Für den gesunden Start „belasteter“ Kinder ins Leben

„Frühe Hilfen“ werden in Tirol bis 2021 verlängert

Seit dem Start im Jahr 2015 sind 189 Tiroler Familien durch „Frühe Hilfen“ unterstützt worden. Dieses vom Bund finanzierte und von Land Tirol und Tiroler Gebietskrankenkasse (TGKK) getragene Angebot richtet sich an belastete Familien in der herausfordernden Lebenssituation rund um die Geburt eines Kindes: Das professionelle, aufsuchende Angebot konzentriert sich dabei auf die Zeit der Schwangerschaft und des ersten Lebensjahres. Das von kontakt+co koordinierte Projekt „Gesund ins Leben“ wird bis 2021 verlängert: Dafür steht insgesamt eine Million Euro zur Verfügung.

Für Gesundheitslandesrat Bernhard Tilg ist gerade die Zeit vor und nach der Geburt eine Lebensphase die für Eltern, eine hohe Beanspruchung mit sich bringt: „Eine Frühgeburt, eine Mehrlingsgeburt, Schrei- und Schlafstörungen des Babys, Depressionen nach der Entbindung, ein fehlendes soziales Netz oder finanzielle Sorgen können die Mutter oder die Eltern überfordern. Da gerade die erste Lebensphase des Kindes entscheidend für die psychische und körperliche Gesundheit des späteren Erwachsenen ist, kommt die ‚Frühe Hilfe‘ als Familienbegleitung kostenlos und unbürokratisch zur Unterstützung ins Haus. Dieses Angebot bedeutet für einen Menschen am Beginn seines Lebens mehr Chancen auf eine gesündere Zukunft. Gleichzeitig werden die Eltern in dieser Phase durch Hilfe zur Selbsthilfe entlastet.“

FamilienbegleiterInnen übernehmen dabei eine zentrale Funktion als LotsInnen im Gesundheits- und Sozialsystem. Ob Kinderarzt, Krankenhaus, Krankenkasse, Psychotherapie oder Mutter-Elternberatung: Ein Netz von Unterstützungsleistungen wird für die betroffene Familie geknüpft. Die FamilienbegleiterInnen stehen den Familien als kontinuierliche Vertrauensperson ein Jahr lang zur Verfügung. Auf die bisherigen Erfahrungen mit „Gesund ins Leben“ verweist Werner Salzburger, Obmann der Tiroler Gebietskrankenkasse: „Durch das niederschwellige Unterstützungsangebot für alle Eltern und Betroffenen wurden seit 2015 bereits rund 200 Familien durch ein erfahrenes Team aus Hebammen, Kinderkrankenschwestern und Psychologen in dieser Frühphase begleitet.“ Dadurch ergibt sich eine wesentlich verbesserte Obsorgesituation für das Kind. „Dieses Projekt erspart nicht zuletzt Folgekosten durch spätere Erkrankungen, die dank dieser Betreuung ausbleiben“, so Salzburger abschließend.

Sandra Aufhammer, kontakt+co, koordiniert dieses in den Bezirken Innsbruck, Innsbruck-Land, Landeck sowie Lienz zur Verfügung stehende Angebot: „Jede Familie kann durch außergewöhnliche, aber auch alltägliche Belastungen an den Rand ihrer Bewältigungsmöglichkeiten geraten. Deshalb ist die Scheu davor, diese Unterstützung anzunehmen, vollkommen unbegründet. Mittels unserer fünf speziell ausgebildeten FamilienbegleiterInnen gewinnen die betreuten Mütter und Familien das verlorene Selbstvertrauen wieder zurück und finden Sicherheit in der neuen Lebenssituation. Viele unserer begleiteten Familien bedauern im Nachhinein, dass sie sich nicht schon früher gemeldet haben. Um die Hemmschwelle zu minimieren, läuft unser Service über die zentrale Hotline 0676 88 50 88 23 76.“

Info: <link https: www.gesundinsleben.at>www.gesundinsleben.at