Enge Zusammenarbeit von Naturparken und Almen in Sachen Naturschutz

„Naturschutzplan auf der Alm“ im Naturpark Karwendel und Kaunergrat wird bis 2025 fortgesetzt

  • 188.000 Euro Förderung vonseiten des Landes für Projekte auf 25 Almen
  • Projekt hat sich als wirksames Instrument etabliert

Die Elsalm im Zillertal oder die Thaurer Alm im Karwendel sind nur zwei Beispiele für die erfolgreiche Umsetzung des „Naturschutzplans auf der Alm“. Dieses Projekt wurde 2008 erstmals ins Leben gerufen, um die Naturschutzziele in den fünf Tiroler Naturparken zu erreichen und die Zusammenarbeit von AlmbewirtschafterInnen und Naturparken zu stärken. Auch für den Zeitraum 2023 bis 2025 wurden nun wieder Fördermittel des Landes bewilligt. Mit 188.000 Euro werden die Naturparke Karwendel und Kaunergrat bei der Umsetzung der Naturschutzinitiativen auf insgesamt 25 Almen unterstützt. Im Hochgebirgsnaturpark Zillertaler Alpen laufen derzeit noch die Planungen für die weitere Umsetzung.

„Die Almen sind wesentliche Flächen in unseren Naturparken und es wurde intensiv an Lösungen gearbeitet, wie Naturschutz und Almwirtschaft miteinander funktionieren können“, erklärt Naturschutzlandesrat René Zumtobel. „Bereits seit 25 Jahren wird dieses Miteinander kontinuierlich ausgebaut und damit die Almflächen – die eine große Bedeutung für die heimische Flora und Fauna haben – erhalten und im Sinne des Naturschutzes gepflegt. Ein nachhaltiger Wandel ist nur durch die Kooperation vieler engagierter Partnerinnen und Partner machbar - diese Projekte sind erfolgreiche Beispiel dafür.“ Die ausgearbeiteten Maßnahmen werden in einem Plan festgelegt und anschließend jeweils innerhalb von drei Jahren von den AlmbewirtschafterInnen in Zusammenarbeit mit den Naturparken und Freiwilligen-Teams umgesetzt. 

Anton Heufelder, Geschäftsführer des Naturpark Karwendel erklärt: „Gemeinsam mit den Almbäuerinnen und Almbauern haben wir ein umfangreiches Konzept erarbeitet durch das beispielsweise artenreiche Magerwiesen, die langsam verbuschen, geschwendet und freigeschnitten werden. So wird verhindert, dass die Wiesen durch Büsche und Bäume zuwachsen und der Artenreichtum verloren geht. Aber auch die kulturgerechte Wiederherstellung von Trockensteinmauern und Lesesteinhäufen ist Teil des Naturschutzplans. Denn diese dienen vielen Arten, wie etwa wärmeliebenden Reptilien und Pflanzen, als Lebensraum.“

Ernst Partl, Geschäftsführer des Naturpark Kaunergrat schlägt in dieselbe Kerbe: „Auf den elf Almen im Landschaftsschutzgebiet Kaunergrat werden auf 28 Hektar verbuschte Almflächen gepflegt und dadurch wichtige Lebensräume für naturschutzfachlich prioritäre Tierarten erhalten bzw. aufgewertet. Über den zeitweisen Nutzungsverzicht von Hoch- und Übergangsmooren wird auch der Zustand bislang vom Weidebetrieb negativ beeinflusster Feuchtbiotope verbessert. Ich bin froh, dass alle Almen im Landschaftsschutzgebiet Kaunergrat an diesem freiwilligen Almprojekt vertreten sind.“

Für die AlmbewirtschafterInnen stellen die umzusetzenden Maßnahmen im Rahmen des Naturschutzplans zum Teil auch einen Mehraufwand dar, weshalb sie von den NaturparkmitarbeiterInnen einerseits und fallweise auch von freiwilligen HelferInnen unterstützt werden. „Mein Dank gilt allen, die sich hier für den Naturschutz einsetzen und Jahr für Jahr kräftig mitanpacken, um so die wertvollen Almflächen zu erhalten und gleichzeitig die Natur zu schützen“, so LR Zumtobel.

14 Almen im Naturpark Karwendel sind Teil des „Naturschutzplans auf der Alm“:

  • Achselkopfalm
  • Anger-Hochalm
  • Arzler Alm
  • Falkenmoosalm
  • Hölzelstalalm
  • Kastenalm
  • Ladiz Alm
  • Laliders Alm
  • Martinsbergalm
  • Möslalm
  • Plumsjochalm
  • Thaurer Alm
  • Walder Alm
  • Weissenbachalm

Elf Almen im Naturpark Kaunergrat sind Teil des „Naturschutzplans auf der Alm“:

  • Arzler Alpe
  • Birg Alpe
  • Falkauns Alpe
  • Gallruth Alpe
  • Kieleberg Alpe
  • Mauchele Alpe
  • Neuberg-Tiefental Alpe
  • Söllberg Alpe
  • Straßberg Alpe
  • Taschach Alpe
  • Verpeil Alpe