27. September: Welttourismustag

Tourismus als wichtiges Standbein der Tiroler Wirtschaft

  • Tourismus mitunter verantwortlich für geringe Arbeitslosigkeit in Tirol
  • LandestourismusreferentInnen fordern Erleichterungen bei Zuverdienst in der Alterspension
  • Erster tirolweiter Tourismus-Nachhaltigkeitsbericht im August 2023 veröffentlicht
  • Forderung nach weiteren Nachhaltigkeitszertifizierungen

Um die Bedeutung des Tourismus für die internationale Gemeinschaft sowie seine Auswirkungen auf soziale, politische und wirtschaftliche Werte weltweit aufzuzeigen, findet jährlich am 27. September der Welttourismustag statt. Tourismuslandesrat Mario Gerber nimmt den Welttag zum Anlass, um auf die Bedeutung des Tourismus für den Standort Tirol aufmerksam zu machen. Um den Status quo in Sachen Nachhaltigkeit in den Tourismusregionen aufzuzeigen, ist im August 2023 erstmals ein landesweiter Nachhaltigkeitsbericht erschienen. Zudem waren das Thema Nachhaltigkeit sowie der herrschende Arbeits- und Fachkräftemangel auch Gegenstand der LandestourismusreferentInnenkonferenz, die vor kurzem in Gamlitz in der Steiermark stattfand.

Tourismus als wichtiges Rückgrat für Arbeitsmarkt und Wirtschaft

Im August dieses Jahres wies der Tiroler Arbeitsmarkt mit 2,8 Prozent die geringste Arbeitslosenquote in ganz Österreich auf. Mitunter verantwortlich dafür ist der heimische Tourismus, wie LR Gerber betont: „Die starke Sommersaison ist einer der wesentlichen Gründe dafür, dass in Tirol – im Gegensatz zu allen anderen Bundesländern – die Arbeitslosigkeit gesunken ist. Dies zeigt einmal mehr, dass der Tourismus ein wichtiges Rückgrat für den Tiroler Arbeitsmarkt sowie die heimische Wirtschaft ist.“ Dennoch ist auch die Tourismusbranche vom Arbeits- und Fachkräftemangel betroffen. Unter anderem wurde darüber auch bei der LandestourismusreferentInnenkonferenz diskutiert, wie LR Gerber weiter ausführt: „Um Neu-, Wieder- und Quereinsteiger – Frauen als auch Männer – für die Tourismusbranche gewinnen zu können, braucht es strukturelle Maßnahmen wie beispielsweise Erleichterungen von Drittstaatenkontigenten für eine qualifizierte Zuwanderung. Darüber hinaus müssen die vermeintlichen steuer- und abgaberechtlichen Zusatzbelastungen für Pensionistinnen und Pensionisten abgeschafft werden. Die kürzlich initiierten steuerlichen Erleichterungen von Überstunden sind bereits ein Schritt in die richtige Richtung. Dennoch sind sich die Länder einig, dass vonseiten des Bundes jedenfalls weitere Maßnahmen für attraktivere Arbeitsbedingungen gesetzt werden müssen.“

Weiterentwicklung des Tourismus mit Fokus auf Nachhaltigkeit

Tirol soll zur Modellregion für nachhaltige Tourismusentwicklung im Alpenraum werden – dieses Ziel wurde im Tourismusstrategiepapier „Tiroler Weg“ festgeschrieben. „Es ist mir ein Anliegen, Nachhaltigkeit ökonomisch, ökologisch und sozial und somit ganzheitlich zu betrachten und dieses Thema fair und ehrlich miteinander zu diskutieren“, betont LR Gerber. Im Regierungsübereinkommen 2022 bis 2027 hat sich die Tiroler Landesregierung zur weiteren Umsetzung des Tiroler Weges bekannt. „Im Fokus stehen dabei unter anderem die Steigerung der Qualität, Wertschöpfung, Nachhaltigkeit und Arbeitsplatzqualität sowie eine noch stärkere Ausrichtung hin zum Ganzjahrestourismus“, erklärt der Tourismuslandesrat.

Um das Thema Nachhaltigkeit verstärkt im Tiroler Tourismus zu verankern, wurden von den Tourismusverbänden NachhaltigkeitskoordinatorInnen implementiert. Darüber hinaus gibt es nunmehr jährlich einen landesweiten Nachhaltigkeitsbericht, der den Status quo der Nachhaltigkeitsbestrebungen der Tiroler Tourismusverbände offenlegt. Der Bericht erschien erstmals im August 2023. Die 34 Tiroler Tourismusverbände beantworteten dabei 91 Fragen über ein Onlinetool und evaluierten alsdann, inwieweit ihre Nachhaltigkeitsbestrebungen in den vier Bereichen „Management“, „sozioökonomische Nachhaltigkeit“, „kulturelle Nachhaltigkeit“ und „ökologische Nachhaltigkeit“ fortgeschritten sind. Die Ergebnisse zeigen beispielsweise, dass der regionale Handel von 97 Prozent der Tourismusverbände aktiv unterstützt wird sowie dass rund 94 Prozent einen Beitrag zum Schutz, Erhalt und zur Verbesserung von Kulturgütern und Traditionen leisten.

Zertifizierungen machen Nachhaltigkeit nach außen sichtbar

Die Region Seefeld erhielt heuer als erste das Österreichische Umweltzeichen für Tourismusdestinationen, das vom Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK) verliehen wird. „Wir wollen die Umsetzung von nachhaltigen Tourismusprojekten noch stärker nach außen sichtbar machen. Vonseiten des Bundes müssen daher weitere Fördermittel für Nachhaltigkeitszertifizierungen der Tourismusverbände bereitgestellt werden“, bezieht sich LR Gerber auf eine weitere Forderung der LandestourismusreferentInnen bei der kürzlich stattgefundenen Konferenz.

Der Nachhaltigkeitsbericht ist auf der Website des Landes abrufbar.