L 25 Defereggentalstraße: Ziel ist temporäre Öffnung ab Dienstagfrüh

Abfahr- und Zufahr-Möglichkeit für ArbeitspendlerInnen und Zuliefertransporte.

Nach einem heutigen Lokalaugenschein mit FachexpertInnen der BH Lienz, des Baubezirksamtes Lienz, der Landesgeologie, weiteren ExpertInnen und den betroffenen Bürgermeistern haben sich alle Beteiligten auf ein gemeinsames Ziel verständigt:

Wenn es die Sicherheit zulässt, soll ab übermorgen Dienstag die L 25 Defereggentalstraße nach dem Felssturz zwischen dem Mellitztunnel und der Mellitzgalerie im Gemeindegebiet von St. Veit temporär zwischen 6 und 8 Uhr sowie 18 und 20 Uhr unter Einhaltung strenger Sicherheitsstandards wieder befahrbar sein. Beobachtungsposten sollen die einspurige Passierbarkeit des betroffenen Straßenabschnittes regeln. Ob dieses Ziel der temporären Öffnung ab Dienstagfrüh eingehalten werden kann, wird sich im Laufe des morgigen Tages weisen.

Bereits morgen Früh wird mit der Versorgung des Defereggentals über die von der BH Lienz eingerichtete Luftbrücke begonnen. Lebensmittel und Bereiche der Grundversorgung werden mit dem Hubschrauber in die derzeit von der Außenwelt abgeschnittenen Orte St. Veit und St. Jakob in Defereggen gebracht. „Das Land Tirol unternimmt alles Menschenmögliche, um der Bevölkerung von St. Veit und St. Jakob im Defereggental so schnell wie möglich wieder eine sichere Verkehrsverbindung auf der Straße bereitstellen zu können“, betont LHStv Josef Geisler. „Deshalb haben unsere ExpertInnen heute Sonntag vor Ort einen Erkundungsflug mit dem Landeshubschrauber absolviert. Aus den aktuellen Erkenntnissen zur Situation an der Felsabbruchstelle oberhalb des Flusses Schwarzach werden wir schnellstmöglich alle Maßnahmen für eine Verbesserung der Sicherheit ableiten.“

Die beiden betroffenen Bürgermeister von St. Veit und St. Jakob, Vitus Monitzer und Ingo Hafele, haben sich in den letzten Tagen mehrfach mit den Verantwortlichen des Landes abgestimmt, um schnellstmöglich eine Lösung für die Bevölkerung ihrer Gemeinden zu erzielen. „Wir bedanken uns bei allen Beteiligten, dass es möglich war, auf unser Ersuchen hin heute Sonntag einen Lokalaugenschein vor Ort vornehmen zu können. Bei allen Beteiligten war der Wille zu einer möglichst schnellen und konstruktiven Lösung zu erkennen“, so die Bürgermeister unisono.

Die Abräumarbeiten an der Abbruchstelle sind inzwischen abgeschlossen. Eine weitere Räumung ist nach Einschätzung der Landesgeologie derzeit nicht möglich. „Deshalb räumen wir mit einem Bagger das abgestürzte Fels- und Schottermaterial aus der Schwarzach, die an der betroffenen Stelle derzeit ein um rund fünf Meter höheres Flussbett aufweist. Dieses gilt es, wieder auf das ursprüngliche Flussbett-Niveau hinzubringen“, bestätigte Harald Haider, Leiter des Baubezirksamts Lienz, Sonntagmittag nach einem Lokalaugenschein. „Zudem wird die Abbruchstelle mit einem Laserscanner regelmäßig vermessen.“

Die Bezirkshauptfrau von Lienz, Olga Reisner, gibt darüber hinaus einen vorsichtigen Ausblick: „Wir tun alles in unserer Macht Stehende, schnellstmöglich vor Ort einen Sicherheitszaun anzubringen. Je nachdem, ob und wie schnell dies unter Einhaltung aller Sicherheitsstandards gelingt, könnte die Defereggentalstraße im betroffenen Abschnitt bei gutem Vorankommen der Arbeiten in etwa zwei Wochen wieder einspurig mit Ampelregelung geöffnet werden. Ich möchte mich an dieser Stelle bei den KollegInnen der Landesgeologie für ihre fachliche Einschätzung bedanken. Und allen voran danke ich auch der betroffenen Bevölkerung für die aufgebrachte Geduld und das Verständnis.“

Der bereits seit einigen Tagen ertüchtigte Notweg zwischen St. Veit und Hopfgarten, der in erster Linie Blaulichtorganisationen zur Verfügung stehen soll, wurde mittlerweile fertiggestellt. Der von der Agrar Lienz gebaute Notweg kann voraussichtlich ab morgen Nachmittag für Einsatzfahrten zur Verfügung stehen. Eine zweispurige Öffnung der Defereggentalstraße und somit eine uneingeschränkte Verkehrsführung wird erst in einigen Wochen realisierbar sein.