Schwerverkehrskontrollen werden 2023 erweitert

Erstmals 150 Einsatztage für den Prüfzug in Tirol

  • Gemeinsame Lkw-Kontrollen von Polizei, Asfinag und Land Tirol
  • Knapp 12.000 Anzeigen wegen technischer Mängel im Jahr 2022

Mittwoch, 10.30 Uhr, Lokalaugenschein an der Lkw-Kontrollstelle Radfeld: Rund 4.000 Lkw werden jährlich durch den mobilen Prüfzug der Asfinag sowie von technischen PrüferInnen des Landes Tirol in Zusammenarbeit mit der Polizei einer technischen Unterwegskontrolle unterzogen. Darüber hinaus finden durch besonders geschulte Organe der Polizei selbstständig täglich technische Kontrollen auf Tirols Straßen statt. Das Gesamtergebnis des vergangenen Kontrolljahres: Knapp 12.000 Anzeigen wurden insgesamt wegen technischer Mängel erstattet. Die Einsatztage des Prüfzuges werden daher heuer erhöht – von 144 im Vorjahr auf 150 im Jahr 2023. Um sich selbst ein aktuelles Bild der Lkw-Kontrollen zu machen, lud Verkehrslandesrat René Zumtobel gemeinsam mit Oberst Günther Salzmann, Leiter der Landesverkehrsabteilung der Polizei Tirol, und Bernhard Knapp, Vorstand der Abteilung Verkehrsrecht des Landes, zum Lokalaugenschein.

Sicherheit hat höchste Priorität

„Auch wenn viele Lkw-Lenkerinnen und -Lenker die Ruhezeiten einhalten und auch die Lkw technisch in Ordnung sind, gibt es leider immer auch mangelhafte Lkw. Jeder Lkw, bei dem die Vorgaben nicht erfüllt werden, kann ein enormes Sicherheitsrisiko für andere Verkehrsteilnehmende sein und ist daher einer zu viel. Deshalb verdichten wir das Kontrollnetz stetig weiter und halten damit den Kontrolldruck hoch“, sagt LR Zumtobel auch im Hinblick auf die nach wie vor steigenden Verkehrszahlen – im Vorjahr wurden allein am Brenner fast 2,5 Millionen Lkw gezählt.

Von der Verkehrspolizei auf den mobilen Prüfzug

Am Beginn der Schwerverkehrskontrollen steht die Polizei: Sind die Papiere in Ordnung? Wurden Lenk- und Ruhezeiten eingehalten? Ist der Fahrer oder die Fahrerin nüchtern? Wie ist die Ladung gesichert? Danach kommt der mobile Prüfzug der Asfinag bzw. die technischen PrüferInnen des Landes zum Einsatz.

TechnikerInnen von Land Tirol und Asfinag prüfen die Fahrzeuge auf „Herz und Nieren“: Gewicht, Bremsen, Achsen, Abgaswerte und vieles mehr. „Als Polizei führen wir jeden Tag Schwerverkehrskontrollen durch. Die Zahlen der Vorjahre zeigen deutlich, wie wichtig ein engmaschiges Kontrollnetz ist“, erklärt Oberst Salzmann. Bei den technischen Unterwegskontrollen mit dem Prüfzug und technischen PrüferInnen des Landes im Jahr 2022, die auf Kontrollplätzen am niederrangigen Straßennetz, auf Autobahnparkplätzen sowie an den fest installierten Kontrollstellen Kundl, Radfeld, Brenner Nauders, Leisach und Musau durchgeführt wurden, wurden bei mehr als 1.300 Lkw schwere Mängel festgestellt, bei 371 davon bestand sogar Gefahr im Verzug mit Kennzeichenabnahme und Untersagung der Weiterfahrt als Konsequenz.

150 Tage im Jahr im Einsatz

Auch heuer wird die Anzahl der Prüftage vonseiten des Landes wieder erhöht: „Wir haben bereits seit 2015 ein fixes Kontingent von 112 Tagen bei der Asfinag, welches in den letzten Jahren stetig erhöht wurde. Heuer stehen erstmals 150 Prüftage auf dem Plan“, sagt Bernhard Knapp. Für die 38 zusätzlich zum Fixkontingent angeforderten Prüftage stellt das Land Tirol mehr als 54.000 Euro bereit. Kontrolliert wird sowohl entlang der Autobahn als auch an den wichtigsten Nebentransitrouten an Bundes- und Landesstraßen zu gleichen Teilen.

Dichtestes Lkw-Kontrollnetz in Österreich

„Neben den von Tirol getroffenen Notmaßnahmen zur Reduktion des Transitverkehrs sind auch die Kontrollen ein wichtiges Werkzeug für uns. Jeder Lenker und jede Lenkerin sowie jedes Transportunternehmen soll wissen, dass nicht verkehrstüchtige Fahrzeuge in Tirol mit Konsequenzen rechnen müssen. Wir haben das dichteste Kontrollnetz in ganz Österreich“, fügt LR Zumtobel hinzu.