Land Tirol nimmt Baustellenbetrieb kontrolliert wieder auf

Individuelle Konzepte für jedes Bauprojekt, ArbeitnehmerInnenschutz gewährleistet

Nachdem das Land Tirol alle Baustellen im Landesstraßennetz und auch im Wasserbau aufgrund der Corona-Pandemie Mitte März geschlossen hatte, erfolgt nun eine kontrollierte Wiederaufnahme all jener Baustellen, an denen die Arbeiten unter Einhaltung der Schutzvorkehrungen erfolgen können.

"Wir reihen uns damit in das stufenweise Hochfahren der Wirtschaft ein. Gemeinsam mit den Baufirmen wurden Baulos für Baulos individuellen Bewertungen vorgenommen und Konzepte erarbeitet. Das Auftragsvolumen im Straßen- und im Wasserbau beträgt 56 Millionen Euro und trägt wesentlich zur Beschäftigung in der Baubranche bei“, präzisiert LHStv Josef Geisler und ergänzt: „Der angepeilte Fahrplan wird aber nur dann halten, wenn wir weiterhin alles tun, um die Ausbreitung des Virus einzudämmen.“ Als verbindliche Richtschnur dabei dient die „Handlungsanleitung der Sozialpartner im Umgang mit Baustellen aufgrund von COVID 19“. Die Einhaltung der darin festgeschriebenen Schutzmaßnahmen für die auf den Baustellen tätigen Personen ist vom Land mit den Auftragnehmern vertraglich fixiert und wird sowohl von der Bauaufsicht wie auch vom Arbeitsinspektorat kontrolliert.

Startschuss für Schlossgalerie

Im Bereich der Straßen vergibt das Land Tirol Bauaufträge mit einem Gesamtvolumen von 40 Millionen Euro pro Jahr. „Wir sind zuversichtlich, dass wir dieses Auftragsvolumen trotz der Bauunterbrechungen halten können“, erklärt Christian Molzer, Vorstand der Abteilung Verkehr und Straße. Fortgeführt werden die Arbeiten etwa an der L 38 Ellbögener Straße oder auch an der Mühlauer Brücke in Innsbruck. Und auch der Startschuss für die Schlossgalerie an der L 76 Landecker Straße soll sofort nach Vorliegen der notwendigen Bescheide erfolgen. „Wir starten mit dem Felsabtrag. Dieser ist unter Einhaltung der Sicherheitsmaßnahmen gut zu bewerkstelligen“, führt Molzer aus. Die Spreng- und Abräumarbeiten sind mit einer zehnwöchigen Totalsperre der L 76 in diesem Streckenabschnitt verbunden.

Asphaltierungsarbeiten beginnen im Mai

Nach Ostern erfolgt die Auftragsvergabe für die rund 70 Belagsbaulose. Damit können nach Abhaltung der notwendigen Verkehrsverhandlungen auch die Asphaltierungsarbeiten Anfang/Mitte Mai beginnen. Mit Anpassung des Sicherheits- und Gesundheitsschutzplans starten auch die Instandsetzungsarbeiten an den Brücken und Mauern wieder. Unter Berücksichtigung der erforderlichen Schutzmaßnahmen werden auch die gestoppten Ausschreibungen für die Straßenbauprojekte wiederaufgenommen. Hier wird es rund zwei Monate dauern, bis die Aufträge vergeben sind und die Bauarbeiten starten können.

16 Millionen Euro für Wasserbau

„Im Wasserbau können aufgrund der Art der Bautätigkeit und der geringen Anzahl von Arbeitern auf der Baustelle die Schutzmaßnahmen grundsätzlich sehr gut eingehalten werden“, sieht Markus Federspiel, Vorstand der Abteilung Wasserwirtschaft, keinen großen Mehraufwand. 17 Wasserbaustellen werden nach Ostern unter Einhaltung der erforderlichen Schutz- und Sicherheitsmaßnahmen wiederaufgenommen. Weitere Baustellen folgen Ende April/Anfang Mai sowie planmäßig in der Niedrigwasserperiode 2020/2021. In Summe umfasst das heurige Jahresbauprogramm im Wasserbau 45 Bauprojekte mit einem Auftragsvolumen von 16 Euro.