„Naturschutzplan auf der Alm“

Naturschutz und Almwirtschaft gehen erfolgreich gemeinsamen Weg

  • Bereits 30 neue Projekte in den Naturparken Zillertaler Alpen, Karwendel und Kaunergrat für 2023 geplant
  • Weitere Förderzusagen des Landes Tirol für neue Naturschutzpläne erteilt
  • Naturschutzpläne verbinden Naturschutzziele der Naturparke mit Interessen der AlmbewirtschafterInnen
  • Initiative „Naturschutzplan auf der Alm“ soll weitere Zusammenarbeit zwischen Almen und Naturparken fördern

Naturschutz und Almwirtschaft können erfolgreich Hand in Hand gehen. Das zeigen die zahlreichen Projekte der Initiative „Naturschutzplan auf der Alm“, bei denen AlmbewirtschafterInnen und NaturparkbetreuerInnen gemeinsam nachhaltige Maßnahmen zum Erhalt  der Almen erarbeiten – beispielsweise das Auflichten zugewachsener und verbuschter Almflächen, die Renaturierung von Almtümpeln oder das Errichten von Lesesteinmauern zum Schutz sensibler Feuchtbiotope. Ziel dabei ist es stets, die vielfältigen Lebensräume auf den Almen zu schützen und damit zu einer weiteren Verbesserung der ökologischen Funktion der Alm beizutragen. Das hilft nicht nur der nachhaltigen Entwicklung und dem Erhalt der Tiroler Almen, sondern fördert auch die Zusammenarbeit zwischen der Almbauernschaft und Naturparken. „Die Initiative ‚Naturschutzplan auf der Alm‘ ist ein wichtiges Instrument zum Erhalt unserer besonderen Kulturlandschaft mit ihrem hohen Anteil an Biodiversität. Ich freue mich über die erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen Naturparken und Almbauern und Almbäuerinnen, die hier ganz wichtige Arbeit leisten, um die Almen auch für künftige Generationen zu erhalten. Von dieser kooperativen Initiative profitieren Naturschutz und Almwirtschaft gleichermaßen“, freut sich Naturschutzlandesrätin Ingrid Felipe. Weitere 30 Projekte sollen daher kommendes Jahr 2023 in den Naturparken Karwendel, Zillertaler Alpen und Kaunergrat in Zusammenarbeit mit den Almen umgesetzt werden.

Gemeinsam anpacken für die Almpflege

Diese ausgearbeiteten Maßnahmen werden in einem Plan festgelegt und anschließend innerhalb von drei Jahren von den AlmbewirtschafterInnen in Zusammenarbeit mit den Naturparken und Freiwilligen-Teams umgesetzt. Die Umsetzung dieser naturschutzfachlichen Maßnahmen zum Erhalt und der Pflege der Almen wäre für die Almverantwortlichen allein oft nicht möglich: „Für uns ist die Mithilfe von Freiwilligen bei der Pflege unserer Almflächen eine große Unterstützung. Ohne die Almpflege würden unsere Almen zunehmend verbuschen und unsere Kulturlandschaft, die ja auch für die Bevölkerung und den Tourismus wichtig ist, würde zusehends verschwinden“, betont Bernhard Steinlechner, Obmann der Agrargemeinschaft Lalidersalm, der in der Initiative vor allem auch eine große Hilfe in der Almbetreuung sieht. Auf der Lalidersalm im Naturpark Karwendel wird heuer bereits zum zweiten Mal ein Naturschutzplan umgesetzt. „Almpflegemaßnahmen sind wichtig, um die besondere Kulturlandschaft mit ihrem hohen Anteil an Biodiversität zu erhalten und deshalb packen wir hier auch gerne mit unseren Freiwilligen mit an“, ergänzt Projektleiterin der „Naturschutzpläne auf der Alm“ und Freiwilligenkoordinatorin des Naturparks Karwendel Marina Hausberger. Auch Hermann Sonntag, Geschäftsführer des Naturparks Karwendel, sieht in der Initiative eine erfolgreiche Kooperation: „Der Naturschutzplan Alm ermöglicht eine win-win Situation für die Almbewirtschafterinnen und Almbewirtschafter in der Almpflege einerseits und die Schutzziele des Naturparks andererseits.“

30 weitere Naturschutzpläne für 2023 geplant

Bereits seit 2008 konnten im Rahmen der Initiative „Naturschutzplan auf der Alm“ zahlreiche Naturschutzpläne in den Tiroler Naturparken umgesetzt werden. „Mit dem Projekt wurden bereits viele Naturschutzprojekte realisiert, die zudem konkrete Bewirtschaftungsvorteile mit sich gebracht haben, wie das Entsteinen, die Pflege von Trockensteinmauern oder die Wiederherstellung von Almtümpeln“, so Willi Seifert, Geschäftsführer des Hochgebirgs-Naturpark Zillertaler Alpen. Diese Pläne werden aus den Naturschutzmitteln des Landes Tirol gefördert, um einerseits die Leistungen der Almbauernschaft zu honorieren und auch die naturschutzfachlichen Maßnahmen auf den Almen zu unterstützen. Nun wurden die Weichen für eine neue Auflage der Naturschutzpläne für 2023 gestellt. Mit insgesamt 30 Naturschutzplänen in den Naturparken Zillertaler Alpen, Kaunergrat und Karwendel wird die erfolgreiche Zusammenarbeit nächstes Jahr weiter fortgesetzt. Die eingereichten Förderanträge wurden bereits genehmigt und die Begehungen der Almen haben begonnen: „Wir schauen mit den Almbetreiberinnen und Almbetreibern, wo es Problemzonen gibt und arbeiten anschließend ganz individuelle Naturschutzpläne aus“, erklärt Geschäftsführer des Naturparks Kaunergrat Ernst Partl. Diese sollen dann ab Sommer 2023 in die dreijährige Umsetzungsphase starten.

Weitere Informationen zu den Naturschutzplänen und den Förderungen finden sich unter www.tirol.gv.at/naturschutzplanaufderalm