Vielfältige Naturschutzförderungen in Tirol

Vom Lechtal über den Kaunergrat bis nach Innsbruck: Förderung von vier Naturschutzprojekten in Höhe von 20.000 Euro

  • Wiederherstellung eines 12.000 Quadratmeter großen Teiches im Kaunertal
  • Teichpflege in Mühlau bei Innsbruck bereits abgeschlossen
  • Besondere Schutzmaßnahmen für die Kreuzkröte im Lechtal und Unterstützung für die Grüne Schule im Botanischen Garten in Innsbruck

 

Jedes Jahr fördert das Land Tirol zahlreiche Umwelt- und Naturschutzprojekte im ganzen Land, darunter auch viele Kleinprojekte. Alleine 2022 wurden über vier Millionen Euro an unterschiedliche FörderwerberInnen ausbezahlt. Und auch im heurigen Jahr sind bereits zahlreiche Förderanträge eingegangen, darunter sowohl Altbewährtes wie die Pflege des „Mühlauer Fuchslochs“ – einer kleinen Naturoase bei Innsbruck –  als auch Neues wie die Wiederherstellung des Harbe Weihers im Kaunertal. „In Tirol passiert sehr viel in Sachen Naturschutz. Neben den großen und weithin bekannten Projekten gibt es auch zahlreiche kleinere Naturschutzinitiativen, die genauso wesentlich sind und zum Erhalt unseres Naturraumes beitragen“, freut sich Landesrat René Zumtobel über die aktuellen Förderzusagen in Höhe von insgesamt rund 20.000 Euro für vier Projekte.

Harbe Weiher wird wieder zum Leben erweckt

Unterhalb der Aifnerspitze im Kaunertal liegen die Harbe Wiesen und der Harbe Weiher. Auf den Harbe Wiesen findet man artenreiche Bergwiesen, Moore, Trockenbiotope und Wald, die den Harbe Weiher umgeben. Dabei handelt es sich um ein stehendes Gewässer, das jedoch durch die Sedimentführung des zubringenden Harbebachs und infolge einer Mure im Jahr 2022 mittlerweile beinahe vollkommen verschwunden ist. Um den Weiher wieder „zum Leben zu erwecken“ wird unter Federführung der Gemeinde Fließ nun eine 12.000 Quadratmeter große Wasserfläche wiederhergestellt. Dafür erhält sie 5.000 Euro aus den Naturschutzmitteln des Landes. 70 Prozent der geschätzten Projektkosten in Höhe von 50.000 Euro werden aus dem Interreg-Kleinprojektefonds finanziert.

Teiche im Mühlauer Fuchsloch bei Innsbruck werden gepflegt

Platz für mehr Wasser wird auch im Mühlauer Fuchsloch gemacht. Bereits seit vielen Jahren kümmern sich die Naturschutzjugend, der Naturschutzbund Tirol und der Verein Natopia um die Pflege und Instandhaltung der 18 Teiche und Wiesen in der Naturoase nahe Innsbruck. Das Fuchsloch ist Lebensraum für zahlreiche Amphibien- und Insektenarten, Vögel und Reptilien. Damit das Biotop ökologisch intakt bleibt, müssen einerseits die Feuchtwiesen regelmäßig gemäht werden und andererseits immer wieder Baggerarbeiten durchgeführt werden. Damit wird gewährleistet, dass die Teiche nicht verschwinden. Auch 2023 erhielt der Verein Natopia dafür rund. 2.000 Euro Unterstützung vonseiten des Landes. Die Arbeiten für das heurige Jahr konnten bereits mit Ende März abgeschlossen werden. 

Kaulquappen der Kreuzkröte werden in Breitenwang mit Wasser versorgt

Im Lechtal findet die Kreuzkröte einen ihrer letzten Lebensräume in den Alpen und in ganz Österreich. Der Schwerpunkt der Population findet sich im Naturpark Tiroler Lech, wo diese Krötenart besonders gefördert wird. Aber auch außerhalb davon kann man, wenn auch recht selten, Individuen dieser Amphibienart antreffen. Um sich zu vermehren, nutzt die Kröte flache und temporäre Gewässer – neben entsprechenden Flusslandschaften entlang des Lech auch Pfützen oder mit Wasser gefüllte Wagenspuren. Sogar auf dem Firmengelände eines Kieswerks in Breitenwang finden sich immer wieder Kröten ein, um zu laichen. Die Laichplätze werden bei Bedarf mit Wasser versorgt – dafür werden vom Land Tirol jährlich circa 4.500 Euro bereitgestellt.

Grüne Schule im Botanischen Garten widmet sich der Artenvielfalt

Um die Artenvielfalt geht es auch beim Projekt „Grüne Schule“. Im Rahmen von Klassenausflügen, Workshops und Vorträgen sowie Führungen wird im Botanischen Garten in Innsbruck Wissen rund um die Pflanzenwelt, ihre Zusammenhänge in der Natur und die Bedeutung für den Lebensraum in Tirol vermittelt. Das Schwerpunktthema für 2023 ist die Verbesserung über das Wissen zur Artenvielfalt. Das Land Tirol unterstützt die „Grüne Schule“ heuer wieder mit 8.000 Euro.

„Ob seltene Tierarten, Pflanzen oder Landschaftsteile – in Tirol engagieren sich viele Menschen für den Naturschutz – oftmals auch im Kleinen und in Form von nicht öffentlich wahrgenommenen Maßnahmen. Ich möchte mich bei allen Personen bedanken, die sich mit Engagement für den Schutz und Erhalt unserer einzigartigen Tier- und Pflanzenwelt einsetzen“, so Landesrat Zumtobel.