Landesstraßendienst: Der Winter kann kommen

Noch bessere Winterdienstbetreuung für Reschen, Fernpass und Seefelder Straße

Der Winter kann kommen. Das Land Tirol ist gerüstet, die Salzlager sind voll und die Mitarbeiter des Landesstraßendienstes einsatzbereit. 175 Räum- und Streufahrzeuge stehen zur Betreuung des 2.236 Kilometer langen Landesstraßennetzes zur Verfügung. Etwa 15 Millionen Euro gibt das Land Tirol jährlich für den Winterdienst aus.

„Die Sicherheit der VerkehrsteilnehmerInnen und die Erreichbarkeit aller Landesteile auch im Winter haben höchste Priorität. Um die Winterdienstbetreuung an neuralgischen Straßenabschnitten weiter zu verbessern, haben wir neuerlich in die Infrastruktur investiert“, berichtet LHStv Josef Geisler anlässlich der zu erwartenden winterlichen Fahrverhältnisse. Beim neuen Stützpunkt der Straßenmeisterei Ried i. O. in Nauders wurde ein Streugutsilo mit einem Fassungsvermögen von 150 Kubikmeter Auftausalz in Betrieb genommen. „Damit können wir die Winterdienstbetreuung im Bereich Pfunds/Nauders auch im Falle einer Sperre der Reschenstraße gewährleisten“, begründet Bernd Stigger, Leiter des Landesstraßendienstes, die Investition.

Zwei neue Soleanlagen

Wie bereits im vergangenen Jahr setzt der Landesstraßendienst auch heuer vermehrt auf den Einsatz von Feuchtsalz und Sole. Das Auftaumittel wirkt sofort und der Salzbedarf ist wesentlich geringer. Das ist sparsam und umweltfreundlich. Mit Winterbeginn gehen zwei neue Soleanlagen in Reith bei Seefeld sowie in der Straßenmeisterei Reutte in Betrieb. Vor allem auf der B 179 Fernpassstraße vom Fernpass bis zur Staatsgrenze nach Füssen und auf der B 177 Seefelder Straße vom Zirlerberg bis nach Scharnitz kann damit eine optimale Winterdienstbetreuung sichergestellt werden.

Abbiegeassistenten im Wintereinsatz

Derzeit sind drei Lkw der Landesstraßenverwaltung im Rahmen eines Pilotversuchs mit neuartigen Abbiegeassistenten ausgestattet. „Die ersten Erfahrungen sind positiv. Wir hoffen, dass sich die Abbiegeassistenten auch im Wintereinsatz bewähren“, so Geisler. Alle neu anzuschaffenden Lkw des Straßendienstes werden jedenfalls mit dieser Technologie ausgerüstet.

Winter 2018/2019 in Summe durchschnittlich

Viele haben den letztjährigen Winter als „Rekordwinter“ in Erinnerung. Für den Landesstraßendienst war er – über die gesamte Wintersaison 2018/2019 gesehen – bezüglich Arbeitsstunden und Salzeinsatz aber durchschnittlich. „Der durchschnittliche Wintersalz-Verbrauch liegt in Tirol bei rund 30.000 Tonnen. Im vergangenen Winter wurden 31.200 Tonnen Salz auf die Tiroler Straßen aufgebracht“, rechnet Stigger vor. Ein Spitzenwert wurde 2004/2005 mit 40.000 Tonnen erreicht.

150.000 Arbeitsstunden leisten die MitarbeiterInnen des Landesstraßendienstes durchschnittlich pro Winter. In der letztjährigen Saison waren es 143.700 Stunden, von denen rund 46.000 Stunden allein im Jänner absolviert wurden. „Der Jänner 2019 hat die MitarbeiterInnen in den Straßenmeistereien massiv gefordert“, bedankt sich LHStv Josef Geisler nochmals für die herausragenden Leistungen im vergangenen Jahr. Dabei habe sich einmal mehr gezeigt, dass man in Tirol mit herausfordernden Situationen umgehen könne.

Zahlen und Fakten

  • Betreutes Straßennetz: 2.236 km (4.788 Fahrstreifenkilometer)
  • Landesstraßen von 470 bis über 2.000 m Seehöhe
  • Durchschnittliche Räumungskosten: 15 Millionen Euro jährlich
  • Personal: 385 MitarbeiterInnen in 14 Straßenmeistereien mit 85 landeseigenen Räum- und Streufahrzeugen, dazu kommen rund 50 extern beauftrage Frächter mit ihren MitarbeiterInnen und 90 Winterdienstfahrzeugen
  • Durchschnittlich geleistete Winter-Arbeitsstunden: 150.000
  • Salzlagerung: 83 über das ganze Land verteilte Silos und Lagerhallen