Hoher Frauentag

Tirol und Südtirol zeichneten BürgerInnen mit besonderen Verdiensten aus

  • Verleihung von 117 Verdienstmedaillen
  • 20 Personen mit Lebensrettungsmedaillen ausgezeichnet
  • Zusätzlich Urkunden „Dank und Anerkennung“ an Einsatzkräfte
  • Vier Tiroler Adler-Orden für freundschaftliche Beziehungen zum Land Tirol
  • Zehn Höfe dürfen Bezeichnung „Erbhof“ führen

Am heutigen Hohen Frauentag ehrten LH Anton Mattle und LH Arno Kompatscher (Südtirol) traditionsgemäß wieder das Engagement verdienstvoller BürgerInnen aus Tirol und Südtirol in der Kaiserlichen Hofburg zu Innsbruck. Für Verdienste um das Land wurde 42 Frauen und 75 Männern die bronzevergoldete Verdienstmedaille des Landes Tirol verliehen. Für die Rettung aus Lebensgefahr in 13 Fällen wurden 20 Personen mit der silbernen Tiroler Lebensrettungsmedaille ausgezeichnet. Darüber hinaus erhielten, speziell für die außergewöhnlichen Einsätze in den vergangenen Wochen, Feuerwehr, Rettung und Polizei „Dank und Anerkennung“-Urkunden. Mit den Tiroler Adler-Orden – dreimal in Silber und einmal in Gold – wurden insgesamt vier Personen ausgezeichnet, deren freundschaftliche Beziehung zum Land Tirol von besonderer Bedeutung ist. Zehn Familien bekamen den Titel „Erbhof“ verliehen.

„Wir holen heute Menschen vor den Vorhang, die sich in besonderer Weise um unser Land und um den Schutz für andere bemüht haben. Das ist ebenso vorbildlich wie außergewöhnlich und es ist daher eine besondere Freude, verdiente Persönlichkeiten aus Nord-, Ost- und Südtirol zu würdigen. Es sind Vertreterinnen und Vertreter des Gesundheits- und Sozialwesens, des Traditionswesens, von Vereinen und Einsatzorganisationen, aus dem Sport, der Wissenschaft, der Kultur, der Bildung, der Wirtschaft und dem Naturschutz sowie dem Ehrenamt und der Landwirtschaft“, betonte LH Mattle und hob insbesondere auch die Bedeutung des Ehrenamts hervor: „Viele der heute Ausgezeichneten haben den Großteil ihres Lebens ehrenamtlich für die Gemeinschaft, die Menschen, ihre Heimatgemeinde und letztlich für Tirol zur Verfügung gestellt. Das waren und sind unzählige unbezahlte Stunden, die aber wertvoll und unbezahlbar waren. Deshalb zollen wir ihrem Einsatz für unser Land und unsere Leute größten Respekt. Mehr denn je brauchen wir das Miteinander. Es ist unsere Aufgabe, in Zeiten einer Krise mit offenen Ohren und Augen unseren Mitmenschen zu begegnen. Achten wir aufeinander.“

„In einer Zeit, in der die Polarisierung zunimmt und zentrifugale Kräfte die Gesellschaft auseinanderdriften lassen, ist die Rückbesinnung auf gemeinsame Werte notwendig. Sie geben Orientierung und Sicherheit und schaffen Vertrauen. Das Beispiel von Menschen, die sich in verschiedenen Bereichen für die Gemeinschaft eingesetzt haben und durch ihr Wirken zum Gemeinwohl und zur Weiterentwicklung beigetragen haben, ist dabei hilfreich“, sagte LH Kompatscher.

Anerkennung für LebensretterInnen

Die Tiroler Lebensrettungsmedaille wird an Personen verliehen, die sich trotz großer Gefahr für ihr Leben oder ihre Gesundheit bei der Rettung eines Menschen besonders eingesetzt haben. „Zivilcourage zu zeigen bedeutet, hinzusehen, sich für andere einzusetzen und, wenn sich diese in Notsituationen befinden, einzugreifen. Die heute als Lebensretterinnen und Lebensretter ausgezeichneten Personen haben genau dies getan. Ihnen gebührt unsere höchste Anerkennung“, führten LH Mattle und LH Kompatscher aus.

Einsatz für die Sicherheit

Die Urkunden „Dank und Anerkennung“ nahmen VertreterInnen des Tiroler Landes-Feuerwehrverbands, des Roten Kreuz Tirol und der Landespolizeidirektion Tirol entgegen. „Vor wenigen Wochen haben Unwetter Tirol heimgesucht, ähnliches ist vor wenigen Tagen auch in Südtirol, Kärnten, der Steiermark, Slowenien und Kroatien geschehen. Wie gut unsere Einsatzkräfte arbeiten, beeindruckt mich immer wieder. Sie reagieren mitten im Unglücksgeschehen ehrenamtlich, freiwillig, rasch und oft auch unter Einsatz des eigenen Lebens. So auch beim Tunnelbrand in Terfens im Juni dieses Jahres, wo durch die rasche Einsatzbereitschaft der Blaulichtorganisationen eine Katastrophe verhindert werden konnte. Unsere Einsatzkräfte sorgen für die Sicherheit in unserem Land und den Schutz der Bevölkerung. Ich bedanke mich daher bei allen engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie freiwilligen Helferinnen und Helfern bei Feuerwehr, Rettung und Polizei“, sagte LH Mattle.

Adler-Orden drücken Verbundenheit aus

Der Tiroler Adler-Orden ist die höchste Auszeichnung des Landes für Menschen, die nicht aus Tirol stammen, mit ihrem Engagement und ihrem Wirken das Land jedoch geprägt haben. Den Tiroler Adler-Orden in Gold erhielten Christine Bandtlow für ihre Verdienste um die Forschung als Vizerektorin der Medizinischen Universität Innsbruck, Markus Langer für seine Verdienste um das Verwaltungsmanagement der Bundesländer als Kabinettsvizedirektor der Österreichischen Präsidentschaftskanzlei und Jürgen Meindl, Leiter der Sektion Kunst und Kultur im Bundeskanzleramt, für seine Verdienste um die Tiroler Festspiele in Erl. Hans Gross, der sich als Entwicklungshelfer viele Jahre für die Tiroler Auswanderergemeinde Pozuzo in Peru einsetzte, erhielt den Adler-Orden in Silber. „Der Tiroler Adler-Orden wird an verdiente Persönlichkeiten vergeben, die nicht aus Tirol stammen, aber denen unsere Heimat am Herzen liegt. Mit den Adler-Orden ehren wir ihre herausragenden Verdienste für unser Land und drücken unsere Verbundenheit aus“, sagte LH Mattle.

Mehr als 200 Jahre Familiengeschichte

Als „Erbhof“ dürfen Höfe geführt werden, die über 200 Jahre lang in gerader oder in Seitenlinie bis zum zweiten Grad (Geschwister) im Besitz einer Familie sind. Die zehn im Rahmen des Hohen Frauentages ausgezeichneten Familien erhielten eine Urkunde sowie ein Erbhofschild aus Bronzeguss. Mehr Informationen zu den Erbhöfen in Tirol finden sich hier.