‘ und ‚Entwicklung und Potenziale‘ von Bedeutung: Dies umfasst zum Beispiel den Fokus Jugend und Nachwuchs, den Behindertensport, das Ehrenamt oder auch die Synergien Spitzen- und Breitensport. Hinsichtlich der Sportstätten sind dabei insbesondere die Nachnutzungskonzepte zu bewerten“, so Sport-Abteilungsvorstand Eberl.
Die Strategie selbst wurde von zahlreichen (inter)nationalen ExpertInnen aus Sport, Tourismus sowie weiteren relevanten Stakeholdern und unter Berücksichtigung eines Stimmungsbildes der Tiroler Bevölkerung im Auftrag des Landes Tirol und im Rahmen des Programms „Bewegtes Tirol“ in der Lebensraum Tirol Gruppe erstellt. „Bei der Entwicklung der Strategie haben wir sechs Leitziele und Handlungsschwerpunkte definiert, anhand derer die zielgerichtete Weiterentwicklung der Sporteventlandschaft in Tirol erfolgen soll. Die Strategie wird zudem laufend weiterentwickelt. Dahingehend ist auch der Austausch zwischen Sportveranstalterinnen und -veranstaltern bzw. Sportverbänden, Leistungsträgerinnen und -trägern, landesnahen Einrichtungen, Infrastrukturbetreibern und -betreibern sowie der lokalen Wirtschaft wesentlich: Zwei Mal im Jahr soll es künftig ein Treffen geben, bei dem ein solcher Austausch stattfindet“, erklärt die Projektleiterin Sabrina Scheiber. Die sechs Leitziele und Handlungsschwerpunkte sind:
- Optimierung der digitalen Prozesse zur Etablierung einer qualitätsgeprüften Datengrundlage zu Sportveranstaltungen in Tirol.
- Nutzung bestehender Sportanlagen sowie bedarfsgerechte Weiterentwicklung und Modernisierung nach internationalen Standards.
- Schaffung von Anreizsystemen zur Umsetzung nachhaltiger, klimaschonend organisierter Sportveranstaltungen.
- Förderung des Breitensports durch zukunftsfähige Initiativen und Unterstützung von Sportvereinen in der Veranstaltungsumsetzung.
- Erfolgreiche Akquise wirkungsvoller Sportgroßveranstaltungen für Tirol und Sicherstellung deren zielgerichteter Nachnutzung.
- Vernetzung zwischen SportveranstalterInnen, LeistungsträgerInnen und der Wirtschaft zur Unterstützung von Zusammenarbeit und Wissenstransfer.