Machbarkeitsstudie zu Slot-System in Bozen präsentiert

Tiroler Landesregierung begrüßt Ergebnisse der Südtiroler Slot-Studie

 

  • Buchungssystem für LKW entlang des Brennerkorridors technisch und rechtlich umsetzbar
  • Tiroler Transitmaßnahmen bleiben weiterhin aufrecht

Eine „buchbare Autobahn für den Schwerverkehr“ – das ist das Grundprinzip eines „Slot Systems“ entlang des Brennerkorridors. Die dazugehörige Machbarkeitsstudie wurde heute, Donnerstag, in Bozen (Südtirol) präsentiert. Vonseiten der Tiroler Landesregierung werden die Studienergebnisse begrüßt: „Tirol hat mit der Blockabfertigung den Grundstein für ein intelligentes Verkehrsleitsystem gelegt. Anfänglich ist das Dosiersystem von allen Seiten stark angefeindet und kritisiert worden. Jetzt sind wir aber soweit, um mit unseren Nachbarn über dessen Weiterentwicklung zu sprechen. Der Vorschlag aus Südtirol, eine digitalisierte Verkehrssteuerung für den gesamten Brenner-Korridor umzusetzen, ist sehr zu begrüßen. Wir werden uns konstruktiv einbringen und die vorliegende Studie mit unseren Expertinnen und Experten genau prüfen. Der Vorschlag eines weiterentwickelten Dosiersystems ist ein konkreter Vorstoß gegenüber unseren europäischen Partnern, der Europäischen Kommission, aber vor allem auch gegenüber den Nationalstaaten. Denn die Regionen erwarten sich zurecht Unterstützung aus den Hauptstädten“, sagt LH Anton Mattle.

Verkehrslandesrat René Zumtobel erklärt: „Ich freue mich, dass die technische und rechtliche Machbarkeit nun tatsächlich bestätigt wurde. Mit einem solchen Slot-System ist es möglich, mehr Planbarkeit auf der Straße zu schaffen – ähnlich wie es auf der Schiene bereits der Fall ist. Eine zwischen drei Nachbarstaaten abgestimmte, grenzüberschreitende LKW-Dosierung hätte die große Chance, mit Unterstützung der EU, zu einem europäischen Leuchtturmprojekt zu werden. Mit der vorliegenden Studie sind wir einen wesentlichen Schritt vorangekommen, um künftig die Bevölkerung entlang des gesamten Brennerkorridors zu entlasten. Was wir jetzt brauchen, ist ein koordiniertes Vorgehen und die Unterstützung der Nationalstaaten, um die ich eindringlich ersuche.“

Die Machbarkeitsstudie werde jetzt vonseiten der Tiroler ExpertInnen geprüft. Gleichzeitig betonen Tirols Landeshauptmann und der Verkehrslandesrat jedoch: „Klar ist, dass die Tiroler Transitmaßnahmen bestehen bleiben und die Fahrverbote nicht aufgeweicht werden. In Anbetracht der Transitbelastung für Mensch, Natur und Infrastruktur braucht es grenzüberschreitend wirksame Verlagerungs- und Entlastungsmaßnahmen sowie eine Neuausrichtung der europäischen Verkehrspolitik. Ein Slotsystem am gesamten Brennerkorridor könnte dies liefern.“

Tirol wird sich weiterhin dafür einsetzen, den LKW-Transit einzuschränken sowie das Angebot auf der Schiene zu verbessern und dabei intensiv mit den Nachbarregionen, innerhalb der Euregio und auch mit dem Bund zusammenarbeiten, damit der Schwerverkehr im Alpenraum künftig fair auf die verschiedenen Alpenübergänge verteilt und auf die Schiene verlagert wird – denn neben einem intelligenten Verkehrsleitsystem auf der Straße ist auch der Ausbau des Schienengüterverkehrs wesentlich, um die Straße zu entlasten.