Zusammenarbeit zwischen der TFBS Landeck und LLA Imst

Lehrplankooperation vernetzt Bildung mit Tourismus, Handel und Landwirtschaft

Angehende TouristikerInnen setzen sich mit der Produktion regionaler Produkte auseinander – künftige LandwirtInnen kreieren mit den Lehrlingen Rezepte aus Tiroler Milch, Käse, Fleisch und regionalen Kräutern: Um die nachhaltige und regionale Produktionskette ganzheitlich besser kennenzulernen, initiierten die Tiroler Fachberufsschule für Tourismus und Handel Landeck (TFBS Landeck) und die Landwirtschaftlichen Lehranstalt Imst (LLA Imst) eine neuartige Lehrplankooperation. Ziel ist es, die regionale Wertschöpfung sowie die Zusammenarbeit von Bildungseinrichtungen, Tourismus, Handel und Landwirtschaft nachhaltig zu stärken.

LH Günther Platter präsentierte heute, Freitag, gemeinsam mit Roland Teissl, Lehrlingskoordinator des Landes, sowie den Direktoren Günther Schwazer (TFBS Landeck) und Josef Gstrein (LLA Imst) das seit Herbst 2017 in der Umsetzung befindliche Schulprojekt und zog erste Bilanz: „Dieses Projekt zeichnet sich durch seine Nachhaltigkeit aus. Die Kooperation fördert nicht nur das zukunftsfähige Konsumverhalten der nächsten Generationen – sie stellt auch einen Mehrwert für die Entwicklung des heimischen Tourismus und der Landwirtschaft dar“, betonte LH Platter, dass die bisherigen Erfahrungen durchwegs positiv seien.

Produktlehre und Exkursionen

Unter dem Motto „genialREGIONAL“ soll mit dieser Idee eine Möglichkeit aufgezeigt werden, „wie wir die Saisonalität und Regionalität der Tiroler Landwirtschaft bzw. des Tourismus verstärkt in den Unterricht einbauen können. Anderseits sollen dadurch Synergien und Netzwerke zwischen den ausgebildeten Landwirtschafts- und Tourismuslehrlingen entstehen, von welchen die gesamte zukünftige Regionsentwicklung profitiert“, erklärte Direktor Schwazer, dass die Modellregion Landeck Wegweiser für eine gelungene Zusammenarbeit von Landwirtschaft und Tourismus ist. „Die duale Ausbildung ist das Fundament für eine qualitativ hochwertige Fachkräfteausbildung“, so Direktor Schwazer.

So wurden Unterrichtsfächer um die Einbindung regionaler Produkte und Spezialitäten erweitert, mit mehreren Exkursionen bei der jeweils anderen Schule wird der Erfahrungsaustausch gefördert. „Auch der direkte Kontakt zwischen den Lehrpersonen und regionalen Bauernschaften ist wesentlich. Im Zuge des kompetenzorientierten Unterrichts überarbeiten wir die neuen Lehrstoffthemen. Die im Lehrplan verankerten Projekttage werden mit wechselnden saisonalen Themen abgestimmt“, sagte Direktor Gstrein.

Ausblick: Kooperationen vertiefen

Für den Lehrlingskoordinator Roland Teissl ist es wichtig, bestehende Kooperation noch weiter zu vertiefen sowie neue Kooperationen einzugehen: „Nicht nur die Kooperationen zwischen touristischen und landwirtschaftlichen Schulen sind im Lehrplan zu verankern. Auch die Zusammenarbeit mit heimischen und branchenverwandten Betrieben wie Dorfsennereien oder Bäckereien. Die Kooperationen bilden die Basis dieses Lehrkonzepts und bieten den Vorteil, dass die Lehrlinge auch in ruhigeren Zeiten, beispielsweise der Zwischensaison, die Zeit sinnvoll nützen können und Neues lernen.“

Stärkung Tourismus und Landwirtschaft

Dass durch die aktive Zusammenarbeit der Tourismus als auch die heimischen Betriebe gestärkt werden, davon ist LH Platter überzeugt: „Tirol zeichnet sich durch qualitativ hochwertigen Produkte aus – das schätzen sowohl die Bevölkerung als auch unsere Gäste. Darauf müssen wir bauen“, sieht LH Platter in der Kooperation eine Win-Win-Situation: „Während Fachkräfte bestmöglich ausgebildet werden, wird das Bewusstsein für Regionalität gestärkt. Das wirkt sich langfristig sicherlich positiv auf den gesamten Wirtschaftskreislauf in der Region aus.“