Weiterhin kritische Lawinensituation für WintersportlerInnen abseits gesicherter Pisten

Felbertauernstraße in Osttirol wieder frei befahrbar, Sperren auf Ötztal- und Sellraintalstraße.

Die Niederschlagsprognosen der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) sind eingetroffen: In Staulagen im Westen und Norden Tirols werden bis morgen, Donnerstag, knapp zwei Meter Schnee gefallen sein, im übrigen Tirol verbreitet bis zu einem Meter. Deshalb gibt der Lawinenwarndienst Tirol für das Hochgebirge in Nordtirol und am Osttiroler Tauernkamm für morgen, Donnerstag, die Lawinengefahrenstufe Vier (=groß) aus. Im Laufe des Wochenendes sollte sich die Lawinengefahr in Tirol zwar generell leicht entspannen, doch bleibt sie für WintersportlerInnen abseits gesicherter Pisten kritisch. Aktuell aufgrund von Lawinengefahr und Schneeverwehungen gesperrt bleiben die B 186 Ötztal Straße zwischen Zwieselstein und Untergurgl sowie die L 13 Sellraintalstraße zwischen Sellrain und Gries. Die gestern, Dienstag, eingerichtete Sperre der Felbertauernstraße zwischen Matrei-Gruben und Mittersill-Großbruck ist seit heute, Mittwoch, 15 Uhr, wieder aufgehoben.

„Für Wintersportlerinnen und Wintersportler haben wir es unverändert mit einer gefährlichen bis heiklen Lawinensituation zu tun. Im Gelände findet man zahlreiche Gefahrenstellen in Form von kürzlich gebildeten, zum Teil sehr umfangreichen Triebschneeansammlungen. Im Steilgelände lassen sich diese bereits leicht von einer einzelnen Person auslösen“, rät Rudi Mair, Leiter des Lawinenwarndiensts Tirol, vor allem auch unerfahrenen WintersportlerInnen, unbedingt auf den gesicherten Pisten zu bleiben. „Im freien Gelände bedarf es aktuell sehr guten lawinenkundlichen Wissens und entsprechender Zurückhaltung.“

Begleitet wurde der Neuschnee von starkem bis stürmischem Wind und kurzfristig steigenden Temperaturen. Die Schneedecke wurde und wird dadurch zunehmend geschwächt. „Wir rechnen aber morgen, Donnerstag, mit sehr guten Erfolgen bei Lawinen-Sprengungen. Vorsicht walten lassen heißt es dann aus noch nicht entladenen Einzugsgebieten, wo der Wind weiterhin sehr viel Schnee verfrachtet“, so Mair.

Über die weiteren Entwicklungen der Lawinensituation informiert der tägliche Lawinenreport der Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino. Er wird jeweils um 17 Uhr für den darauffolgenden Tag von den ExpertInnen online zur Verfügung gestellt. Unterschiedliches Kartenmaterial bietet auf Basis unterschiedlicher Daten einen umfassenden Überblick über die aktuelle Lawinensituation in Tirol, Südtirol und dem Trentino. Alle Informationen sind unter www.lawinen.report zu finden.